Väternotruf informiert zum Thema

Jugendamt Landkreis Uelzen

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland

Artikel 6

(2) Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft.  

Elterliche Sorge ist unkündbar. Elternentsorgung beenden. Verfassungswidrigen §1671 BGB streichen.  


 

 

Landkreis Uelzen  

Veerßer Straße 53

29525 Uelzen

 

Telefon: 0581 / 82-0

Fax: 

 

E-Mail: info@landkreis-uelzen.de

Internet: www.uelzen.de

 

 

Internetauftritt des Landkreis Uelzen (08/2014)

Visuelle Gestaltung:

Nutzerfreundlichkeit: 

Informationsgehalt: 

Information zu Mitarbeitern und Leitungspersonal: 

 

 

Der Landkreis Uelzen ist ein Landkreis im Nordosten Niedersachsens. Er grenzt im Westen an die Landkreise Celle und Soltau-Fallingbostel, im Norden an den Landkreis Lüneburg, im Osten an den Landkreis Lüchow-Dannenberg, im Südosten an den Altmarkkreis Salzwedel und im Süden an den Landkreis Gifhorn.

 

Bundesland Niedersachsen

Städte und Gemeinden:

Einwohnerzahlen vom 31. Dezember 2007)[1]

Einheitsgemeinden

1. Bienenbüttel (6.670)

2. Uelzen, Stadt, Selbständige Gemeinde (34.691)

Samtgemeinden mit ihren Mitgliedsgemeinden

* Sitz der Samtgemeindeverwaltung

 

* 1. Samtgemeinde Altes Amt Ebstorf

(16.455)

1. Ebstorf, Flecken * (5.411)

2. Hanstedt (4.911)

3. Natendorf (856)

4. Schwienau (753)

5. Wriedel (2.584)

 

* 2. Samtgemeinde Bevensen (6.306)

1. Altenmedingen (1.606)

2. Bad Bevensen, Stadt * (8.710)

3. Barum (879)

4. Emmendorf (765)

5. Himbergen (1.795)

6. Jelmstorf (870)

7. Römstedt (805)

8. Weste (1.025)

 

* 3. Samtgemeinde Bodenteich (10.564)

1. Bad Bodenteich, Flecken * (3.954)

2. Lüder (1.288)

3. Soltendieck (1.064)

 

* 4. Samtgemeinde Rosche (7.198)

1. Oetzen (1.320)

2. Rätzlingen (513)

3. Rosche * (2.070)

4. Stoetze (683)

5. Suhlendorf (2.612)

 

* 5. Samtgemeinde Suderburg (7.168)

1. Eimke (957)

2. Gerdau (1.583)

3. Suderburg * (4.628)

 

* 6. Samtgemeinde Wrestedt (6.931)

1. Stadensen (1.317)

2. Wieren (2.618)

3. Wrestedt * (2.996)

 

 

Jugendamt Landkreis Uelzen

Kreisjugendamt

 

 

Jugendhilfeausschuss des Landkreis Uelzen

Mitglieder siehe unten

http://portal.uelzen.de/lku_ris/gremien_pers.php?submenu=3&Kuerzel=JHA&Bezeichnung=Jugendhilfeausschuss&entrygremien=0&sortgremien=Bezeichnung

 

 

Zuständiges Amtsgericht:

Amtsgericht Uelzen

 

 

Väternotruf Deutschland - allgemeine Erreichbarkeit: info@vaeternotruf.de

 


 

Haben Sie Informationen über kompetente und inkompetente Jugendamtsmitarbeiter/innen? 

Bitte informieren Sie uns: info@vaeternotruf.de

 


 

Fachkräfte

Mit der Benennung der hier angegebenen Fachkräfte treffen wir, wenn nicht gesondert angegeben, keine Aussage über deren fachliche Kompetenzen oder Inkompetenzen. Zu Risiken und Nebenwirkungen von Fachkräften fragen Sie daher Ihren Arzt oder Apotheker oder Ihre örtliche Kontaktstelle vom Väteraufbruch für Kinder e.V. www.vafk.de

 

Amtsleitung:  

Frau B. Lindenthal - Amtsleiterin / Jugendamt Landkreis Uelzen (ab , ..., 2014)  

 

 

Jugendamtsmitarbeiter/innen:

Frau E. Schulze - Jugendamt Landkreis Uelzen (ab , ..., 2014)  

Herr C. Rötschke - Jugendamt Landkreis Uelzen (ab , ..., 2014)  

Herr N. Heuer - Teamleiter / Jugendamt Landkreis Uelzen (ab , ..., 2014)

 

 

Jugendhilfeausschuss des Landkreis Uelzen

Mitgliederliste mit Stand vom 01.08.2014

Elke Augustin - Beratendes Mitglied           nein

Uwe Beecken - KTA Grundmandat Unabhängige Wählergemeinschaft     nein

Rolf Behn KTA Kreistagsabgeordneter   CDU/FDP/RRP-Gruppe      ja

Renate Berndt - Die Grünen/Bündnis Zukunft    ja

Markus Börger - Beratendes Mitglied           nein

Matthias Borger - Beratendes Mitglied           nein

Dr. Anke Clodius - Beratendes Mitglied           nein

Dr. Anke Clodius (geb. zensiert durch Anordnung des "Berliner Beauftragten für Datenschutz" 1972) - Richterin am Amtsgericht Uelzen (ab 04.10.2011, ..., 2016) - im Handbuch der Justiz 2010 ab 01.10.2008 als Richterin kraft Auftrags im OLG-Bezirk Celle aufgeführt. Im Handbuch der Justiz 2014 ab 04.10.2011 als Richterin am Amtsgericht Uelzen - beurlaubt - aufgeführt. Im Handbuch der Justiz 2016 ab 04.10.2011 als Richterin am Amtsgericht Uelzen aufgeführt. 2014: beratendes Mitglied im Jugendhilfeausschuss des Landkreis Uelzen. 2015: Familiensachen.

Michael Dierßen - Beratendes Mitglied           nein

Dr. Claudia Hagemann - Beratendes Mitglied           nein

Michael Hanke - Beratendes Mitglied           nein

Stefan Hüdepohl - KTA Stellvertretender Ausschussvorsitzender      CDU/FDP/RRP-Gruppe      ja

Kerstin Koch - KTA Dr. Koch, Kerstin         SPD-Fraktion      ja

Heiko Kolweyh - Beratendes Mitglied           nein

Thorsten Lehmann - ja

Sylvia Meier - KTA Ausschussvorsitzende    SPD-Fraktion      ja

Marion Rühmann          ja

Hans-Jürgen Stöcks - KTA    CDU/FDP/RRP-Gruppe      ja

Matthias Tetzlaff               ja

Peter Vogt                   ja

http://portal.uelzen.de/lku_ris/gremien_pers.php?submenu=3&Kuerzel=JHA&Bezeichnung=Jugendhilfeausschuss&entrygremien=0&sortgremien=Bezeichnung

 

 

Familienberater, Mediatoren, Familientherapeuten in freier Praxis:

 

Familienberatung Celle

überregionale Beratung

http://familienberatung-celle.de

 

 

Familienberatung Gifhorn

überregionale Beratung

http://familienberatung-gifhorn.de

 

 

Familienberatung Lüchow

überregionale Beratung

http://familienberatung-luechow.de

 

 

Familienberatung Lüneburg

überregionale Beratung

http://familienberatung-lueneburg.de

 

 

Familienberatung Salzwedel

überregionale Beratung

http://familienberatung-salzwedel.de

 

 

Familienberatung Uelzen

überregionale Beratung

http://familienberatung-uelzen.de

 

 

Familienberatung Walsrode

überregionale Beratung

http://familienberatung-walsrode.de

 

 

Familienberatung Wolfsburg

überregionale Beratung

http://familienberatung-wolfsburg.de

 

 

Erziehungs- und Familienberatung 

a) in Freier Trägerschaft - Finanzierung durch die Steuerzahler/innen

 

Evangelische Ehe-, Lebens- und Familienberatung

Hasenberg 2 

29525 Uelzen

Telefon: 0581 / 971 895-11

E-Mail: lebensberatung.uelzen@evlka.de

Internet: http://www.kirche-uelzen.de

Träger: Evangelischer Kirchenkreis

Angebote: Ehe-, Familien- und Lebensberatung (einschl. Beratung bei Trennung und Scheidung), Beratung für Kinder und Jugendliche, Jugendberatung, Beratung gemeinsam und getrennt erziehender Väter und Mütter, Hilfe und Beratung für Frauen und hoffentlich auch für Männer, sonst würden wir von dieser Beratungsstelle wegen Sexismus dringend abraten, Sexualberatung, Telefonische Beratung, Vermittlung von Selbsthilfegruppen, Gruppenarbeit, Krisenintervention, Mediation

 

 

pro familia

Gudesstr. 33a 

29525 Uelzen

Telefon: 0581 / 3891173

E-Mail: uelzen@profamilia.de

Internet: http://www.profamilia.de

Träger:

Angebote: Partnerberatung, Ehe-, Familien- und Lebensberatung (einschl. Beratung bei Trennung und Scheidung), Familienplanungsberatung, Schwangerschaftsberatung mit Ausstellung des Beratungsscheines gem. §§ 5 und 6 SchKG, Entgegennahme von Anträgen für die Bundesstiftung "Mutter und Kind", Sexualberatung, Gruppenarbeit

 

 

b) Angebote in staatlicher Trägerschaft als staatssozialistische Leistung - Finanzierung durch die Steuerzahler/innen

Staatlich-kommunale Beratungsangebote, die von der Kommune bei fehlenden Angeboten in freier Trägerschaft ersatzweise vorgehalten werden, sind gut geeignet für Leute die gerne Eintopf aus der Armenküche essen und denen der Datenschutz gegenüber dem Jugendamt und dem Familiengericht nicht so wichtig ist. Zu sonstigen Risiken und Nebenwirkungen staatlich-kommunaler Beratungsangebote fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker oder die örtliche Feuerwehr.

 

Allgemeiner Sozialer Dienst des Jugendamtes

Veerßer Str. 53 

29525 Uelzen

Telefon: 0581 / 82-227, -232

E-Mail: info@landkreis-uelzen.de

Internet: http://www.landkreis-uelzen.de

Träger: Landkreis

Angebote: Beratung für Kinder und Jugendliche, Jugendberatung, Krisenintervention, Familienberatung, Beratung gemeinsam und getrennt erziehender Väter und Mütter, Sozialberatung, Telefonische Beratung

 

 

Erziehungs- und Familienberatungsstelle

Tivolistr. 9 

29525 Uelzen

Telefon: 0581 / 74-084

E-Mail:

Internet: http://www.landkreis-uelzen.de

Träger: Landkreis

Angebote: Familienberatung, Erziehungsberatung, Beratung für Kinder, Jugendliche und Eltern (einschl. Beratung bei Trennung und Scheidung), Jugendberatung, Beratung gemeinsam und getrennt erziehender Väter und Mütter, Gruppenarbeit, Krisenintervention

 

 

Väteraufbruch für Kinder e.V.

Kontaktstelle für den Landkreis Uelzen

Wenn Sie Interesse haben als Ansprechpartner für eine Kontaktstelle zur Verfügung zu stehen, melden Sie sich bitte beim Bundesverein Väteraufbruch für Kinder e.V. - www.vafk.de

Nach erfolgter Registrierung können wir Sie hier mit Adresse, Mail und Telefon als Ansprechpartner für Betroffene anführen.

 

 

 

Sonstige:

 

Männerhaus im Landkreis Uelzen

28.05.2013: "Frauen werden ihrem Partner gegenüber häufiger gewalttätig als Männer - zu diesem Ergebnis kommt die neue große Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland. ... - http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/degs-studie-auch-maenner-werden-in-beziehungen-opfer-von-gewalt-a-902153.html

Wie können von Gewalt betroffene Männer ins Männerhaus kommen?

Zu jeder Tages- und Nachtzeit können Männer mit ihren Kindern im Männerhaus aufgenommen werden. Sie können sich telefonisch oder per E-Mail an uns wenden und werden dann an einem verabredeten Treffpunkt abgeholt und ins Männerhaus begleitet. Wir gehen so vor, um die Adresse des Männerhauses zum Schutz der Betroffenen geheim zu halten.

Männer können sich in der Krisensituation auch an die örtliche Polizei wenden. Dann stellen die Beamten auf Wunsch den Kontakt zum Männerhaus her.

Was sollten Sie mit bringen?

Pass/Ausweis· Bargeld / Kontokarte / Sparbuch

Krankenkassenkarte

Papiere/Bescheinigungen z.B. zu Kindergeld, Arbeitslosengeld, Unterhaltsvorschuss, Rentenversicherung, Verdienstbescheinigungen, Geburtsurkunden, Heiratsurkunde, Mietvertrag, Aufenthaltsstatus, Führerschein

Wohnungsschlüssel

Schulsachen der Kinder, Impfpass der Kinder, Lieblingsspielzeug der Kinder

Ein Männerhaus für von Gewalt betroffene Männer und ihre Kinder gibt es im Landkreis noch nicht, da da die politisch und fachlich Verantwortlichen im Landkreis an einem solchen Hilfsangebot für Männer und ihre Kinder trotz des bestehenden Bedarfs bisher noch kein ausreichendes Interesse haben. Die physische und psychische Schädigung von Männern durch die fehlende Zufluchtsmöglichkeit wird von den politisch Verantwortlichen offenbar in Kauf genommen.

Männer und Frauen, die sich für den Aufbau eines Männerhauses und die bedarfsgerechte Finanzierung durch den Landkreis einsetzen wollen, melden sich bitte hier: info@vaeternotruf.de

 

 

Frauenhaus im Landkreis Uelzen

Frauen- und Kinderhaus Uelzen e.V.

Straße:      

29500 Uelzen

Telefon: 0581 / 77999

E-Mail: frauenhaus.uelzen@t-online.de

Internet:     

Träger:  

Angebote: Hilfe und Beratung für Frauen, Beratung für Kinder und Jugendliche, Telefonische Beratung, Beratung für Opfer jeglicher Gewalt also offenbar auch für Männer, die von weiblicher Gewalt betroffen sind.

 

 

Deutscher Kinderschutzbund Ortsverband Uelzen e.V.

Ripsdorfer Str. 35 

29525 Uelzen

Telefon: 0581 / 18585

E-Mail: kischu-uelzen@t-online.de

Internet:

Träger:

Angebote: Beratung für Kinder und Jugendliche, Gruppenarbeit, Familienberatung

 

 

Jugendhilfe e.V. 

Arbeitskreis zur sozialpädagogischen Förderung von Minderjährigen und jungen Erwachsenen in Uelzen

Ripdorfer Str. 33

29525 Uelzen

Tel.: 0581-70494

Der Verein Jugendhilfe e.V. wurde am 02.09.1970 gegründet.

Im Jahr 1980 wurde auf Initiative des Uelzener Jugendrichters Peter Brandler und Cornelius Graf von Bernstorff der Modellversuch

„Ambulante sozialpädagogische Betreuung junger Straffälliger“ eingerichtet.

Ziel dieses Modellversuchs war und ist es, jugendliche und heranwachsende Straftäter nicht zu Arrest oder Jugendstrafen zu verurteilen, sondern an Gruppenarbeit und Einzelbetreuung teilnehmen und gemeinnützige Arbeitsauflagen erfüllen zu lassen.

Nach Ansicht der Niedersächsischen Landesregierung hat sich das Projekt bewährt, und der Niedersächsische Justizminister hat empfohlen, den Modellversuch als Dauereinrichtung weiterzuführen.

Der Jugendhilfe e.V. führt dieses Projekt in der Stadt und im Landkreis Uelzen durch.

Weiterhin bietet der Jugendhilfe e.V. seit dem Jahr 1989 Erzieherische Hilfen für Jugendliche, junge Heranwachsende und für Erziehungsberechtigte an. Im Einzelnen wird die Übernahme von Erziehungsbeistandschaften und intensiver sozialpädagogischer Einzelbetreuung angeboten.

http://www.jugendhilfe-uelzen.de

 

 

 


 

 

 

Morde in Bodenfelde Das Dorf und das Böse

Von Dirk Schmaler

Drei Tage lang war in Bodenfelde das zu spüren, wovon derzeit in anderen Zusammenhängen viel geredet wird: Nach zwei Morden herrscht Angst im Dorf. Dann wurde ein Verdächtiger verhaftet. Aber die Angst ist deshalb nicht weg.

Polizeisprache kann grausam sein. „Pressekonferenz anlässlich des Tötungsdeliktes zum Nachteil eines 13-jährigen Jungen und einer 14-jährigen Jugendlichen in Bodenfelde“ ist die Einladung der Polizei überschrieben.

Es ist Mittwoch, zehn Uhr morgens, Tag drei nach dem Fund der beiden Kinderleichen im kleinen Bodenfelde, Niedersachsen, Tag eins nachdem die Ermittler einen festgenommen haben, den sie für den Mörder halten, Haftbefehl erteilt, jetzt sitzt er in U-Haft: Jan O., 26 Jahre alt, aus einem Nachbarort, arbeitslos, vorbestraft wegen schwerer Diebstähle. Sie sind erleichtert, die Bewohner des Dorfes, die tagelang in Furcht vor einem Unbekannten lebten, die ihre Kinder nicht unbehütet aus den Häusern ließen. Doch ein Rest der Angst, er bleibt.

Schon wieder Bodenfelde also. Das ist unheimlich. So wenige Menschen, kaum 3500. Und so viele Morde. Erst vor drei Jahren war hier die Schwarze Witwe aufgeflogen. Die Rentnerin Lydia L., die Senioren anlockte, zur Ehe verführte und dann töten ließ von einem ihr ergebenen Partner. Vier Männer wurden zwischen 1994 und 2000 gemeuchelt. Und Lydia L. war in jenen Jahren auch Bürgerin in Bodenfelde, zwar nicht sonderlich beliebt, aber wohnhaft Dammstraße, nicht weit weg vom Friedhof, wo sich das neuerliche Grauen zutrug. Ist da etwas an diesem Ort?

Am Mittwoch spricht Kriminaldirektor Andreas Borchert von einem Täter mit dem „Potenzial eines Massenmörders“, die Staatsanwaltschaft teilt mit, der Verdächtige habe für Freitag ein Geständnis durch seinen Anwalt angekündigt. Ermittler Hartmut Reinecke sieht man die Erschöpfung an. Er hat in den vergangenen Nächten jeweils nur drei Stunden geschlafen. Er sagt, dass er davon ausgehe, dass der Täter psychisch krank sei. Er sei sich aber sicher, dass sie den Richtigen geschnappt hätten. „Ich bin wirklich froh, dass die Bodenfelder nun wieder ruhig schlafen können.“ Dann geht er, endlich auch ausschlafen.

Jan O., das glauben diejenigen, die ihn verhafteten, handelte aus purer Mordlust. Sie sagen: Mordlust.

Berufsmäßige Mordmotivforscher sagen, das sei ein seltenes Motiv. Der Wiesbadener Kriminologe Rudolf Egg nennt zwei Serienmörder, die Mordlust trieb: Jürgen Bartsch, der in den 60er Jahren Jungs „abschlachten“ wollte, vier kleine Jungen in einem Bunker bei Langenberg in Nordrhein-Westfalen sexuell misshandelte, tötete und die Leichen zerstückelte. Bei seiner ersten Tat war Bartsch 15 Jahre alt, mit 19 wurde er gefasst, nachdem einem Opfer die Flucht gelungen war. Als Strafgefangener starb er bei der selbst gewünschten Kastrationsoperation.

In den 90er Jahren dann der Rhein- Ruhr-Ripper Frank Gust: Als Jugendlicher war der in Leichenschauhäuser eingebrochen, wo er sich an Toten verging. Er ermordete zwischen 1994 und 1998 vier Frauen. „Seine Fantasien hatten mit dem geöffneten Körper zu tun“, sagt Egg. Diese gipfelten in der Vorstellung, dass er sich direkt am pochenden Herzen wärme, Egg: „eine perverse Form von Nähe und Wärme“. Solche Täter seien im Grunde nicht behandel-, nicht heilbar.

Auch Jan O., das glauben die Ermittler zu wissen, könnte schon den nächsten Mord geplant haben. Noch bevor er fünf Tage nach Nina Tobias tötete, sprach er am späten Sonnabend ein weiteres junges Mädchen an. Das sich allerdings direkt bei der Polizei meldete.

Jan O., der aus Uelzen stammt, war zuletzt wegen seines Drogenkonsums in einer Entziehungsanstalt in der Nähe von Bodenfelde untergebracht gewesen. Dort sah man ihn auf einem guten Wege. Nur die Probleme mit dem Alkohol seien geblieben. Von einem gewalttätigen Charakter spricht dagegen der Vater von Jan O.. Der Onlineausgabe der in Uelzen erscheinenden „Allgemeinen Zeitung“ sagte er, dass er selbst schon seit Jahren „nicht fertig geworden“ sei mit dem Sohn, der bereits in der zweiten Klasse seine Mitschüler angegriffen habe. Zu den beiden Morden sagte er: „Ich kann mir vorstellen, dass es Jan war.“

Der Montag vor einer Woche ist ein trüber Novemberabend in Bodenfelde. Zwischen den Fachwerkhäusern ist es ruhig, wie meistens um diese Zeit sind die kleinen Dorfstraßen leer, da will Nina, 14, noch einmal raus. Vielleicht nach ihrem Pferd schauen. Sie kommt nicht zurück. Die Polizei wird alarmiert und sucht nach ihr.

Doch Klassenkameraden behaupten, sie hätten Nina gesehen, niemand sorgt sich ernsthaft, schließlich ist sie schon öfter abgehauen, die Familienverhältnisse gelten als schwierig.

Ob Tobias vom Verschwinden Ninas wusste? Die beiden Teenager besuchten dieselbe Schule, hatten aber nichts miteinander zu tun. Tobias geht in die Klasse 8c der Gesamtschule, er macht Leichtathletik und besucht den Konfirmandenunterricht. Als am Samstagabend ein Freund von Tobias zum Abendessen im Nachbarort aufbrechen will, zieht sich Tobias seine Rollerblades und eine blaue Jacke an und bringt ihn zum Bahnhof. Es ist kein weiter Weg. Als der Kumpel in den Zug gestiegen ist, macht sich Tobias gegen 20 Uhr auf den Heimweg.

Bodenfelde

Dort am Bahnhof wird er ein letztes Mal lebend gesehen. Später am Abend machen Tobias’ Eltern sich Sorgen. Wo bleibt er? Er ist doch ein verlässlicher Junge. Die Mutter begibt sich auf die Suche, allerdings erfolglos. Noch in der Nacht ruft sie die Polizei an, meldet ihren Jungen als vermisst. Die Beamten starten eine zweite Suchaktion nach einem Teenager innerhalb einer Woche im kleinen Bodenfelde.

Am Sonntagvormittag dann wollen Tobias Eltern nicht mehr auf das warten, was die Polizei erreicht. Sie alarmieren Freunde und Verwandte und suchen das Dorf ab. Gegen zwölf Uhr gehen die Mutter und ein 17-jähriger Sohn von Freunden in ein kleines Wäldchen am Mühlenbach. Das Wäldchen ist unbenutzt, der Besitzer kann es nicht verkaufen, weil Altlasten im Boden schlummern. Dort am Trampelpfad neben dem Bach liegt Tobias. Er ist halb entblößt, mit Blut und Matsch beschmiert. Messerstiche haben seinen Körper schlimm zugerichtet. Er ist tot.

Nur wenige Meter entfernt im Gehölz finden die Polizisten kurz darauf auch die Leiche von Nina. Auch sie wurde mit einem Messer verletzt. Die Autopsie ergibt am Montagnachmittag für beide Teenager, dass kein Sexualdelikt vorliegt – und als Todesursache: „Eine Kombination aus Erwürgen und Erstechen.“ Das Entsetzen bricht herein in den Ort.

Wer ist der Mörder? Waren es vielleicht sogar zwei? Wird er, werden sie wieder zuschlagen? Wann, wo, wen werden sie erwischen? Sie haben Angst in Bodenfelde, wieder einmal. „Vielleicht ist es ja einer von uns“, sagt eine alte Frau im Ort.

Bodenfelde, staatlich anerkannter Erholungsort im Weserbergland, am Rande auch der Deutschen Märchenstraße: Der Rattenfänger von Hameln, Aschenputtel, der Lügenbaron von Münchhausen, sie alle kamen hier lang. „Lassen Sie sich verzaubern!“, rufen die Bodenfelder den Touristen auf der Dorfhomepage zu. Und nun ist mitten im Ort Unheimliches geschehen. Kein Märchen, erdacht und erfunden. Ein Verbrechen. An einem kleinen Bach, mit Spuren in Matsch und Schlamm, denen eine eiligst gegründete, 23 Mann starke Ermittlerkommission nachgeht. Sie sperren das Gelände um den Fundort der Leichen ab. In deren Nähe finden sie ein Handy, Tobias Rollerblades liegen im Bach.

Ein Handy führt dann auch zum Täter. Am Tag zuvor, am späten Sonnabend, Nina ist schon tot, Tobias lebt noch, spricht Jan O. auf einem Parkplatz in Bodenfelde ein deutlich jüngeres Mädchen an. Er hat eine Bierflasche in der Hand, wahrscheinlich trägt er eine schwarze Bomberjacke, Jeans und Turnschuhe. Das Mädchen ist zunächst freundlich, die beiden kommen ins Gespräch. Irgendwann sagt Jan O., sie könnten sich ja mal verabreden und fragt nach ihrer Handynummer. Der Jugendlichen wird mulmig, das erzählt sie später der Polizei. Sie lässt sich deshalb nur seine Nummer geben, verabschiedet sich – und meldet die Begegnung der Polizei. Die sagt, man könne nicht ausschließen, dass sie zum dritten Opfer geworden wäre.

Der Besitzer des Telefons ist schnell ermittelt, am Montag ist sich Kommissar Reinecke sicher. Jan O. wird am Abend festgenommen. Zum Tatvorwurf schweigt er. In seiner Wohnung finden die Beamten eine Bomberjacke, zwei Jeanshosen und zwei paar Schuhe. An denen klebt Matsch – und auch Blut.

Die Tage, in denen Nina und Tobias verschwanden und klar wurde, dass ein Verbrechen geschehen war, waren auch die Tage, in denen im fernen Berlin von geplanten Terrorattacken auf Deutschland die Rede war und von Angst in der Bevölkerung, die aber so ungreifbar blieb wie die Gefahr unkonkret. In Bodenfelde dagegen war die Angst sichtbar. Weil draußen sein auf einmal potenziell gefährlich war, blieb man drinnen, sorgte vor, versteckte sich. Man richtete sein Leben aus an der Angst, die alle ergriffen hatte.

Und so ist die Erleichterung, die jetzt, nach der Festnahme von Jan O., natürlich groß ist, doch getrübt. Von der schlimmen Erfahrung, die gemacht wurde. Von einem tödlichen Schrecken, der tief in die Menschen hineingefahren ist.

25.11.2010

http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/das-dorf-und-das-boese/3312920.html

 

 

 

 


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