Väternotruf

April 2001


 

 

Krönung Mariens, Altarbild in der Friedhofskapelle Sankt Blasien, um 1600

Zufällige Ähnlichkeiten des Bildes mit den Ansichten von Richter/innen des Bundesgerichtshofes zur sorgerechtlichen Diskriminierung nichtverheirateter Väter sind laut unzutreffenden Äußerungen unmaßgeblicher unzuverlässiger und mutterrechtliche Prinzipien in ungehöriger und unangenehmer Weise in Frage stellender unzurechnungsfähiger Unpersonen unzutreffend. 

gezeichnet: Baron von Münchhausen, Pressesprecher am Bundesmuttermilchhof

 

 

Der Führer

Dabei "betonte der Führer (Adolf Hitler) mit aller Entschiedenheit, daß nicht die Sorge für das Wohl des Kindes in erster Linie ausschlaggebend sei, sondern das ethische Recht der Mutter auf das Kind"

zitiert nach Schubert, Das Familien- und Erbrecht unter dem Nationalsozialismus, 1993, 703,704

 

 

"... zumal die Mutter naturgegeben mit der Geburt die Hauptverantwortung für das Wohl des Kindes trägt."

XII. Zivilsenat des Bundesgerichtshofes, 4.April 2001

 

Beteiligte Richter: 

Dr. Friedrich Blumenröhr (geb. 24.10.1936) - Richter am Bundesgerichtshof / XII. Zivilsenat - Familiensachen - sogenannter Väterentsorgungssenat (ab 19.09.1978, ..., 2001) - war beteiligter Richter am Väterdiskriminierungsurteil vom 04.04.2001

Dr. Christine Krohn (geb. 17.06.1936) - Richterin am Bundesgerichtshof / XII. Zivilsenat - Familiensachen - sogenannter Väterentsorgungssenat (ab 12.06.1980, ..., 2001) - beteiligte Richterin am Väterdiskriminierungsurteil vom 04.04.2001. 

 Wolfgang Gerber (geb. 03.11.1938) - Richter am Bundesgerichtshof / XII. Zivilsenat - Familiensachen - sogenannter Väterentsorgungssenat (ab 03.03.1992, ..., 2001) - war im Handbuch der Justiz ab 01.08.1983 als Richter am Oberlandesgericht Saarbrücken aufgeführt. Anschließend Richter am Oberlandesgericht Karlsruhe. Ab 03.03.1992 Richter am Bundesgerichtshof. Beteiligter Richter am Väterdiskriminierungsurteil vom 04.04.2001

Wolfgang Gerber (geb. 03.11.1938) - Richter am Bundesgerichtshof / XII. Zivilsenat - Familiensachen - sogenannter Väterentsorgungssenat (ab 03.03.1992, ..., 2001) - war im Handbuch der Justiz ab 01.08.1983 als Richter am Oberlandesgericht Saarbrücken aufgeführt. Anschließend Richter am Oberlandesgericht Karlsruhe. Ab 03.03.1992 Richter am Bundesgerichtshof. Beteiligter Richter am Väterdiskriminierungsurteil vom 04.04.2001

Claus Sprick (geb. 03.06.1946) - Richter am Bundesgerichtshof / XII. Zivilsenat - Familiensachen - sogenannter Väterentsorgungssenat (ab 04.03.1994, ..., 2008) - ab 14.09.1987 Vorsitzender Richter am Landgericht Essen. Beteiligter Richter am Väterdiskriminierungsurteil vom 04.04.2001. Im Geschäftsverteilungsplan des Bundesgerichtshof 2009 nicht mehr aufgeführt. Offenbar nicht mehr im Dienst - und das ist sicher auch gut so. 

Beatrix Weber-Monecke (geb. 14.12.1950) - Richterin am Bundesgerichtshof / XII. Zivilsenat - Familiensachen - sogenannter Väterentsorgungssenat (ab 02.06.1995, ..., 2009) - war im Handbuch der Justiz 1998 ab 24.07.1987 als Richterin am Oberlandesgericht Koblenz aufgeführt. Einzig verbliebene beteiligte Richterin am Väterdiskriminierungsurteil vom 04.04.2001. Gott schenke ihr im Namen der nichtverheirateten sorgerechtlich diskriminierten Väter einen baldigen Ruhestand. Der Väternotruf wird diesen Tag mit einer Flasche Sekt gebührend feiern. 

 

 


 

 

Vatertag 2001 

Am 24. Mai 2001 (Christi Himmelfahrt) ist Vatertag. Während die Herkunft des sogenannten Muttertags, weithin bekannt ist, liegt die Herkunft des Vatertags für uns noch im Dunkeln. Ob es mit der "Auferstehung Christi" zu tun hat, der ja gleichzeitig, Vater Sohn und Heiliger Geist sein soll? Ein bisschen viel auf einmal, andererseits ist es nicht dass, was sich nichtemanzipierte Ehefrauen von ihren Männern heute erträumen? Der Ehemann als Ersatzvater (mit viel Geld im Portemonnaie, der Mann als Sohn (den die Ehefrau bemuttern und kontrollieren kann) und der Mann als "Heiliger Geist", der bloss nicht auf den Gedanken auf ehelichen Geschlechtsverkehr haben soll, denn das ist eine Schwachstelle der lustfeindlichen nichtemanzipierten Ehefrau.

 


 

 

Vatertag 2001

Frankfurts größtes nicht-kommerzielles Kinderfest

„Papalapaps“ und „Smarties“-Zirkus auf der Konstabler

FRANKFURT/MAIN – Am Vatertag (Christi-Himmelfahrt) ist es wieder so weit:

Bereits zum sechsten Mal veran-staltet der Frankfurter Verein „Väteraufbruch für Kinder“ auf der Konstablerwache das „Papalapaps - Kinderfest zum Vatertag“. Dieses Jahr erstmals dabei: der „Smarties“-Zirkus des Vereins „Mehr Zeit für Kinder“, der dort seine diesjährige Deutschland-Tournee startet. Und das Bürgerfunk-„RadioX“ sendet zwei Stunden live vom Fest. Zu diesem größten nicht-kommerziellen Familienfest Frankfurts werden wieder mehrere tausend Besucher erwartet. Manegenluft können kleine und große Besucher in diesem Jahr auf der Konstablerwache schnuppern. Gemeinsam mit dem Frankfurter Verein „Mehr Zeit für Kinder“ präsentiert der Väteraufbruch für Kinder erstmals den Smarties-Zirkus zum Mitmachen. Los geht es um 10 Uhr mit einem Großspiel, bei dem ein Fallschirm eine wichtige Rolle spielt. Um 10.30 Uhr folgt die erste Zirkusvorstellung. Wen’s dabei packt, selbst einmal im Zirkus aufzutreten, der kann an der Clowns-, Akrobatik- oder Jonglageschule teilnehmen. Das Programm wird mehrmals wiederholt und endet mit dem Fest um 18.30 Uhr.

Wie jedes Jahr hat der Väteraufbruch für Kinder wieder ein buntes Programm für jedes Alter zusammen gestellt. Nach zwei Jahren Pause erneut im Programm: ein großer Luftballon-Wettbewerb mit attraktiven Preisen. Der Absender des Luftballons, der am weitesten fliegt, reist mit seiner Familie für eine Woche in das Familien-Sporthotel Pillerseehof Österreich. Eine Wohlfühl-Woche für ein Kind und einen Erwachsenen in der Rehaklinik Reinhardtsquelle winkt dem Zweitplatzierten. Dritter Preis: ein Reisegutschein im Wert von 400 Mark vom Reisebüro Moll, Sprendlingen. Einen Fußball der Frankfurter Eintracht mit den Original-Unterschriften aller Spieler gibt’s für den Vierten. Weitere Preise sind vier Benzingutscheine in Höhe von 25 Mark von der BP-Tankstelle Demircioglu. Schon eine feste Einrichtung: das Frankfurter Spielmobil mit vielen Kinderattraktionen. Ordentlich Bewegung gibt’s auf der Hüpfburg der Fraport AG. Ebenfalls wieder dabei ist das nostalgische Kettenkarussell und eine Schminkaktion. „Sold out“ ist in diesem Fall nicht Programm, sondern steht für richtig dufte Livemusik. Die Frankfurter Rock-Pop-Band sorgt schon seit Jahren für die musikalische Kulisse am Vatertag. Kurzen Reden haben Schirm-„Vater“ und Landtagsabgeordneter Michael Paris und Michael Pyper vom Väteraufbruch für Kinder für 14 Uhr angekündigt. Durch’s Programm führt der Moderator Dieter Becker. Übertragen wird das ganze Spektakel erstmals live vom Bürgerfunk RadioX. Von zwölf bis 14 Uhr meldet sich Sonja Klemesch vom Cobra-Kinderfunk direkt von der Konstablerwache und macht zusammen mit jungen Festbesuchern Mitmach-Radio. Unterstützt wird das Fest unter anderem vom Frankfurter Amt für Wissenschaft und Kunst, dem Jugend- und Sozialamt der Stadt Frankfurt, der Sachsenhäuser Schirn, PA-Sound, Rud. Otto Meyer und der Spedition Convent.

Weitere Informationen:

Väteraufbruch für Kinder Ffm. e.V., Reuterweg 42, 60323 Frankfurt am Main,

Michael Pyper, Tel.: 06081/16967, oder Theo Hector, Tel.: 06174/22288

 

 

 


 

Väter ohne Spielraum. 

"Väter ohne Spielraum. Die Kampagne von Familienministerin Bergmann ist gut gemeint, aber wirkungslos. Eine neue Männerpolitik steht noch aus."

Thomas Gesterkamp in "Die Tageszeitung", 10.04.2001

 

 


 

 

 

 

Mutter war mit kleiner Tochter in Kanada untergetaucht: 15 Monate Haft auf Bewährung

Von Michael Will

,,Ich möchte mich für die Tat von ganzem Herzen entschuldigen. Ich bedauere das sehr.

Ich liebe mein Kind, es war immer mein Leben. Ich hoffe, ich kann es irgendwann wieder in die Arme nehmen.'' Mit tränenerstickter Stimme versuchte A. G. diese Woche vor dem Schöffengericht am Amtsgericht Bamberg das zu rechtfertigen, was sich im Juristendeutsch ,,Entziehung Minderjähriger'' nennt.

BAMBERG. - Eineinhalb Jahre war die 38-jährige Mutter mit ihrer heute siebenjährigen Tochter in Kanada untergetaucht, obwohl sie nicht das Sorgerecht für das Mädchen hatte. Nach einem dreiwöchigen gemeinsamen Urlaub hatte die gebürtige Polin P. nicht wie vereinbart wieder zu ihrem sorgeberechtigten Vater J. G. nach Ebern (Landkreis Haßberge) zurückgebracht. Für den 43-jährigen Maschinenbauingenieur begannen 15 Monate der Angst, der Ungewissheit und des fortwährenden Bemühens, seine kleine Tochter mit allen Mitteln wieder zu finden (wir berichteten).

Lob für Polizei

Im September 1999 erstattete der Vater Anzeige bei der Polizei in Ebern. Damit begann nach Einschätzung von Rechtsexperten eines der wohl umfangreichsten Ermittlungsverfahren, das es in einem vergleichbaren Fall in Deutschland bislang gegeben hat. Die Polizei in Ebern und die Bamberger Staatsanwaltschaft gingen jeder noch so kleinen Spur nach, recherierten in Polen und am Wohnort der Mutter in Kassel. Lange Zeit erfolglos - bis man bei einer zweiten Wohnungsdurchsuchung bei A`s Eltern in Kassel Urlaubsfotos fand. Diese zeigten Mutter und Kind vor den Niagara-Wasserfällen in Kanada, in einem Eissportstadion mit kanadischer Flagge und auch ein Wohnblock war zu sehen. Diese heiße Spur führte schließlich auf die Fährte der Verschwundenen - nach Kanada. Amtsrichter Gösta Rößner lobte bei der Hauptverhandlung die Polizei: ,,Respekt für diese Arbeit.''

Immerhin füllen die Ermittlungsbemühungen drei Aktenordner. Helmut Will von der Eberner Polizei schilderte vor Gericht die langwierige Ermittlungsarbeit, in die auch Interpol und Einwanderungsbehörden eingeschaltet waren.

Wie sich herausstellte, war die 38-Jährige zusammen mit ihrer Tochter bereits am 15. August 1999 nach Kanada geflogen, offenbar mit einem gefälschten belgischen Pass. Dort hatte sie einen Flüchtlingsantrag gestellt. Anfang 2001 stand der tatsächliche Aufenthaltsort von Mutter und Kind fest. Nach Erledigen von Formalitäten flog Vater Jan nach Toronto und holte seine Tochter ab. A. G. wurde verhaftet und Anfang Februar nach Deutschland abgeschoben. Seitdem saß sie in Untersuchungshaft.

,,Paniktat''

Bei der Hauptverhandlung sprach A. G. von einer ,,Paniktat''. Sie habe die Kindesentziehung nicht geplant. Aber sie habe an ihrer Tochter gehangen, habe Angst gehabt, sie zu verlieren. Die Angeklagte: ,,Ich habe nicht mit dem Verstand, sondern mit dem Herz einer Mutter gehandelt.'' J. G. dagegen war im Gerichtssaal sicher, dass seine Ex-Ehefrau die Tat von langer Hand geplant hatte. Er richtete den eindringlichen Appell an sie, künftig zum Wohle des Kindes ehrlich miteinander umzugehen. Seine Fragen wollte die 38-Jährige aber nicht beantworten, ihren Ex-Ehemann bezeichnet sie als ,,Herr G.''. In diesem Fall gäbe es ausschließlich Verlierer - Mutter, Vater und vor allem das Kind, stellte Staatsanwalt Dieter Brunner bei seinem Plädoyer fest. Vor allem das Kind sei durch den Auslandsaufenthalt und durch die Trennung vom Vater benachteiligt worden.

,,Außer ein paar schönen Urlaubserinnerungen bleiben nur Nachteile'', sagte Brunner. Verlierer sei auch der Vater, der eineinhalb Jahre von seiner Tochter getrennt gewesen sei, ohne zu wissen, wo sich das Kind befinde. Und Verlierer sei nicht zuletzt die Mutter, die wegen dieser Tat nun vermutlich sehr lange Zeit keinen Kontakt zu ihrer Tochter haben dürfte.

Der Staatsanwalt beantragte wegen Entziehung Minderjähriger gegen A. G. eine 15-monatige Freiheitsstrafe, die auf drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt werden solle. Zudem sei der Angeklagten aufzuerlegen, sich künftig an Entscheidungen des Familiengerichts im Hinblick auf das Umgangsrecht mit der Tochter zu halten. Der Verteidiger der 38-Jährigen schloss sich dem Antrag der Staatsanwaltschaft an. Dem folgte auch Richter Gösta Rößner: Eine Straftat sei nicht mit Mutterliebe zu rechtfertigen.

Angst und Wunsch

Noch im Gerichtssaal erklärten alle Seiten den Verzicht auf Rechtsmittel. Das Urteil ist somit rechtskräftig. Der Haftbefehl gegen A. G. wurde aufgehoben. Was bleibt: die Angst des Vaters, vor einer weiteren Kindesentziehung durch die Mutter - und der Wunsch von A. G., ihre Tochter irgendwann wieder einmal in die Arme schließen zu dürfen. Das könnte nach Einschätzung von Rechtsexperten nach der Straftat der Mutter allerdings sehr lange dauern.

Frankenpost 6. April 2001

 

 

Kommentar Väternotruf::

Die Namen der Mutter, des Vaters und der Tochter wurden von uns anonymisiert.

Bleibt zu hoffen, dass die Staatskasse der Mutter die Kosten für die Strafverfolgung komplett in Rechnung gestellt hat, das dürften einige zehntausend Euro sein, denn es geht ja nicht an, dass für die Straftat der Mutter und ihre Verfolgung auch noch die deutschen Steuerzahler/innen blechen müssen. 

 

 

 


 

 

 

"Papa ante Portas - auf dem Weg zu einem neuen Väterbild?"

"Mehr Spielraum für Väter"

 

hiess eine Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung am Mittwoch, d. 04. April 2001, 18-20.30 Uhr. 

Im Podium: 

Dr. Christine Bergmann, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Gisela Erler, Familienforscherin und Unternehmensberaterin pme Familienservice, Berlin - "Jetzt ist es an den Frauen"

Rainer Hunold, Schauspieler ("Praxis Bülowbogen" u.v.m.) - "Vater werden ist nicht schwer, Vater sein.... Väter zwischen Anspruch und Realität"

Rainer Volz, Buchautor, Sozialwissenschaftliches Institut der Evangelischen Kirche Deutschlands - "Zwischen Weichei und tough guy - wo sind die neuen Männer?"

Dr. Christoph Zschocke, Bundesvorsitzender des Bundesverbandes Junger Unternehmer/BJU - "Kinder versus individualisierte Leistungsgesellschaft?!"

Moderation: Irmela Hannover, WDR-Redakteurin "ServiceZeit Familie"

 

Vor Beginn der Veranstaltung begrüsste mich Frau Bergmann netterweise per Handschlag - wir kennen uns nun schon seit der Veranstaltung "Mehr Leben ins Männerleben" im Januar 2000 in Frankfurt/Main. Das verschaffte ihr gleich einige Punkte in meiner Sympathieskala, auch wenn sie auf Grund ihrer fehlenden Positionierung insbesondere zum Thema der Diskriminierung nichtverheirateter Väter noch nicht im oberen Bereich meiner Beliebtheitsskala ist. Aber was nicht ist kann ja vielleicht noch werden.  Die Väterkampagne des Bundesfamilienministeriums, auch wenn sie noch an vielen Ecken zu wünschen übrig lässt, ist ein Schritt in die richtige Richtung.

Bei Beginn der Podiumsdiskussion waren ca. 200 Teilnehmer/innen anwesend, ungefähr hälfte/hälfte Männer und Frauen. Frauen interessieren sich offensichtlich für das Thema Vaterschaft. Was mann umgekehrt für Männer zum Thema Mutterschaft wohl nicht sagen kann.

Frau Erler stellt sich als eine engagierte Befürworterin aktiver Vaterschaft heraus, dabei sparte sie auch nicht mit Kritik am herrschenden Mütterleitbild und der herrschenden Mütterdominierten und - orientierten gesellschaftlichen Praxis. Sie erhielt mit Abstand den stärksten Applaus.

In der anschliessenden Diskussion meldete ich mich zu Wort - Frau Bergmann hat sicher geahnt was da kommen musste. Ein engagiertes Pädoyer für die Beendigung der Diskriminierung nichtverheirateter Väter, die wegen ihrer Kinder nicht mehr die Rolle des Bittstellers bei der alleinsorgeberechtigten Mutter einnehmen wollen. Ein guter Applaus aus dem Auditorium unterstützte meinen Vortrag.

Ein Mann aus dem Publikum stellte dann die sehr berechtigte Frage, warum das von Frau Bergmann geführte "Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend"  die Männer im Namen einfach auslässt. Frau Bergmann konnte sich auch diesmal nicht dazu entschliessen Nachdenken über eine Namensänderung ins Auge zu fassen und erzählte statt dessen die bekannte Argumentation, dass ja auch Väter und männliche Jugendliche und Senioren in ihrem Ministerium Berücksichtigung finden würden.

 

Das Thema Gewalt bewegte dann auch noch die Gemüter, wobei Frau Bergmann das neue Gewaltschutzgesetz verteidigte und betonte, dass es ja geschlechtsneutral formuliert sei und dass es ja auch mal einen Einzelfall geben könne, wo ein Mann von Gewalt betroffen ist. Heftiges Kopfnicken in der Reihe vor mir (zwei Frauen und ein Mann). Hinter mir  erstaunlicherweise ein Zwischenruf  einer Frau an Frau Bergmann, sinngemäß etwa: "von wegen keine Gewalt von Frauen". So unterschiedlich können also Wahrnehmungen sein.

 

Der Friedrich-Ebert-Stiftung, insbesondere der Verantwortlichen für die Veranstaltung Katja Meyer sei an dieser Stelle herzlich gedankt.

 

 


 

 

"Papa ante Portas - auf dem Weg zu einem neuen Väterbild?"

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Leute,

hiermit möchten wir Sie/Euch herzlich zu unserer Podiumsdiskussion/Talkshow

"Papa ante Portas - auf dem Weg zu einem neuen Väterbild?" einladen.

Die Einladung darf auch gerne weitergereicht werden. Nur: bei Interesse bitte per email oder Telefon anmelden.

Mit besten Grüßen

Katja Meyer

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Forum Politik und Gesellschaft

EINLADUNG

zur Podiumsdiskussion am Mittwoch, d. 04. April 2001, 18-20.30 Uhr

"Papa ante Portas - auf dem Weg zu einem neuen Väterbild?"

PROGRAMM

Mittwoch, d. 04. April 2001, 18-20.30 Uhr

Begrüßung und Einführung

Katja Meyer, Friedrich-Ebert-Stiftung

Podiumsdiskussion/Talkshow

"Mehr Spielraum für Väter"

Dr. Christine Bergmann, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

"Jetzt ist es an den Frauen"

Gisela Erler, Familienforscherin und Unternehmensberaterin pme Familienservice, Berlin

"Vater werden ist nicht schwer, Vater sein.... Väter zwischen Anspruch und Realität"

Rainer Hunold, Schauspieler ("Praxis Bülowbogen" u.v.m.)

"Zwischen Weichei und tough guy - wo sind die neuen Männer?"

Rainer Volz, Buchautor, Sozialwissenschaftliches Institut der Evangelischen Kirche Deutschlands

"Kinder versus individualisierte Leistungsgesellschaft?!"

Dr. Christoph Zschocke, Bundesvorsitzender des Bundesverbandes Junger Unternehmer/BJU

Moderation: Irmela Hannover, WDR-Redakteurin "ServiceZeit Familie"

Anschließend: geselliges Beisammensein bei Snacks und Wein

 

HINTERGRUND

Unsere Gesellschaft verändert sich, aber asymmetrisch: Gut ausgebildete Frauen, die den Spagat zwischen Beruf und Familie wagen, gibt es reichlich. Männerbiographien, die sich durch aktives Engagement in der Familien- und Erziehungsarbeit auszeichnen - statt beruflichen Engagements oder zusätzlich zu diesem - sind nach wie vor eine seltene Spezies. Obgleich die sozialpolitischen Rahmenbedingungen spätestens seit der Novellierung des Bundeserziehungsgeldgesetzes beiden Elternteilen deutliche Anreize zu familiärem Engagement schaffen, ist die Teilzeitquote bei Männern insbesondere in höheren Positionen verschwindend gering, und nur wenige nehmen die Elternzeit (früher: Erziehungsurlaub) in Anspruch.

Dabei ist die Familie der Ort, an dem soziale Kompetenz, Flexibilität, Führungsqualitäten und Verantwortungsgefühl aus erster Hand erworben werden

- alles Faktoren, die sich mehr und mehr zu Schlüsselqualifikationen auf dem Arbeitsmarkt erweisen. Warum wird diese Ressource von dem männlichen Teil der Gesellschaft noch so wenig genutzt? Ganz abgesehen von erhöhter Lebensqualität und -freude: viele, insbesondere jüngere Väter, würden gerne erheblich mehr Zeit gemeinsam mit ihren Kindern verbringen. Warum sieht die Realität noch so anders aus?

Mit unserer Podiumsdiskussion wollen wir diesem Phänomen auf die Spur kommen und uns folgenden Fragen widmen:

· Wie lässt sich eine adäquate "work-life-balance" für beide Geschlechter und zugunsten der Kinder in unserer Gesellschaft etablieren?

· Jahrelang waren Männer von Betreuungs- und Fürsorgearbeit freigestellt:

wie kann man Männer ermutigen, ihre offensichtlich vorhandene Familienorientierung mehr in praktisches Handeln umzusetzen?

· Scheinbar geraten die meisten Männer in Sorge, wenn ihre Hauptverdiener- und Ernährerrolle in Gefahr gerät. Warum sind sie so stark auf diese Rollenbilder festgelegt? Wie karrierefixiert ist unsere Gesellschaft noch?

Ist die Option für Väter, zwischen Beruf und Familie zu wählen, frei und selbstverständlich?

· Offensichtlich favorisiert die Arbeitswelt noch zu sehr ein einseitiges Männerbild. Hier muss man verstärkt bei Unternehmen ansetzen. Welche neuen Konzepte gibt es, die Teilzeitarbeit und Elternzeiten für Männer und Frauen in die Personalpolitik zu integrieren?

· Beeinflussen die erweiterten und flexibilisierten Möglichkeiten im Rahmen des neuen Erziehungsgeldgesetzes bereits die Berufs- und Lebensplanung von Männern? Wird Elternzeit verstärkt ein Faktor in der männlichen Lebensplanung? Welche zusätzlichen Veränderungen benötigen wir in den gesetzlichen und sozialpolitischen Rahmenbedingungen?

· Welchen Beitrag können Unternehmen, Gewerkschaften, Politik und Medien leisten, um die partnerschaftliche Arbeitsteilung und ein neues "Männerbild des aktiven Erziehungs- und Teilzeitvaters" weiter zu fördern? Wollen sie dies überhaupt?

· Ist ein innergesellschaftlicher Bewusstseinswandel hin zu mehr Akzeptanz von neuen Rollenverständnissen bereits erkennbar? Wann wird die berufliche und die familiäre Karriere in unserer Gesellschaft als gleichwertig anerkannt werden?

Veranstaltungsort:

Friedrich-Ebert-Stiftung Berlin

Großer Konferenzsaal

Hiroshimastraße 17

D-10785 Berlin-Tiergarten

Anmeldung (bitte bis zum 30. März 2001)

KINDERBETREUUNG BEI RECHTZEITIGER ANMELDUNG MÖGLICH!

E-MAIL: Katja.Meyer@fes.de

 oder Nora.Jensen@fes.de

 

TELEFON: 030/26935-831

FAX: 030/26935-858

 

 


 

 

 

TV-TIP zum Gutachter-Unwesen

10.4.2001 - 21:50 h - ARD PlusMinus

Beleuchtet wird unter anderem die GWG - Gesellschaft für wissenschaftliche Gutachten - 

Leiter der GWG durch Dr. (Univ. Prag) Michael Stadler, Dr. (Univ. Prag) Joseph Salzgeber, Dipl.-Psychologen, München.

 

 


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