Reinhard Lakomy


 

 

 

04.04.2013

Trauerfeier Reinhard Lakomy

In Lackys Studio zieht ein Kindergarten

Von Andreas Kurtz

Sein letzter Wunsch wird ihm erfüllt: auf seinem Grab sollen Himbeeren wachsen. Viele Kollegen, Freunde und Fans nehmen Abschied vom Komponisten und Sänger Reinhard Lakomy.

Einer seiner größten Hits erklang gleich am Anfang: Heute bin ich allein“. Dabei konnte von allein“ wirklich keine Rede sein. Zum Abschied für den Komponisten, Pianisten und Sänger Reinhard Lakomy, der am 23. März im Alter von 67 Jahren verstorben war, kamen so viele Kollegen und Fans am Mittwochmittag zum Friedhof Blankenburg, dass die meisten von ihnen nicht in den Raum für die Trauerfeier passten.

...

Für Sängerin Angelika Mann war der Abschied von Reinhard Lakomy der schwerste ihres Lebens. Ich habe noch nie so viel um einen Menschen geweint.“ Sie hatte Lakomy, der eine Chemotherapie und lebensverlängernde Maßnahmen nach seiner Krebsdiagnose im Februar ablehnte, versprochen, jeden Montag von ihrem Theatergastspiel in Dresden zu ihm nach Berlin zu kommen. Am Ende, als der Todkranke nicht mehr sprechen konnte, las sie ihm vor.

Eine Idee der Witwe Monika Ehrhardt-Lakomy kam, so erzählte sie während der Trauerfeier, bei ihrem Mann kurz vor dessen Tod richtig gut an: In seinem großen Studio in unserem Haus hier in Blankenburg wird ein Kindergarten einziehen.“

Am Rande von allem stand Armin Lakomy (46), Sohn des Verstorbenen aus früherer Ehe. Er war besonders traurig, weil es die von ihm so gewünschte Versöhnung mit dem Vater vor dessen Tod nicht gegeben hatte. Er kam mit seiner Frau und den beiden Kindern, die ihren Opa nie kennengelernt hatten, zum Friedhof. Und ging, als das große Abschiednehmen am Grab begann: Das ist mir zu viel Trubel, wir kommen morgen wieder.“ 

http://www.berliner-zeitung.de/berlin/trauerfeier-reinhard-lakomy-in-lackys-studio-zieht-ein-kindergarten,10809148,22273466.html

 

 

 

Reinhard Lakomy

Sohn und Vater

 

Da ist ein kleiner Junge, der geht oft durch die Straßen.

Er kommt von seiner Mutter und geht zu seinem Vater.

Und er kann nicht verstehn, warum nicht seine Eltern

auch so zusammenwohnen, wie's überall ist.

 

Bei Vater öffnet Jemand. Er wird Tante zu ihr sagen.

Sie streichelt ihm die Haare, stellt ihm auch ein paar Fragen.

Was soll er zu ihr sagen? Er kennt Sie noch nicht lange.

Sein Blick sucht seinen Vater. Der sagt: "Du mußt nicht weinen.

Sie hat dich sehr gern." Dann kriegt er Schokolade

und Vater führt ihm Filme vor. Sie putzt ihm seine Nase.

Sie ist sehr freundlich. Und doch ist Sie ihm fremd.

Genauso wie zuhause, da ist ein Onkel ab und zu da.

Der will ihm Vater sein. Und ist es nicht.

 

Er möchte gern mit Vater wieder mal ganz allein sein.

So wie im letzten Sommer, in seinen großen Ferien.

So mit ihm baden geh'n, und große Schiffe seh'n. Ja, das war schön!

Und andre Städte seh'n. Ja, das war schön!

So einfach mit ihm geh'n. Ja, das wär' schön!

Und Mutter müßte mit, dann wären sie zu dritt.

So, wie vor ein paar Jahren wieder in Urlaub fahren.

So, wie vor ein paar Jahren.

Das Telefon schrillt heißer. Der Vater geht und sieht ihn an:

"Ja, mach' dir keine Sorgen. Ob er noch bleiben kann?

Er hat mit uns gegessen. Ja. Tschüß. Ich bring' ihn wieder."

Der Vater sagt zur Tante, warum der Junge solang' bleibt.

 

Da ist ein kleiner Junge, der geht oft durch die Straßen.

Er kommt von seinem Vater, und geht zu seiner Mutter.

Und er kann nicht verstehn, warum nicht seine Eltern

auch so zusammenwohnen, wie's überall ist.

Auch so zusammenwohnen, wie's überall ist.

Auch so zusammenwohnen, wie's überall ist.

 

http://www.golyr.de/reinhard-lakomy/songtext-sohn-und-vater-440517.html

 

 


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