Familienberatung


 

 

 

 

Familienberatung ist neben der Familientherapie eine gute Möglichkeit, Konflikte innerhalb der Familie, auch der getrennt lebenden so zu klären, dass ein für alle Beteiligten akzeptables oder gar gutes Miteinander entstehen kann.

Allerdings ist nicht jede / jeder Familienberater/in auch seiner Aufgabe gewachsen. Ein Psychologiestudium allein reicht da in der Regel nicht aus und die Ausbildung zur "tiefenpsychologischen Psychotherapeutin" ist auch noch kein Gütesiegel, wenn die Befähigung fehlt, sich mit den berechtigen Anliegen aller Beteiligten (einschließlich  der Väter) vertraut zu machen.

Berater/innen, die im Beratungsprozess nach "Ursachen" forschen oder gar dem Wunsch eines oder beider Ratsuchenden nachkommen einen "Schuldigen" oder eine "Schuldige" am Familienkonflikt zu finden und zu benennen, sind garantiert falsch am Platz, da sie der Vergangenheit verhaftet sind und einer simplen Täter-Opfer Logik anhängen, die es in der Realität gar nicht gibt.

Qualifizierungen in Verhaltenstherapie, Psychoanalyse, tiefenpsychologischer Psychotherapie sind trotz ihrer hohen Anerkennung im etablierten Beratungsbetrieb nur mit einer gewissen Zurückhaltung zu empfehlen.

Empfehlenswert sind in der Regel Qualifizierungen der Berater/in in systemischer Beratung oder systemischer Familientherapie.

Fragen Sie ruhig bei einem Erstkontakt mit einem Berater / Beraterin nach deren spezielle Qualifikation, bzw. nach ihrem theoretischen Arbeitshintergrund.

Für eine gute Beratung im privat finanzierten Bereich müssen Sie mit Kosten zwischen 50 und 90 € je Beratungseinheit (meist eine Stunde) rechnen. Umgekehrt heißt das aber nicht, dass jede Beratung, die 90 € kostet auch automatisch gut ist.

Die Beratungsstunden im öffentlich finanzierten Bereich sind in der Regel betriebswirtschaftlich viel teurer, nur dass nicht sie hier die Kosten tragen müssen, sondern die Steuerzahler/innen.

 

 

 

 

Familienberatung in staatlicher oder kommunalen Trägerschaft

Bei Kontakten zu Mitarbeiter/innen kommunaler Familienberatungsstellen sollte man als Trennungsvater generell vorsichtig sein. Zum einen ist die strukturelle Nähe zum staatlichen Jugendamt nicht unbedingt förderlich für die Arbeit einer Beratungsstelle. Auch die Beratermentalität ist oft von der Einbindung in die Besserwisser- und Unfehlbarkeitsmentalität des Öffentlichen Dienstes geprägt.

Mitunter kommt es zu mütterorientierten Parteinahmen von Berater/innen. Dienstaufsichtsbeschwerden landen beim Dienstherren auf dem Tisch und haben aber nur selten unmittelbare Folgen für den/die kritisierten Mitarbeiter/in, weil diese/r als Angehörige/r des öffentlichen Dienstes faktisch unkündbar ist. 

Außerdem scheint in den kommunalen Beratungsstellen der Datenschutz nicht immer im erforderlichen Umfang eingehalten zu werden. So vermischen sich offenbar die Aufgaben einiger dort angestellter Mitarbeiter/innen, die wechselweise Beratung anbieten und gleichzeitig Stellungnahmen an Familiengerichte senden. 

Von daher sollte man, wenn möglich immer die Angebote von Beratungsstellen in freier Trägerschaft oder von freiberuflich arbeitenden Beraterinnen und Beratern nutzen. Gegebenenfalls sollte man die dort mitunter anfallenden Kosten nicht scheuen, wenn die Beratung auf einem qualitativ hohen Niveau ist. Mancher Trennungsvater hat schon bitter bereut, dass er dem geschenkten (kostenlosen) Gaul "Kommunale Erziehungs- und Familienberatungsstelle", dem man bekanntlich nicht ins Maul schaut, vertraut hat.

 

 

 


 

 

 

Die derzeit umfassendste Adressübersicht über Beratungsangebote im psychosozialen Bereich (auch für Väter) in Deutschland - 14-tägig aktualisiert  findet sich unter

DAJEB e.V.  - www.dajeb.de/suchmask.htm

Hier sind allerdings in der Regel nur institutionalisierte Beratungsangebote erfasst, nicht aber die vielen, teilweise sehr guten Beratungsangebot in frei finanzierten Bereich.

Der systemimmanente Mangel öffentlich finanzierter Beratungseinrichtung liegt darin, dass sie auch bei einer nur mittelmäßigen Arbeit ihre feste Fördersumme erhalten. Die Zufriedenheit der Klienten spielt, anders als bei privat finanzierten Angeboten, nur eine untergeordnete Rolle. dies erklärt vielleicht, dass es im öffentlichen Bereich Berater/innen gibt, die auf dem frei finanzierten Markt schon längst mangels Kundschaft pleite gegangen wären.

 

 


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