Generalstaatsanwaltschaft der DDR
Generalstaatsanwaltschaft der DDR
Staatsanwälte:
Dr. Peter Przybylski - Staatsanwalt bei der Generalstaatsanwaltschaft der DDR (ab ..., 1965, ..., 1989)
Der Staatsanwalt hat das Wort
Seriendaten
Originaltitel Der Staatsanwalt hat das Wort
Produktionsland DDR (1990/1991: BRD)
Originalsprache Deutsch
Jahr(e) 1965–1991
Episoden 140 (Liste)
Genre Kriminalfilm
Idee Käthe Riemann
Musik Karl-Heinz Schröder
Peter Gotthardt
(Standardtitel)
Erstausstrahlung 21. Oktober 1965 auf DFF
Der Staatsanwalt hat das Wort war eine Fernsehspiel-Reihe des Deutschen
Fernsehfunks beziehungsweise des Fernsehens der DDR, die von 1965 bis 1991
produziert wurde.
...
Titelgebendes und besonderes Element der Reihe waren die Auftritte des
Staatsanwalts Dr. Peter Przybylski. Nach kurzen, einleitenden Worten zu Beginn
der Sendung folgte die Spielhandlung, an deren Ende die behandelte Tat oder die
Entdeckung der Taten standen. Zum Ende der Sendungen kommentierte er die Taten
und die Umstände, die zu ihr geführt hatten. Dabei nannte er auch das verkündete
Urteil und wies auf moralische Faktoren aus sozialistischer Sicht hin.
Zur Einführung der neuen TV-Reihe am 21. Oktober 1965 wandte sich Peter
Przybylski, Staatsanwalt beim Generalstaatsanwalt der DDR, vor der Ausstrahlung
der ersten Folge Seriöser Erfinder sucht Teilhaber mit folgenden Worten an die
Fernsehzuschauer:
Guten Abend, meine Damen und Herren!
Gestatten Sie mir bitte zum besseren Verständnis dieser Sendereihe einige Worte.
Wir werden Ihnen keine Krimis vorführen, vielmehr möchten wir Sie mit den
Problemen von Menschen bekannt machen, die für jeden verbindliche Regeln des
gesellschaftlichen Zusammenlebens verletzt haben und mit unseren Gesetzen in
Konflikt geraten sind. Dazu haben wir Strafsachen ausgewählt, die in letzter
Zeit vor Gerichten unserer Republik verhandelt worden sind. Natürlich mußten wir
die Namen der beteiligten Personen ändern und wir waren auch zu einer Straffung
der einzelnen Fälle gezwungen.
Warum kann ein Mensch der sozialistischen Gesellschaft zum Verbrecher werden?
Längst hat doch das Verbrechen in unserer Republik aufgehört, etwas
Gesetzmäßiges zu sein. Und längst ist auch der Kampf gegen Straftaten nicht mehr
Sache des Staatsanwalts oder Richters allein. Immer mehr Menschen nehmen Anteil
an der Erziehung des Rechtsbrechers: Brigaden, Hausgemeinschaften, Kollektive.
Aber noch gibt es auch bei uns Egoismus, Neid, Habgier und Unehrlichkeit. Aus
solchen rückständigen Denk- und Lebensgewohnheiten nährt sich das Verbrechen.
Meine Damen und Herren, unsere Sendereihe soll ein wenig dazu beitragen, die
Ursachen und Bedingungen von Straftaten besser zu erkennen und schneller zu
beseitigen. Denn das Verbrechen ist keines etwas, das der einzelne von seinen
Vorfahren ererbt hat, ist kein individueller Sündenfall, sondern immer und
überall eine gesellschaftliche Erscheinung. Daher wirft jede Straftat, wirft
jedes Verbrechen nicht nur die Frage nach der Schuld des Täters, sondern auch
die nach der Verantwortung der Gesellschaft auf.[1]
...
https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Staatsanwalt_hat_das_Wort
Peter Przybylski (Jurist)
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Peter Przybylski (* 26. September 1935 in Breslau; † 30. März 2019) war ein
deutscher Jurist und Publizist. Als Staatsanwalt kommentierte er im
DDR-Fernsehen die Sendereihe „Der Staatsanwalt hat das Wort“.
Inhaltsverzeichnis
1 Leben
2 Auszeichnungen
3 Schriften
4 Literatur
5 Weblinks
6 Einzelnachweise
Leben
Der Sohn eines Autoschlossers und einer Krankenschwester kam 1946 mit seinen
Eltern nach Pulsen. 1953 legte er an der Max-Planck-Oberschule Riesa das Abitur
ab. Nach einer Lehre als Schmelzer im Stahl- und Walzwerk Gröditz 1953/54
studierte er bis 1958 Rechtswissenschaften an der Karl-Marx-Universität Leipzig.
Im Abschlussjahr wurde er Mitglied der SED und Staatsanwalt in Zerbst.
Ab 1959 war Peter Przybylski Redakteur, später stellvertretender Chefredakteur
der Zeitschrift „Neue Justiz“. 1963 wurde er Staatsanwalt bei der
Generalstaatsanwaltschaft der DDR, wo er ab 1964 – ab 1971 als Abteilungsleiter
– die Aufgaben der Öffentlichkeitsarbeit wahrnahm. Er wirkte bei der Abfassung
der Anklageschriften gegen den KZ-Arzt Horst Fischer und im Schauprozess gegen
den abwesenden Hans Globke mit.
Peter Przybylski übernahm ab 1965 die fachliche Beratung der Sendereihe „Der
Staatsanwalt hat das Wort“ beim DFF sowie den abschließenden Kommentar. 1971
wurde er an der Humboldt-Universität zu Berlin mit der Arbeit „Kriterien und
Konsequenzen verbrecherischer Normativakte, untersucht am Herrschaftssystem des
faschistischen deutschen Imperialismus“ zum Dr. jur. promoviert.
1990 war er als Mitglied der Leitung der Staatsanwaltschaft – er war der
Sprecher des Generalstaatsanwalts – an Ermittlungen gegen das ehemalige
Politbüro der SED, namentlich die sogenannte Vierergruppe Erich Honecker, Erich
Mielke, Günter Mittag und Joachim Herrmann, wegen Verletzung der Verfassung der
DDR beteiligt.[1] Ab Sommer 1990 war er als Rechtsanwalt in Berlin tätig.
Przybylski starb 2019 im Alter von 83 Jahren.[2]
Auszeichnungen
1976 Orden Banner der Arbeit Stufe I im Kollektiv[3]
1982 Vaterländischer Verdienstorden in Bronze[4]
1989 Kunstpreis des FDGB im Kollektiv[5]
Schriften
Wer bist du? Drehbuch, Der Staatsanwalt hat das Wort. Staffel 20, Folge 4, DFF
1984.
Zwischen Galgen und Amnestie. Kriegsverbrecherprozesse im Spiegel von Nürnberg.
Berlin 1979.
gemeinsam mit Horst Busse, Mörder von Oradour. Berlin 1984.
Mordsache Thälmann. Berlin 1986.
Täter neben Hitler. Brandenburgisches Verlags-Haus, Berlin 1990, ISBN
3-327-00987-2.
Tatort Politbüro. Die Akte Honecker. Rowohlt Verlag, Berlin 1991, ISBN
3-87134-001-4.
Tatort Politbüro. Band 2: Honecker, Mittag und Schalck-Golodkowski. Rowohlt
Verlag, Berlin 1992.
Literatur
Helmut Müller-Enbergs: Przybylski, Peter. In: Wer war wer in der DDR? 5.
Ausgabe. Band 2, Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Przybylski_(Jurist)
Hans Bauer (Jurist)
Hans Bauer (* 14. März 1941 in Ufhoven) ist ein deutscher Autor und ehemaliger
Staatsanwalt sowie stellvertretender Generalstaatsanwalt in der DDR.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Bauer und seine Schwester wurden durch die Mutter erzogen, der Vater starb früh.
Nach dem Schulbesuch von 1947 bis 1959 und dem Abitur meldete sich Bauer
freiwillig zum zweijährigen Militärdienst bei der NVA, den er in Prora
ableistete.[1] Während seines Militärdienstes verpflichtete sich Bauer bei der
DDR-Staatssicherheit als inoffizieller Mitarbeiter unter dem Decknamen
„Leonhard“. Danach studierte er von 1961 bis 1965 Rechtswissenschaften an der
Humboldt-Universität zu Berlin. Nach dem Abschluss als Diplom-Jurist war Bauer
von 1965 bis 1966 als Assistent tätig. Ab Mai 1966 war Bauer als Staatsanwalt in
der DDR-Justiz tätig. Von 1973 bis 1978 absolvierte Bauer ein Fernstudium an der
Parteihochschule „Karl Marx“, das er als Diplom-Gesellschaftswissenschaftler
abschloss. Ab 1971 wirkte Bauer als Staatsanwalt bei der
Generalstaatsanwaltschaft der DDR, zuletzt war er als stellvertretender
Generalstaatsanwalt tätig.
In den Jahren 1982 bis 1985 war Bauer in Aden als Berater des
Generalstaatsanwalts der Demokratischen Volksrepublik Jemen tätig. Er war
außerdem Teilnehmer an internationalen Kongressen zur Kriminalitätsprävention
und für das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten in
Menschenrechtsangelegenheiten tätig.
Helmut Irmen schrieb über ihn:
„Es gab inoffizielle Mitarbeiter und Zuträger des MfS bei der
Generalstaatsanwaltschaft der DDR. Als Parteisekretär der SED bei der GStA
fungierte der IM ‚Leonhard‘. Von 1982 bis 1985 setzte ihn das MfS für besondere
Aufgaben ein. Später gab es eine kontinuierliche Zusammenarbeit. ‚Leonhard‘
hatte sich schon 1960, als er bei der NVA diente, dem MfS verpflichtet. Bei
‚Leonhard‘ handelt es sich um Hans Bauer, der zuletzt als stellvertretender
Generalstaatsanwalt der DDR tätig war.“[2]
Im Zuge der politischen Wende wurde Bauer 1990 aus dem Staatsdienst entlassen.
Er war danach arbeitslos, ehe er 1992 eine Zulassung als Rechtsanwalt erhielt.
Seit 1993 ist er in Berlin als Rechtsanwalt auf den Gebieten Straf-, Verkehrs-,
Arbeits- und Familienrecht tätig.
1993 war er Mitbegründer und ist seit 2005 Vorsitzender der Gesellschaft zur
Rechtlichen und Humanitären Unterstützung. Der Politikwissenschaftler Eckhard
Jesse konstatierte, dass es dieser Organisation um primitive DDR-Apologie
gehe.[3]
Seit 2008 ist Bauer zudem Vizepräsident des Ostdeutschen Kuratoriums von
Verbänden. Bauer war seit 1965 verheiratet und hat zwei Kinder. Seine Frau
Gisela starb 2006. Bauer lebt in Berlin.
Bauer ist Mitautor und Herausgeber mehrerer die DDR verteidigender
Publikationen. Er war Mitglied der Kommunistischen Plattform in der Linkspartei
und ist 2021 Spitzenkandidat der Berliner DKP für die Bundestagswahlen.[4]
https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Bauer_(Jurist)