Guido Westerwelle


 

 

 

Guido Westerwelle

Guido Westerwelle (* 27. Dezember 1961 in Bad Honnef) ist ein deutscher Politiker. Er war von 1994 bis 2001 Generalsekretär und ist seit 2001 Bundesvorsitzender der Freien Demokratischen Partei (FDP). Ferner war Westerwelle von 2006 bis 2009 Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion und Oppositionsführer im Deutschen Bundestag. Seit dem 28. Oktober 2009 ist er Bundesminister des Auswärtigen im Kabinett Merkel II und Stellvertreter der Bundeskanzlerin, umgangssprachlich auch Vizekanzler genannt.

Westerwelles Eltern sind beide Rechtsanwälte. Er wuchs mit drei Brüdern bei seinem alleinerziehenden Vater auf.[1]

Westerwelle besuchte zunächst das Gymnasium, wechselte nach dem ersten Jahr jedoch zur Realschule Oberdollendorf, Königswinter, da seine schulischen Leistungen am Gymnasium als nicht ausreichend erachtet wurden. Die Realschule schloss er mit der mittleren Reife ab.[2][3] Nach der Realschulzeit wechselte er auf das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium in Bonn, wo er 1980 sein Abitur machte. Danach begann er ein Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Bonn, welches er 1987 mit dem ersten und 1991 mit dem zweiten juristischen Staatsexamen beendete.[2] 1994 wurde er an der FernUniversität in Hagen mit einer Dissertation zum Thema Das Parteienrecht und die politischen Jugendorganisationen zum Doktor der Rechtswissenschaften (Dr. jur.) promoviert. Seit 1991 als Rechtsanwalt zugelassen, arbeitete Westerwelle bis zu seiner Wahl zum Generalsekretär der FDP im Jahr 1994 in der Bonner Anwaltskanzlei seines Vaters Heinz Westerwelle mit.

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http://de.wikipedia.org/wiki/Guido_Westerwelle

 

 


 

 

Politik

Vergessene Heldinnen

Guido Westerwelle hat einmal gesagt, dass alleinerziehende Väter für ihn die „Helden des Alltags“ seien. Aus seiner eigenen Geschichte heraus ist diese Aussage verständlich, auf Deutschland bezogen allerdings keinesfalls zutreffend: Der heutige Außenminister wuchs nach der Scheidung seiner Eltern mit seinen drei Brüdern beim Vater auf.

Doch neun von zehn Alleinerziehenden in Deutschland sind Frauen. 40 Prozent von ihnen leben von Hartz-IV, darunter nur sehr wenige Männer. Angesichts dieser Zahlen muss es heißen: Alleinerziehende Frauen sind die „Heldinnen des Alltags“, denn sie sind es, bei denen die Kinder in den meisten Fällen nach der Trennung bleiben. Von rührenden Beispielen abgesehen, sind die Väter vielfach wenig heldenhaft, wenn sie sich arm rechnen oder einfach ihrer Pflichten entziehen. So gibt es deutschlandweit 500 000 säumige Unterhaltszahler.

Ursula von der Leyen will sich dieser vergessenen Frauen annehmen. Was immer wieder nur halbherzig angefangen wurde, könnte sie schaffen, die auch gegen viele Widerstände in der eigenen Partei das Elterngeld durchsetzte. Vielleicht musste die ehemalige Familienministerin erst ins Arbeitsministerium wechseln, damit die Frauen eine Chance bekommen. Zum ersten Mal sollen die Jobcenter nicht nur versuchen, Alleinerziehenden eine Stelle zu vermitteln, sondern sich auch um die Kinderbetreuung kümmern. Zwar geht es Frauen, die Kinder alleine betreuen, heute besser als früher, weil es mehr Kindergärten gibt und sie besser qualifiziert sind. Alleinerziehend zu sein, bedeutet kein öffentliches Stigma mehr. Selbst im Tatort ermittelt Maria Furtwängler als erfolgreiche Kommissarin und alleinerziehende Mutter.

 

Die Krux ist, dass viele von ihnen zwar arbeiten wollen, aber nicht können, weil die Betreuungsmöglichkeiten für die Kinder fehlen. Auch die Öffnungszeiten der Kitas passen oft nicht zu den Arbeitszeiten der Mütter. Was macht beispielsweise eine Call-Center-Mitarbeiterin mit ihrem Vierjährigen, die morgens um 7 Uhr am Arbeitsplatz sein muss, oder eine Verkäuferin, die bis um 20 oder gar 22 Uhr in unterschiedlichen Schichten, auch am Samstag, eingeteilt ist? Gerade auf dem Land sind die Kindergartenzeiten wenig bis gar nicht auf arbeitende Frauen eingestellt. Mütter, deren Partner nicht mehr da ist und sich oft nur am Wochenende um den Nachwuchs kümmert, zerreiben sich zwischen Kindern und Arbeit. Wenn keine Großeltern in der Nähe wohnen, müssen sie sich ein Netzwerk schaffen aus Freunden, Bekannten und Nachbarn, die die Kleinen am Kindergarten abholen oder bei sich aufnehmen, wenn diese aus der Schule kommen und sie selbst noch beim Arbeiten sind. Nie können sie abends zu ihrem Partner sagen: „Könntest du die Kinder heute ins Bett bringen?“. Ganz zu schweigen von den Problemen, wenn die Kinder krank sind.

Ein Hoffnungsschimmer

Von der Leyens Idee, zusätzlich Tagesmütter zu qualifizieren, könnte hier manche Lücke füllen. Damit einhergehen müsste ein Steuersystem, das Alleinerziehende nicht wie Fast-Singles behandelt, sondern die Betreuung vom ersten Euro an absetzbar macht. Hinzu kommt, dass der Anreiz für die Frauen, arbeiten zu gehen anstatt von Hartz IV zu leben, nicht immer hoch ist. So kann es finanziell günstiger sein, zusätzlich zum Arbeitslosengeld II einen 400-Euro-Job anzunehmen. Das hat damit zu tun, dass Frauen eher im Dienstleistungsbereich arbeiten, wo die Jobs schlechter bezahlt sind und es noch immer keinen Mindestlohn gibt.

Ursula von der Leyen hat sich mit der Jobcenter-Reform gegen Widerstände in der Union durchgesetzt. Opposition und Gewerkschaften schließen sich der Ministerin an. Ein Hoffnungsschimmer für Alleinerziehende.

28.04.2010

http://www.suedkurier.de/news/brennpunkte/politik/art410924,4268630

 

 

 

 


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