Mutterliebe


 

 

 

"Die Heilige Jungfrau züchtigt das Jesuskind vor drei Zeugen: A.B., P.E. und dem Maler"

Max Ernst: , 1926 Öl, 195 x 130 cm. Sammlung Madame Krebs, Brüssel"

 

 

 

 

Mutterliebe

"In inniger Liebe hing er an seiner Mutter, jede ihrer Bewegungen beobachtend, um rasch ihr kleine Hilfeleistungen angedeihen lassen zu können. Sein sonst traurig in die Ferne blickendes Auge hellte sich auf, wenn die Mutter sich schmerzfrei fühlte. Am 23. Dezember 1907, einen Tag vor Heiligabend, läßt Hitler seine Mutter auf dem Friedhof in Leonding neben seinem Vater bestatten. Bloch erinnert sich: Ich habe in meiner beinahe 40jährigen ärztlichen Tätigkeit nie einen jungen Menschen so schmerzgebrochen und leiderfüllt gesehen, wie es der junge Adolf Hitler gewesen ist." 

aus "Adolf Hitler", von Werner Maser, Bechtle-Verlag 1971

 

 

 


 

 

 

Mutterliebe

Die Mutterliebe zählt zu den zentralen Themen im Leben eines Menschen. Seit der Schwangerschaft beginnt die Mutterliebe, die das Kind von Beginn an spüren kann. Die Mutterliebe hat einen großen Einfluss auf das Leben eines Menschen, je nachdem ob er sie erfahren konnte oder nicht.

...

http://www.der-muttertag.net/mutterliebe.html

18.12.2008

 

 

 


 

 

 

Barsinghausen

„Sie wollten ihm Schmerzen zufügen“ – Höchststrafe nach Mord an Fabian (4)

11.12.2023

... Sie haben den vierjährigen Fabian mit einem Gürtel, Ladekabel und einem Fleischklopfer geschlagen, ihm Nahrung und Trinken verweigert und ohne Kleidung über Nacht in eine winzige Abstellkammer gesperrt: Von Ende Mai 2022 an wurden die Misshandlungen des Kleinkindes immer brutaler. In der Nacht zum 13. Januar 2023 starb Fabian nach mehreren Gewaltexzessen durch Verbluten und Ersticken in der Wohnung seines Stiefvaters in Barsinghausen.

Das Landgericht Hannover hat den 34-Jährigen und die 29 Jahre alte Mutter des Jungen am Montag wegen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. ...

Die Polin hatte den 34-jährigen Deutsch-Polen über TikTok kennengelernt und war Ende Mai 2022 mit ihrem kleinen Sohn und ihrer sechsjährigen Tochter nach Deutschland gezogen. Die Kinder sollten den neuen Mann Papa nennen, beiden schwebte eine Patchwork-Familie vor – er hat drei Söhne aus früheren Ehen. ...

Allerdings begannen sofort die Misshandlungen, bei denen auch die Mutter einen aktiven Part übernahm, wie die Richterin ausführte. Im Oktober habe sich das „Martyrium“ intensiviert, sagt Simon. Auch Fabians ältere Schwester musste stundenlang mit erhobenen Armen auf dem harten Laminatboden in der Wohnung knien, wurde in die
Abstellkammer gesperrt und bekam kein Essen und Trinken.

„Sie wollten ihm erhebliche Schmerzen zufügen“, sagt die Vorsitzende Richterin Imke Simon zu den Misshandlungen von Fabian. Die Mutter und ihr neuer Partner hätten mitleidlos und egozentrisch agiert. ...

 https://www.welt.de/vermischtes/article248989426/Barsinghausen-Sie-wollten-ihm-Schmerzen-zufuegen-Hoechststrafe-nach-Mord-an-Fabian-4.html

 

 

 


 

 

Prozess

Geständnis: Mutter spritzte Sohn Fäkalien

Für den kleinen Carlos wurde die eigene Mutter zur tödlichen Gefahr: Heike S. hat ihrem Kleinkind Fäkalien gespritzt. Am Dienstag legte die 30-Jährige ein Geständnis ab. Doch ihre Motive bleiben weiterhin rätselhaft.

Von Kerstin Gehrke

15.7.2009 0:00 Uhr

Berlin - Als ihr Kleinkind im Krankenhaus lag, griff die 30-jährige Heike S. zu verunreinigten Spritzen. Nach fast dreimonatigem Prozess hat Heike S. am Dienstag überraschend ein Geständnis abgelegt. „Ich habe im Oktober und November 2007 meinem Sohn sehr geschadet“, ließ sie über eine ihrer Verteidigerinnen erklären. Sie habe ihrem Sohn ihre eigenen Exkremente gespritzt. „Zweimal habe ich es gemacht.“ Sie könne aber nicht sagen, „warum und wie ich auf die Idee gekommen bin“. Sie sei „insgesamt sehr angespannt“ gewesen.

Heike S., eine sehr blasse und zierliche Frau, muss sich wegen versuchten Mordes vor dem Landgericht verantworten. Die Anklage geht davon aus, dass die Mutter unter dem „Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom“ litt. Um für sich selbst mehr Anteilnahme und Aufmerksamkeit zu erfahren, soll sie ihren 19 Monate alten Jungen grausam misshandelt haben. Der Staatsanwalt wirft ihr vor, mindestens 14 Mal ihre eigenen Fäkalien durch einen Venenkatheter ins Blut gespritzt zu haben. Mehrfach musste der Junge wegen lebensbedrohlicher Blutvergiftungen durch Darmbakterien auf der Intensivstation behandelt werden.

„Ich wollte mein Kind nicht töten“, hieß es nun in der Erklärung. Wenn es ihm schlecht ging, habe sie Hilfe geholt. Sie liebe ihren Sohn, er sei ein Wunschkind. „Ich quäle mich mit meinen Schuldgefühlen.“ Seit mehr als einem Jahr habe sie Carlos nicht mehr gesehen. „Das ist für mich die größte Strafe.“

Warum die Mutter ihr Kind so schwer misshandelt hat, bleibt rätselhaft. In ihrer Erklärung kam sie auch auf ihre Kindheit zu sprechen. „Ich bin missbraucht worden.“ Ein Onkel sei der Täter gewesen. Als sie ihm mit einer Anzeige drohte, habe er sich umgebracht. „Ich fühlte mich schuldig.“ Sie habe sich deshalb selbst verletzt. „Wenn ich mir selbst etwas antat, fühlte ich mich besser.“ Erst jetzt habe sie mit Hilfe einer Psychologin begriffen, „dass ich mit meinem Körper achtlos umgegangen bin“.

Carlos ist ihr einziges Kind. Die Frau aus Reinickendorf galt in ihrer Familie und bei Nachbarn als sehr liebevolle Mutter. Sie ließ ihr Baby nie aus den Augen. Auch nicht, als er im Herbst 2007 im Helios-Klinikum lag, weil er einen „chronisch kranken Eindruck“ machte, zu klein und zu schmächtig war. Sie betreute ihren Sohn, schlief mit ihm im selben Zimmer. Sollte er wegen eines Fieberschubes auf die Intensivstation verlegt werden, widersprach sie zunächst. Sie habe einen „Kontrollverlust“ verhindern wollen, hieß es in der Anklage.

Immer wieder kam es zu Fieberschüben. Die Ärzte standen zunächst vor einem Rätsel. „Die finden sowieso nicht raus, was Carlos hat“, soll Heike S. gegenüber einer Krankenschwester erklärt haben. Gefühlskalt und siegessicher habe die Mutter gewirkt, sagte die Zeugin. Als Carlos während einer lebensbedrohlichen Situation erneut auf die Intensivstation verlegt wurde und die geöffnete Tasche von Heike S. auf dem Boden stand, wurden schließlich Spritzen mit einer bräunlichen Flüssigkeit entdeckt. Der Prozess wird am Montag fortgesetzt.

(Erschienen im gedruckten Tagesspiegel vom 15.07.2009)

http://www.tagesspiegel.de/berlin/Polizei-Justiz-Prozess-Faekalien-Kleinkind;art126,2847754

 

 

 


 

 

 

VERZWEIFLUNGSTAT

Mutter erhängt sich und ihr Kind

Familiendrama in Bayern: Eine junge Türkin erhängte zuerst ihren 18 Monate alten Sohn und anschließend sich selbst. In einem Abschiedsbrief erklärte die 23-Jährige die Gründe für ihre Verzweiflungstat.

Ebersberg - Aus Überforderung mit ihrer Situation als Türkin und junge Mutter in Deutschland hat eine 23-Jährige im bayerischen Ebersberg ihr Kind und danach sich selbst erhängt. Das Motiv für die Tat geht aus einem Abschiedsbrief hervor, den die Frau nach Mitteilung der Polizei vom Donnerstag hinterlassen hat.

Die Leichen der mit einem Türken verheirateten jungen Frau und des 18 Monate alten gemeinsamen Sohnes waren am Mittwoch auf dem Speicher eines Mehrfamilienhauses entdeckt worden.

Die Obduktion der Toten habe zweifelsfrei ergeben, dass die Mutter das Kleinkind erhängte und sich anschließend auf dieselbe Weise das Leben nahm, teilte das Polizeipräsidium Oberbayern Nord in Ingolstadt mit. Über den genauen Inhalt des Abschiedsbriefes wurde offiziell nichts mitgeteilt. Wie es hieß, deutete die Frau darin aber an, dass sie als Türkin mit dem Leben in Deutschland nicht zurechtkam.

23.04.2009

jjc/dpa http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,620786,00.html#ref=rss

 

 


 

 

Bärenkind

Erinnerungen eines Kindes, das Mutterliebe suchte und Verachtung bekam

 

ISBN 978-3-8370-1396-2

Paperback

100 Seiten

Verlag: Books on Demand GmbH

Preis 9,90 Euro

 

Klappentext des Buches

 

„Alles ist vergänglich. Meine Erinnerungen nicht.“

Erinnerungen eines Mädchens an die körperlichen und seelischen Misshandlungen ihrer Mutter. Erinnerungen an Schmerz, Trauer und Angst.

"Ich möchte den Menschen vor Augen führen, was alles hinter der Fassade der vermeintlich „perfekten Familie“ passieren kann, ohne dass es jemand sieht bzw. sehen will."

 

 

Leseprobe:

(...) Daniela stand da und weinte. Sie schaute ängstlich in das Gesicht ihrer Mutter. „Ich muss sehr sehr böse gewesen sein“, dachte sie „sonst hätte Mama das nicht gemacht.“ Ihre linke Wange tat weh und wurde ganz heiß. Fast hätte sie die Wucht des Schlages gegen den Türrahmen stoßen lassen, aber Daniela konnte sich noch abfangen. Sie fing an zu weinen. „Ich habe doch nichts gemacht, hätte ich hier nicht stehen dürfen?“, fragte sie sich. Laut hätte sie es niemals auszusprechen gewagt. „Nun hör auf zu heulen, sonst kriegst du gleich noch eine!“ Sie wusste, dass es ihre Mutter ernst meinte. Mit aller Kraft versuchte sie die Tränen zu unterdrücken. „Nicht weinen, du darfst nicht weinen. Nichts tun damit Mama nicht noch böser wird“, dachte sie. Alles in ihr verkrampfte sich. „Geh mir aus den Augen!“, schrie die Mutter und holte erneut aus. Schnell ging Daniela in ihr Zimmer, schloss die Tür und setzte sich auf den Boden (...)

http://www.danielabaer.de/Leseprobe.htm

 

2008

 

 


 

 

 

Mutter stieß Tochter von Brücke

Vierjähriges Mädchen starb durch Ertrinken

15. Dezember 2008

Die in der vergangenen Woche von ihrer Mutter in den Neckar gestoßene Vierjährige aus Stuttgart ist durch Ertrinken gestorben. Wie die Polizei am Montag mitteilte, ergab dies die Obduktion des Leichnams. Hinweise auf frühere Misshandlungen oder Vernachlässigungen des Mädchens fanden sich bei den Untersuchungen nicht.

Bekannt wurde, dass die festgenommene Mutter möglicherweise vorhatte, gemeinsam mit ihrer Tochter aus dem Leben zu scheiden. Bei ihrer Vernehmung habe die 33-Jährige Suizidabsichten angegeben, sagte eine Polizeisprecherin auf ddp-Anfrage.

Die Leiche des Mädchens war am Freitagabend von einem Schleusenwärter in Stuttgart-Untertürkheim im Neckar entdeckt worden. Wenige Stunden später stellte sich die Mutter des Kindes der Polizei und gestand, ihre Tochter absichtlich in den Fluss gestoßen zu haben. Als Motiv für die Tat gab die 33-Jährige an, seit der Geburt des Kindes mit der Erziehung überfordert gewesen zu sein. Gegen die verheiratete Frau, die keine weiteren Kinder hat, wurde am Wochenende Haftbefehl wegen Mordes erlassen.

Weil an der Mädchenleiche ältere Brandnarben zu sehen waren, hatten die Ermittler zunächst nicht ausgeschlossen, dass das Kind auch Opfer von Misshandlungen wurde. Bei der Obduktion seien aber keine Anzeichen dafür festgestellt worden, hieß es.

Die Brandnarben stammen der Polizeisprecherin zufolge vermutlich von einem häuslichen Unfall mit heißer Flüssigkeit im Kleinkindalter. Die Überprüfungen dazu dauerten noch an. Fest stehe aber, dass es sich um ein „gepflegtes Kind“ ohne blaue Flecken oder andere Hinweise auf mögliche Gewalt gehandelt habe.

Der Sprecherin zufolge befindet sich die 33-jährige Mutter inzwischen im Frauengefängnis in Schwäbisch Gmünd in Untersuchungshaft. Bei den Ermittlungen würden nun vor allem Menschen aus dem persönlichen Umfeld der Frau über deren Lebenssituation und mögliche psychische Probleme befragt.

Die Frau lebte nach außen hin in geordneten Verhältnissen als Mutter und Hausfrau. Seit der Geburt der Tochter war sie nicht mehr berufstätig. Unterstützung für die Erziehung ihrer Tochter soll sie nie beantragt haben. Es habe keinen Kontakt zu Behörden gegeben, sagte die Polizeisprecherin.

http://www.welt.de/vermischtes/article2881536/Vierjaehriges-Maedchen-starb-durch-Ertrinken.html#reqNL

 

 

 

Kommentar Väternotruf:

Das Ertränken von Kindern scheint nicht nur bei Stuttgarter Müttern recht beliebt zu sein (siehe auch den nachfolgenden Fall). Ob das Jugendamt der Stadt Stuttgart einen speziellen Kurs "Wie ertränke ich als Mutter am besten mein Kind" angeboten hat, um überforderten Müttern aus ihrer schwierigen Situation zu helfen, wissen wir nicht. Aber dies würde einiges erklären und man dürfte erwarten, dass in Kürze das nächste von seiner Mutter ermordete Kind in einer Badewanne oder im Neckar aufgefunden wird.

 

 

 


 

 

Prozess

Achtjähriger wegen Schulden ertränkt

Mittwoch, 29. Oktober 2008

Mit einem erschütternden Geständnis hat gestern vor dem Lübecker Landgericht der Mordprozess gegen eine Frau begonnen, die ihren achtjährigen Sohn im Mai in der Badewanne ertränkt hat.

Die 46-Jährige sagte aus, sie habe wegen hoher Schulden keinen Ausweg gesehen. Zunächst habe sie den Jungen mit Schlaftabletten betäubt und mit einem Kissen ersticken wollen. Ihr Sohn habe sich aber gewehrt und das Kissen weggeschoben. Dann trug sie ihn zur Wanne und drückte ihn unter Wasser, bis seine Gegenwehr aufhörte. "Ich habe nur gedacht, ich muss es zu Ende bringen", sagte sie schluchzend. Anschließend versuchte sie, sich mit Schmerz- und Schlafmitteln das Leben zu nehmen.

Im August 2005 war die Angeklagte mit ihrem Sohn von Stuttgart nach Lübeck gezogen. Sie habe hier einen beruflichen Neuanfang wagen wollen und sich als Ernährungsberaterin selbstständig gemacht, berichtete die 46-Jährige. Bis dahin hatte sich die alleinerziehende Mutter mit verschiedenen Jobs und befristeten Arbeitsverträgen durchgeschlagen. "Ich war häufig krank, hatte immer wieder psychische Zusammenbrüche", schilderte die Frau. Auch die Lübecker Praxis entwickelte sich nicht wie erhofft. Die Angeklagte machte rund 100 000 Euro Schulden und musste Insolvenz anmelden. Eine Bekannte der Frau hat nach der Tat schwere Vorwürfe gegen eine Polizistin erhoben, die ihren Hinweisen auf eine mögliche Gefährdung des Jungen nicht nachgegangen sein soll. Gegen die Beamtin wird wegen Verdachts der unterlassenen Hilfeleistung ermittelt.

http://www.morgenpost.de/printarchiv/panorama/article966420/Achtjaehriger_wegen_Schulden_ertraenkt.html

 

 

 


 

 

Wegen 100.000 Euro Schulden

Mutter gesteht Ertränken ihres achtjährigen Sohnes

(47)

28. Oktober 2008, 12:58 Uhr

Mit einem erschütternden Geständnis hat am Lübecker Landgericht der Prozess gegen eine Frau begonnen, die ihren achtjährigen Sohn in der Badewanne ertränkt hat. Die 46-Jährige gab als Motiv ihre hohen Schulden an. Irgendwann sei ihr "alles zuviel geworden". Schließlich schmiedete sie ihren Mordplan.

Eine wegen Ertränkens ihres achtjährigen Sohnes angeklagte Lübeckerin hat die Tat zum Prozessauftakt gestanden. Die 46-Jährige schilderte vor dem Lübecker Landgericht mit tränenerstickter Stimme, wie sie den Jungen im Mai in der Badewanne ertränkte. Sie habe ihn unter Wasser gedrückt, bis er sich nicht mehr wehrte. Danach habe sie versucht, sich mit Schlaftabletten und einer Plastiktüte das Leben zu nehmen.

Eine Bekannte von ihr hatte am Tattag, dem 27. Mai, die Polizei angerufen und erklärt, sie befürchte einen Selbstmord der Frau und sehe auch große Gefahr für deren Sohn. Nachdem das Kind am nächsten Tag nicht in der Schule erschienen war, suchten Polizisten die Wohnung auf und fanden den Jungen tot in der Badewanne vor. Dessen Mutter war auf dem Sofa und nicht ansprechbar.

„Ich hatte schon in der Vergangenheit immer mal wieder Selbstmordgedanken, doch am 26. Mai dieses Jahres war mir klar, dass ich nur noch sterben wollte“, sagte sie unter Tränen. Bis zuletzt sei sie unentschlossen gewesen, was mit ihrem Sohn geschehen sollte, habe noch eine Bekannte um Hilfe gebeten, die sie aber recht rüde „runtergeputzt“ habe. „Als er dann aus der Schule nach Hause kam, habe ich ihn umarmt und beschlossen, ihn mit in den Tod zu nehmen“, sagte sie. „Es war einfach nichts mehr da. Nur noch der Gedanke, uns beide aus dieser Welt aus diesem Leben zu erlösen“, schilderte sie ihren Gefühlszustand.

Sie habe ihrem Sohn an jenem Montagabend ein Glas Cola mit darin aufgelösten Beruhigungsmitteln gegeben und zunächst versucht, den Schlafenden mit einem Kissen zu ersticken. Er habe das Kissen aber weggestoßen. Danach habe sie Wasser in die Badewanne einlaufen lassen und ihren Sohn hineingelegt. Er sei aber aufgewacht und habe sich mit Armen und Beinen gewehrt. Da habe sie ihn mit aller Kraft an den Schultern unter Wasser gedrückt.

„Ich weiß nicht, woher die ganze Gewalt in mir kam“, sagte die Angeklagte sichtlich bewegt. Sie habe nur einen Gedanken gehabt: „Ich muss es für ihn zu Ende bringen. Ich muss durchhalten.“

Die Mutter wurde nach ihrer Festnahme in einer Fachklinik untergebracht. Sie hatte keine Angaben zum Motiv gemacht. Vor Gericht sprach sie nun zum einen von wirtschaftlichen Problemen: Die diplomierte Ernährungswissenschaftlerin war mit einer eigenen Praxis gescheitert und hatte ihrer Aussage zufolge rund 100.000 Euro Schulden. Zum anderen habe sie in der Zeit vor der Tat wieder häufiger Alkohol getrunken: „Es war einfach alles weggebrochen.“

 

Zu ihrem Lebenslauf sagte sie, ihre Mutter sei mit den sechs Kindern überfordert gewesen, der Vater sei Alkoholiker gewesen und habe Frau und Kinder geschlagen. Sie selbst sei als Kind von einem alten Mann aus der Nachbarschaft sexuell missbraucht worden. Es folgten mehrere Therapien. Der Vater ihres Sohnes sei eine Silvesterbekanntschaft gewesen, der sich nicht gekümmert habe. Sie habe ihren Sohn immer gewollt, aber zeitweise „ist mir alles zu viel geworden“, sagte sie.

Für den Prozess wurden zunächst fünf Verhandlungstermine bis Mitte November angesetzt. Eine Bekannte der Frau hat nach der Tat schwere Vorwürfe gegen eine Polizistin erhoben, die ihren Hinweisen auf eine mögliche Gefährdung des Jungen nicht nachgegangen sein soll. Gegen die Beamtin wird wegen Verdachts der unterlassenen Hilfeleistung ermittelt. Der Prozess wird an diesem Donnerstag fortgesetzt.

 

http://www.welt.de/vermischtes/article2638906/Mutter-gesteht-Ertraenken-ihres-achtjaehrigen-Sohnes.html#reqNL

 

 


 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Dienstag, 29. April 2008 05:06

An: info@vaeternotruf.de

Betreff: Fragen Bitte um Infos

 

Guten Tag,

oft und wiederholt schlägt meine Frau meinen Sohn.

Heute waren es über 70 Schläge weil er eine Bromhexintablette nicht schlucken wollte.

Sie sagt mir immer ich darf mich nicht einmischen, das würde die Erziehung untergraben und vor allem ihre Autorität...

Nach über 70 Schlägen bin ich dazwischengegangen um meinen Sohn (... Jahre alt) zu schützen und zu trösten.

Im anschließenden Streitgespräch zur Erziehung sagte sie sie wäre auch bis 200 oder mehr Schläge gegangen um den Sohn zu zwingen eine Bromhexintablette zu schlucken.

Meine Frau ist Ärztin und hat immer recht......

Das Problem ist aber viel schwerer: es vergeht fast kein Tag an dem unser Sohn nicht von meiner Frau geschlagen wird.

Wenn er statt einer 1 nur eine 2 nach Hause bringt zum Beispiel.

Wenn er nicht schnell genug irgendwelche Anweisungen ausführt.

Wenn er das versalzene Essen nicht zu Ende essen will.

Wenn er eine eigene Meinung zu etwas hat.

Wenn er das essen auf seinem Teller in der "falschen" Reihenfolge ißt.

Die Liste kann schier endlos lang geführt werden

Meine Frau hat starke Bulimie, ist fernsehsüchtig, arbeitet nur einen halben Tag pro Woche aber begründet immer alles damit das sie als Ärztin ( Studium abgeschlossen, kein Facharzt) alles besser weiß für das Wohl des Kindes und es wird einfach immer schlimmer und extremer.

Sie droht mir oft das Kind wegzunehmen, tut im Alltag alles damit hoffentlich ich und nicht sie die ist die auszieht.

Seit bald 3 Monaten sind Tisch und Bett bei uns getrennt und wir leben in einem Haushalt.

Ab ... leben wir wieder in ... . Meine Frau will nicht das ich in der dortigen gemeinsamen Wohnung (im Haus ihrer Eltern) wohne, die Schwiegereltern wollen das aber sehr gerne.....

Sie bestimmt einfach allein über alles: die Aufenthaltsorte, Freizeit, teilt mir nur wenig Zeit pro Tag (mit spontanen Unterbrechungen ihrerseits ein) um mit meinem Sohn (unter ihrer Aufsicht) zusammen zu sein.

Mein Sohn muß täglich nach den Hausaufgaben extra Lernübungen machen um ja nur der Beste zu sein bzw noch besser zu werden. Danach muss er eine ... , dann . , ihr im Haushalt nach Belieben helfen.

Nun muss er seine Wäsche selbst waschen, soll allein kochen. Natürlich darf ich ihm nicht dabei helfen. Das alles um ihn zu einem selbständigen Sohn im Sinne des Kindeswohls zu erziehen.....

Ich bin verzweifelt über dieses einseitig bestimmende, grobe Verhalten.

Dabei werden dann immer die Bibelverse zitiert: Wer seinen Sohn nicht züchtigt der haßt ihn und mir wird vorgeworfen meinen Sohn nicht zu lieben weil ich ihn nicht durch Schläge sonder durch miteinander Reden und Überzeugung oder Sanktion (Medienkonsum entziehen oder einschränken) erziehen möchte.

Das alles geht schon lange Jahre und wiederholt.

Neben dem Schwebezustand der Trennung, Scheidung die immer als Druckmittel bei jeder auch noch so kleinen "Gehorsamsverweigerung" genommen wird kann ich es einfach nicht mehr aushalten und frage mich welche Rechte , rechtlichen Schritte ich tun muss um Erziehungshilfen, Erziehungsbeistand von staatlicher Stelle zu bekommen.

Meine größte Angst ist das wahr wird was meine Frau Ärztin immer als Drohmittel nimmt: Ich krieg allein das Sorgerecht usw. Ist das wirklich immer so?

Sie meint als Ärztin würde man halt ihr und nicht mir glauben.

Ich denke sie sollte wegen ihrem ... , ihrer Bulimie und hysterischen Anfällen und dem vielen Schlagen (von dem ich nicht ausgenommen bin....) in psychiatrische Behandlung eingewiesen werden. Aber wahrscheinlich glaubt mir eh niemand weil sie ja die Frau Dr. ist.....

Was kann sollte oder muss ich sogar rein gesetzlich nun tun

 

 

 

 


 

 

 

 

Der Sohn des erschossenen Polizisten Uwe Lieschied

Bittere Abrechnung mit der Mutter

"Sie gibt die Spendengelder nur für sich aus" - "Mir bleiben Schulden" - "Ich verklage sie"

M. Wilms,C. Keikus 

Patrick Lieschied ist verbittert. Stickforth

Berlin - Ihr geht es gut, einfach so richtig rundum gut. Mit neuer schicker Wohnung, einem großen Auto und einem neuen Freund. Heike (40), die Witwe des im Dienst erschossenen Polizeihauptkommissars Uwe Lieschied (+ 42), kann ein luxuriöses Leben führen - von den Spendengeldern der Berliner. Und das, während ihr Sohn Patrick (21) auf einem Schulden-Berg sitzt. Im KURIER erklärt er, warum er seine Mutter jetzt verklagt. Eine bittere Abrechnung!

Die Liebe einer Mutter, die sollte doch ganz selbstverständlich sein. Bei Patrick war das anders: "Ich habe das nie gekannt. Ich rannte hinterher, bettelte um ihre Liebe. Sie umsorgte meinen jüngeren Bruder Oliver, für mich hatte sie nur Gleichgültigkeit. Und als ich 15 war, steckte sie mich für ein Jahr ins Heim!"

Als er am 17. März 2006 den Vater verlor, zerbrach für den jungen Mann die Welt. "Ich konnte und kann seinen Tod nicht verarbeiten. Mit meinem Vater habe ich meine ganze Familie verloren."

Patrick Lieschied hatte mehrere Zusammenbrüche, den letzen großen im Oktober - mit schlimmen Weinkrämpfen. Er warf sogar seine Ausbildung hin, konnte irgendwann einfach nicht mehr. Schließlich landete er für eine Therapie im Bundeswehrkrankenhaus. "Ich hatte ja keinen Job mehr. Dass ich deshalb zu diesem Zeitpunkt gar nicht versichert war, wusste ich nicht", sagt Patrick. Und seine Waisenrente war ebenfalls an die Ausbildung gebunden. Das dicke Ende: Patrick muss 5000 Euro der Rente zurückzahlen und die Klinik-Rechnung von 1400 Euro.

So viel Geld hat er nicht. Der Azubi (lernt Verkäufer) stottert die Schuld mit 400 Euro im Monat ab. "Meine Mutter lässt mich darauf sitzen", sagt er tief erschüttert. Obwohl Heike Lieschied bisher mindestens 100 000 Euro an Spendengelder nach dem Tod ihres Mannes bekam.

"Dass sie damals versprochen hatte, die Spenden für ihre Söhne anzulegen, davon will sie jetzt nichts mehr wissen. Sie sagt, es sei ihr Geld und gibt es aus." Von den Spenden sei angeblich kein Cent mehr da. Patrick ahnt, warum: "In ihrer neuen Wohnung ließ sie das Bad ausbauen, mit Eck-Wanne und italienischen Fliesen. Sie hat Möbel gekauft, einen Mercedes. Den fährt ihr neuer Freund. Mutter hat gar keinen Führerschein." Die Auszahlung weiterer 50 000 Euro an Spenden für Heike Lieschied wurde daher gestoppt (KURIER berichtete).

Patrick ist verbittert und traurig. Dass er jetzt eine eigene kleine Familie hat, scheint der Mutter irgendwie egal zu sein. Ihr einziges Enkelkind, den kleinen Preston (4 Monate), hat Heike Lieschied nur einmal kurz gesehen. Patrick sauer: "Sie gratulierte noch nicht einmal zur Geburt."

Nur die Familie seiner Freundin Mandy (19) gibt Patrick in der schweren Zeit neuen Halt. "Ob es unsere Wohnung ist oder der Behördenkram. Auch wenn ich jemanden zum Zuhören brauche. Ohne sie würde ich untergehen."

Einen Prozess gegen die eigene Mutter zu führen, ist trotz allem schwer für ihn: "Ich will Gerechtigkeit. Darum geht es mir, und um die Chance eines Neuanfangs. Am liebsten würde ich sie danach vergessen können. Aber Heike ist und bleibt meine Mutter."

KURIER-Reporter versuchten über vier Wochen hinweg, Heike Lieschied für eine Stellungnahme zu erreichen. Vor einigen Tagen gelang ein kurzes Telefonat. Lieschied: "Die Aussagen meines Sohnes sind unwahr. Zu den Vorwürfen äußere ich mich nicht."

Der Prozess gegen Heike Lieschied beginnt am Donnerstag.

Berliner Kurier, 13.08.2007

http://www.berlinonline.de/berliner-kurier/print/berlin/183023.html

 

 

 

 

 


 

 

 

Väterradio - neue Sendung

Vorankündigung Märzsendung am 16.03.06 von 19.00-19.50 Uhr

Zwischen Mutterliebe, Muttermangel und Muttervergiftung

Das Familiensystem nach Trennung Teil III

Kaum vorstellbar die Berichte in jüngster Zeit zu Misshandlungen, Vernachlässigungen und Tötungen von Kindern. Was treibt Mütter dazu? Dem entgegen steht die Glorifizierung der Mutterliebe. Das Bundesverfassungsgericht im Urteil vom 19.01.2003 zur Aufrechterhaltung der alleinigen Sorge für die Mütter ist ein beredtes Zeugnis? Was ist, wenn es einen Interessenskonflikt der Mutterpflichten und der Selbstverwirklichung der Frau gibt? Diese Frage könnte ein alter jüdischer Mythos beantworten. Die Erschaffung von Adam und Lilith aus Erde - beide sind sie gleich gestaltet und gleich berechtigt. Was passiert mit der Lilitherzählung und dem inneren Anspruch nach dem Selbstsein?

 

 

 

Zwischen Mutterliebe, Muttermangel und Muttervergiftung

Das Familiensystem nach Trennung Teil 3

Gäste

- Dr Hans-Joachim Maaz

-

Psychotherapeut und Buchautor zum Lilith-Komplex

 

- Karin Schmidt - Alleinerziehende Mutter

- Karoline Funk - Wochenheimkind

 

 

http://www.vafk-sa-mitte.de/radio/html/sendevorschau.html

 

 

 


 

 

Mutterliebe - was ist schöner?

Ein kleines Trösterli für Ihre Sehnsucht nach der Mutterliebe, ein bisschen was fürs Herz,  wollen wir Ihnen nunn anbieten. 

Schlagersänger Freddy Quinn über die "innige" Liebe seiner Mutter zu ihm.

 

 

Junge komm bald wieder bald wieder nach Haus

Junge fahr nie wieder nie wieder hinaus

Ich mach mir Sorgen, Sorgen um dich

Denk auch an morgen denk auch an mich

Junge komm bald wieder bald wieder nach Haus

Junge fahr nie wieder nie wieder hinaus

 

Ich weiss noch wie die erste Fahrt verlief

Ich schlich mich heimlich fort als Mutter schlief

Als sie erwachte war ich auf dem Meer

Im ersten Brief stand "Komm doch bitte wieder her"

 

Junge komm bald wieder bald wieder nach Haus

Junge fahr nie wieder nie wieder hinaus

Ich mach mir Sorgen, Sorgen um dich

Denk auch an morgen denk auch an mich

Junge komm bald wieder bald wieder nach Haus

Junge fahr nie wieder nie wieder hinaus

 

Wohin die Seefahrt mich im Leben trieb

Ich weiss noch heute was mir Mutter schrieb

In jedem Hafen kam ein Brief an Bord

Und immer schrieb sie "Bleib nicht so lange fort"

 

Junge komm bald wieder bald wieder nach Haus

Junge fahr nie wieder nie wieder hinaus

Ich mach mir Sorgen, Sorgen um dich

Denk auch an morgen denk auch an mich

Junge komm bald wieder bald wieder nach Haus

Junge fahr nie wieder nie wieder hinaus

 

 


 

 

Ein Kind braucht Mutterliebe 

Ein Kind braucht Mutterliebe - und das ist auch gut so. Das kann auch zur Not die Liebe einer anderen dem Kind nahestehenden Frau sein. Ein Kind braucht aber auch Vaterliebe - das kann auch zur Not ein anderer dem Kind nahestehender Mann sein. Mutterliebe und Vaterliebe sind nicht ersetzbar, daher auch die Problematik gleichgeschlechtlicher Partner, die ein Kind adoptieren wollen. Dieses Kind würde in der Regel ohne ein ihm nahestehenden Mann (bei Lesben) oder eine nahestehende Frau (bei Schwulen) aufwachsen. Natürlich wachsen auch viele andere Kinder ohne Vater (selten ohne Mutter) auf. Doch Kinder die zur Adoption "freigegegeben" sind, sollten neben dem Verlust der leiblichen Eltern nicht auch noch auf die Chance verzichten müssen, eine nahestehende weiblich und männlichen Adoptivelternteil haben zu können.

Während die "Mutterliebe" zum Inbegriff der selbstlosen Liebe hochstilisiert ist, aber in Wirklichkeit mitunter eine eigennützige, auf Macht abzielende, die eigene Leere füllende und Abhängigkeit verlangende "Liebe" der Mutter zu ihrem Sohn oder der Tochter ist, ist die Vaterliebe noch immer ein Unwort. Wenn schon mal davon gesprochen wird, dann erregt es für gewöhnlich mißtrauiges Aufhorchen.

 

 


 

 

 

Grossbritannien muss Jugendlichen Schmerzensgeld zahlen

12.05.2001: Südwest Presse

Grossbritannien muss Jugendlichen Schmerzensgeld zahlen STRASSBURG· Großbritannien muss vier von ihrer Mutter misshandelten Jugendlichen Schmerzensgeld zahlen, weil das über die schweren Missstände informierte Jugendamt nicht eingeschritten war. Das entschied der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg. Die britischen Behörden hätten vor allem gegen das Verbot unmenschlicher und erniedrigender Behandlung verstoßen, hieß es in dem gestern veröffentlichten Urteil. London muss den heute zwischen 19 und 13 Jahre alten Klägern nun insgesamt Schmerzensgeld in Höhe von 830 000 Mark zahlen. Die vier Geschwister waren als Kleinkinder Ende der 80er Jahre von ihrer Mutter stark vernachlässigt und geschlagen worden. Eine Sozialarbeiterin und die Polizei hatten dem örtlichen Jugendamt wiederholt von dem Zustand der Kinder und den katastrophalen Wohnverhältnissen berichtet. Die Zimmer der Kinder waren in einem Ekel erregenden Zustand, die Matratzen feucht von Urin, an den Fenstern hatten die Kleinen ihre Exkremente verschmiert. Einige der Kinder hatten Blutergüsse im Gesicht. Das Jugendamt schritt jedoch nicht ein.

Die Richter sahen in dem Verhalten der Behörden einen schweren Verstoß gegen Artikel 3 der Europäischen Menschenrechtskonvention, der unmenschliche und erniedrigende Behandlung sowie Folter verbietet. dpa

 

Was meinen Sie eigentlich wie lange das Jugendamt zugesehen hätte, wenn der Vater die Kinder misshandelt hätte?

 

 


 

 

August Strindberg

Von August Strindberg stammt das selten gespielte Stück "Mutterliebe", in dem die pathologische Beziehung zwischen einer Mutter und ihrer Tochter dargestellt wird. Als der Vater, von dem die Tochter bisher nichts wusste, Kontakt zur Tochter aufnehmen will, zieht die Mutter alle Register der Manipulation der Tochter. Nach einem nicht leichten Kampf der Tochter mit der übermächtigen Mutter resigniert die Tochter und beschliesst, das Leben nicht zu wagen und in der Abhängigkeit  von der Mutter zu verbleiben.

26.11.2001

 

 


 

 

 

 

das taz-dossier 7

Der Junge, der Adolf Hitler nicht einen Tag überleben sollte 

VON PHILIPP GESSLER 

"Zu jeder Zeit ist das Mutterwerden verglichen worden mit den höchsten Tugenden des Mannes, der in den Tagen schwerster Not mit Einsatz des eigenen Lebens Volk und Heimat verteidigt." (*)

Die Bilder hat Heiko Dahle noch im Kopf, nicht mehr die Einzelheiten: In seiner Erinnerung sieht er seine Mutter mit seinen drei Brüdern im Halbkreis auf dem Rasen sitzen. Es ist ein kleiner Park in Pahlhude bei Pahlen in Schleswig-Holstein, zwischen Heide und Rendsburg gelegen. Die Mutter zückt eine Pistole. Sie feuert zuerst mehrmals auf den Ältesten, Wulf, er ist acht Jahre alt. Dann auf den sechsjährigen Jochen. Als die Mutter auf Heiko zielt, fleht der Fünfjährige sie an, ihn nicht zu töten. Die Mutter stoppt das Morden - aus Mitleid? Oder war es nur eine Ladehemmung, fragt sich Dahle heute. Wulf und Jochen sind noch nicht tot, als sie gehen, das weiß Dahle noch. Danach verschwimmt alles. Die Mutter gibt Heiko und seinem jüngsten Bruder Volker, drei Jahre alt, Morphium. Auch sie nimmt es. Die Dosis für Volker ist tödlich, Heikos Magen wird ausgepumpt, er überlebt. Ebenso wie seine Mutter.

"Das neue Deutschland schätzt die Mutter, zumal die kinderreiche, nach den Worten des Führers als erste Trägerin des Staates."

Dahle sitzt in der kleinen Küche seines Hauses in Eutin, einem schmucken Städtchen mitten in den sanften Hügeln der Holsteinischen Schweiz. Braun gebrannt ist er, wach, drahtig, fast glühend lebendig wirkt der 65-jährige Pensionär. Bis Februar lehrte er noch Sozialpädagogen an der Fachhochschule Bremen das juristische Einmaleins. Nach langem Überlegen erzählt er nun die Geschichte seiner Mutter. Flüssig ist sein Bericht, jedes Wort scheint in seinem Kopf mit den weißen lockigen Haaren hundertmal gekreist zu sein, die Geschichte seiner geliebten Mörderin, die Anfang Mai 1945 ihn und seine drei Brüder umbringen wollte. Aus Angst vor dem Feind, dessen Kanonen schon zu hören waren. Aus Furcht vor der Zukunft nach dem Ende ihres "Dritten Reiches", an dem sie fanatisch hing. Das waren die Gründe. Waren das alle Gründe?

"Auf uns Frauen wartet als unaufschiebbar dringlichste die eine uralte und ewig neue Pflicht: der Familie, dem Volk, der Rasse Kinder zu schenken."

Warum? Diese Frage bohrt in Dahle, seit er das Sterben seiner Brüder, getötet durch die Hand seiner Mutter, miterleben musste. Warum? Wie kommt eine 33-jährige Frau, ausgebildet zur Krankenschwester, dazu, ihre Kinder zu töten, die sie nach der Erinnerung Dahles "abgöttisch geliebt hat". Die Freundinnen und Freunde ihrer Mutter schildern sie als sehr lebendig, humorvoll und kommunikativ. Nur ein schwermütiger Zug sei schon immer um sie gewesen.

Dahle holt ein rotes Fotoalbum aus einem kleinen Bücherschrank, auf den Schwarz-Weiß-Fotos sieht man immer wieder eine strahlende, lachende, ihre Kinder herzende junge Frau. Oft trägt seine Mutter eher ländliche Kleidung, Miederröcke und flache Schuhe. Geprägt wurde sie, erzählt Dahle, wie der Vater von der Jugendbewegung - vielleicht erkläre dies einiges, meint Dahle gleich am Anfang des Gesprächs: die Affinität zum Nationalsozialismus, der viele Ideale der bündischen Jugend aufnahm, der Drang nach dem Natürlichen, Gesunden, dem Völkischen, dem Einfachen.

War der dreifache Mord an ihren Kindern die Frucht eines "ideologischen Idealismus", dem seine Mutter offenbar anhing. Ließ sie sich zu sehr von dieser "wagnerianischen Untergangsstimmung", die die NS-Propaganda am Ende noch schürte, bewegen? War sie sicher, dass Gnade vom Feind nicht zu erwarten sei? "Hat sie so geliebt, dass sie glaubte, sie wäre es ihren Söhnen schuldig, sie umzubringen?", fragt Dahle. Um sie vor Schlimmeren zu bewahren? An die Stimmung vor der Tat erinnert sich Dahle noch: Sie sei süß, melancholisch gewesen.

"Schon in ihrem ersten Kinde aber sehe die rechte deutsche Mutter nicht nur das Wesen, das ihrem Herzen am teuersten ist und für das sie zu jedem Opfer bereit ist, sie erblicke in ihm auch die verbindende Brücke zwischen der Vergangenheit und Zukunft ihrer Familie, ihrer Sippe, ihres Volkes."

Dahles Vater kommt am Abend nach der Bluttat aus Hamburg, wo er eine fliegertechnische Vorschule zur Ausbildung des Bodenpersonals der Luftwaffe führt. Bis auf seine Frau und ihren Sohn Heiko "traf er nur noch Tote an", erzählt Dahle. Sie sagt zu ihrem Mann: "Du hast doch 'ne Pistole - erschieß mich." Dahle hat erst 1983 mit seinem Vater über die Morde gesprochen. Sein Vater durfte seine Frau nie fragen, was genau passiert war, das war tabu. Der Vater holt sich eine Schubkarre und geht zum Park in Pahlhude. Er lädt die Leichen von Jochen und Wulf darauf und fährt sie zum Friedhof von Pahlen. Er hebt zwei Gräber aus. Als alter Mann erzählt er dem Sohn, er habe sich überlegt, sich gleich dort mit seiner Pistole zu erschießen. Er habe es um Heiko willen nicht getan. Die Gräber der Brüder haben keinen Grabstein.

"Auch wenn das Kind auf die Maßnahmen der Mutter mit eigensinnigem Geschrei antwortet, ja gerade dann läßt sie sich nicht irre machen."

Gab es eine Verabredung zwischen seiner Mutter und ihrem Vater, sich am Kriegsende umzubringen - und die Kinder mitzunehmen, fragt sich Dahle. Hat es eine Rolle gespielt, dass Papa kurz zuvor fremdgegangen war? Der Vater zeigt seine Frau nicht an, er bleibt gar bei ihr. Er hätte sie verlassen müssen, sagt Dahle heute. "Wie konnte er mit einer Mörderin leben?", fragt er, "mein armer Vater." Aber er bleibt bei ihr. Nur der engste Kreis der Verwandtschaft erfährt, was wirklich passiert ist. Jeder, auch Heiko, muss die Lüge verbreiten, seine Brüder seien bei einem Bombardement umgekommen. Niemand fragt nach, die Version passt zu den "Wirren des Kriegsendes", meint Dahle.

Kurz nach der Bluttat hat der kleine Heiko Todesangst vor seiner Mutter, erinnert sich Dahle. Doch danach wächst auch wieder Liebe zu ihr. Er kann nicht erklären, warum. Aber die Geschichte ist nach 1945 immer da, unausgesprochen, wie ein schwarzer, stummer Gast der Familie. Dahle erinnert sich, dass er nach dem Krieg eines Tages mit einer beim Spielen zerrissenen Hose nach Hause kommt. Er sinkt auf die Knie, als er seine Mutter sieht, fleht sie an, ihm nichts zu tun. "Um Gottes willen!", sagt sie, "bin ich denn so streng zu dir gewesen?" Einmal lobt sie ihn, weil er Fremden gegenüber erklärt, seine Brüder seien bei einem Bombenangriff ums Leben gekommen. Als er kurz im Frühjahr 1946 von den englischen Besatzern Milchsuppe mit Rosinen bekommt und nach Hause bringt, sagt seine Mutter nur: "Wenn ich das gewusst hätte." Nur diese drei Mal klang das Geschehen vom Mai 1945 zwischen Dahle und seiner Mutter noch einmal an. "Das Lügen war schon eingeübt", sagt er heute.

"Kein Ereignis im Leben der Frau entreißt sie aber auch so sehr ihrem Einzelschicksal und ordnet sie ein in das große Geschehen des Völkerlebens wie dieser Gang an die Front der Mütter unseres Volkes, die den Strom des Lebens, Blut und Erbe unzähliger Ahnen, die Güter des Volkstums und der Heimat, die Schätze der Sprache, Sitte und Kultur weitertragen und auferstehen lassen in einem neuen Geschlecht."

Im Frühling 1955 begeht Dahles Mutter Selbstmord. Sie bekommt immer im Frühling schwere Depressionen. In der Küche dreht sie das Gas auf. Auch der Suizid wird natürlich in der Öffentlichkeit verschwiegen, erzählt Dahle. Der damals 15-jährige Heiko trauert um seine Mutter - warum, das kann der 65-Jährige nicht erklären. War es eine "Schicksalsgemeinschaft in einer Lebenslüge", überlegt er.

Seine Eltern haben 1947 noch einmal ein Kind bekommen, wieder einen Sohn. Es gibt ein Foto von ihm im roten Fotoalbum. Ein Knabe liest seinen Eltern in einem 50er-Jahre-Wohnzimmer etwas vor. Dahles Mutter ist fast völlig schwarz gekleidet. "Das Projekt", ein neues Kind, "konnte nicht gelingen", sagt Dahle heute. Sein Bruder lebt in den USA, weit weg vom blutigen Deutschland. Er brauchte Jahre, ehe er mit psychotherapeutischer Hilfe das Trauma verarbeitete. Mit 17 erfuhr er davon, Heiko erzählte ihm alles. Zunächst schien er nicht zu begreifen. Eine Freundin der Mutter erklärte ihm ihren Selbstmord, ganz trocken, so: "Das ist ganz klar, die wollte bei ihren Kindern sein."

"Die Mutter aber ist es, in deren Händen die glücklichste Lösung aller ersten kleinen und großen Schwierigkeiten liegt. Sie hat ihr Kind unterm Herzen getragen, sie hat es geboren und genährt, sie muß es mit sanfter, aber fester Hand hineinführen ins Leben."

Dahle selbst hat die Geschichte, deren einziger Augenzeuge er war, erst nach und nach in seiner Familie erzählt. Seine sieben erwachsenen Kinder kennen sie. "Sie sind ja davon betroffen - es ist immer besser, wenn etwas bewusst ist als unbewusst", sagt er in seiner Küche. Es gebe Anhaltspunkte, dass seine Kinder diese Last der Erinnerung dennoch weitertrügen, sagt Dahle, aber wie, das will er nicht sagen. "Das bedrückt mich am meisten an dem ganzen Geschehen."

In ihm selbst sei weder Hass noch Wut über seine Mutter, meint Dahle. Dafür "Trauer reichlich" über seine Brüder. Ihm sei, als passten sie noch heute stets auf ihn auf. Aber auch der Schmerz sei immer da, er habe "einen seelischen Schaden durchs Leben geschleppt", fühle sich "irgendwie behindert". Er habe keine psychosomatischen Störungen davongetragen, sagt Dahle. Alkohol habe ihm den Schmerz nie betäubt. Er fühle sich als "ein Opfer des Krieges. Keiner hasst den Krieg so wie ich".

Trotz allem habe er ein lebensfrohes Naturell. "Ich bin ein Aufgesparter, Überlebender", meint der Mann, der seine Mutter überlebte. Vielleicht sei er wie viele seiner Postkriegsgeneration so in der 68er-Bewegung aufgegangen, weil er in ihr Nähe, Vertrauen und Gemeinschaft gesucht habe, die in seiner Familie fehlte, überlegt er. Vielleicht sei eine Ehe an seiner Geschichte gescheitert. Vielleicht. Nur eines weiß er, etwas darüber zu lesen oder zu sehen, wie Magda Goebbels im Führerbunker ihre Kinder ermordete, das erträgt er nicht. Da blättere er weiter.

Dahle will noch das Foto seiner Mutter mit ihren vier Kindern mitgeben. Der tote Wulf mit einem Ball, der tote Jochen mit einem Segelboot aus Holz, der tote Volker, geschützt in den Händen der lächelnden Mutter. Dahle kriegt das Bild nicht aus dem Fotoalbum. Es klebt zu fest.

 

(*) Alle Kursivzitate aus: Johanna Haarer, "Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind". München, Berlin 1938, Auflage 111.-130. Tausend

taz Nr. 7658 vom 7.5.2005, Seite 10-11, 349 Zeilen (TAZ-Bericht),

PHILIPP GESSLER

http://www.taz.de/pt/2005/05/07/a0176.nf/text

 

 

 

 


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