Landesvater


 

 

 

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Väterlich wirkende Landespolitiker wie zum Beispiel die Ex-Ministerpräsidenten Manfred Stolpe und Kurt Biedenkopf. Den Anklang den solche Männer finden, spiegelt das große Bedürfnis der Menschen nach einem Vater wieder.

 

 

 

Wahlkampf in Bayern

Post vom Landesvater

Millionen von Beckstein-Postkarten werden in den nächsten Tagen in bayrischen Haushalten eingehen. Mit Wahlkampfkosten von 6 Millionen Euro versucht die CSU ihre wackelnde, absolute Mehrheit zu behaupten.

 

Bayerns Ministerpräsident Beckstein ist auf Wahlkampftour im Freistaat unterwegs. - Foto: dpa

 

München - Wenige Tage vor der bayerischen Landtagswahl startet die vom Verlust ihrer absoluten Mehrheit bedrohte CSU den aufwendigsten Endspurt der Wahl-Geschichte des Freistaats. In den kommenden Tagen sollen alle Wähler CSU-Post von Ministerpräsident Günther Beckstein erhalten. Die Karten würden derzeit an alle Haushalte mit Wahlberechtigten verschickt, sagte Beckstein am Dienstag in München. FDP-Spitzenkandidat Martin Zeil stellte der CSU bereits Bedingungen für eine eventuelle Koalition. Beckstein lehnte jegliche Teilung der Macht im Freistaat ab. Die Grünen hoffen unterdessen erstmals auf ein Ergebnis von über zehn Prozent in Bayern. Die bürgerlichen Freien Wähler wollen bis zum Wahlsonntag am 28. September der CSU so viele Stimmen wie möglich abjagen.

Ein CSU-Sprecher verweigerte auf Nachfrage die Auskunft, wie viele Beckstein-Postkarten an die bayerischen Haushalte verschickt werden sollen. Die Zahl dürfte aber in die Millionen gehen, da es 9,3 Millionen Wahlberechtigte in Bayern gibt. Die Münchner CSU-Zentrale hatte für den Wahlkampf nach früheren Angaben etwa 6 Millionen Euro veranschlagt, mehr als alle anderen Parteien zusammen. Gleichzeitig drohte Beckstein für den Fall einer Wahlniederlage potenziellen Putschisten in der CSU: "Wer jetzt über einen Plan B redet, der zeigt, dass er keinen Funken Verstand hat und darf sich nicht erwischen lassen."

Kleine Parteien sehen ihre Chancen

Die seit 1994 nicht mehr im Bayerischen Landtag vertretene FDP will direkt den Sprung aus dem politischen Abseits in die Regierung schaffen. Wenn die Wähler die FDP in die Verantwortung stellten, würden sich die Liberalen "der Verantwortung gewachsen zeigen", sagte Spitzenkandidat Martin Zeil. Im Radiosender Antenne Bayern nannte er den Stopp des Gesundheitsfonds, die Rücknahme der Erbschaftsteuerpläne und eine Änderung der bayerischen Bildungspolitik als Bedingungen für eine Regierungsbeteiligung. Beckstein lehnte ein Bündnis mit der FDP erneut ab. "Ich will unter keinen Umständen eine Koalition."

Grünen-Chef Sepp Daxenberger sagte, er sei sehr zuversichtlich, dass seine Partei "10 plus X" holen werde. Der Grünen-Politiker warnte, ein Erfolg der Linken könne einen Politikwechsel in Bayern blockieren. Wenn die Linke in den Landtag komme, werde es mit Sicherheit keine Koalition gegen die CSU geben können. Sowohl SPD und Grüne als auch die Freien Wähler und die FDP hätten ein Bündnis mit der Linken ausgeschlossen. In einem solchen Fall werde es zwangsläufig auf eine Koalition der CSU entweder mit der FDP oder den Freien Wählern hinauslaufen. Umfragen zufolge können FDP und Freie Wähler mit einem Einzug in den Landtag rechnen, die Linke liegt derzeit knapp unter der Fünf- Prozent-Hürde.

Freie Wähler geben sich kämpferisch

Die Freien Wähler griffen die CSU aggressiv an. "Wir dreschen auf die CSU ein, um sie unter 50 Prozent zu prügeln, damit endlich wieder Demokratie möglich ist", sagte der FW-Vorsitzende Hubert Aiwanger. Beckstein kritisierte den militanten Ton und sagte dazu: "Ich bin sicher, dass viele Bürger sagen: Solche Typen wollen wir nicht wählen." Aiwanger will sich dennoch Koalitionen sowohl mit der CSU als auch mit der SPD offen halten. "Wir schließen nichts aus, außer der Zusammenarbeit mit der Linken." Bei der Kommunalwahl im Frühjahr waren die FW mit rund 19 Prozent drittstärkste Kraft. (lee/dpa)

www.tagesspiegel.de/politik/deutschland/Landtagswahlen-Bayern-CSU;art122,2620923

 

 

 


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