Verstecken Spielen


 

 

 

Tochter neun Jahre lang versteckt

Keiner Behörde fiel es auf, dass das Kind nicht zur Schule ging. Jetzt ermittelt der Staatsanwalt

Jens Blankennagel

LÜBBENOW. Versteckt, verheimlicht, fast vergessen: Ein 13 Jahre altes Mädchen aus dem kleinen Uckermarkdorf Lübbenow hat in seinem Leben noch nie eine Schule besucht. Und keiner Behörde fiel auf, dass das körperlich und geistig behinderte Kind seit Jahren nicht mehr gesehen wurde, weil es von seinen Eltern eingesperrt wurde. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft Neuruppin. Experten müssen nun klären, wie schwer das Mädchen anfangs behindert war und wie stark die massive Abschottung vor allem seine geistige Behinderung verstärkt hat.

Die Eltern haben drei Kinder. Zwei gehen ordnungsgemäß zur Schule, sie gelten als unauffällig. Aber die 13-jährige Tochter wurde von den Eltern schon lange nicht aus dem Haus gelassen. "Das Kind wurde vor zwei Jahren zum letzten Mal auf dem Hof der Eltern gesehen", sagte gestern eine Nachbarin. "Alle wussten, dass das Mädchen behindert ist. Aber wir dachten, dass die Behörden informiert sind."

Nachbar alarmiert Polizei

Die Behörden haben aber erst jetzt eingegriffen. Nach Jahren des Schweigens hatte ein Nachbar die Polizei informiert und damit das Martyrium des Mädchens beendet. "Unser Kreisjugendamt hat das Kind sofort aus der Familie genommen und in eine Klinik gebracht", sagte die Sprecherin der Kreisverwaltung, Ramona Fischer. Äußerlich habe es keine Misshandlungsspuren gegeben.

"Wir ermitteln gegen die Eltern", sagte Jürgen Schiermeyer von der Staatsanwaltschaft Neuruppin. "Die Eltern sind verdächtig, die Fürsorge- und Erziehungspflicht gegenüber der 13-jährigen Tochter verletzt zu haben und sie dadurch körperlich und geistig geschädigt zu haben." Wegen dieser Straftat drohen bis zu drei Jahren Haft.

Derzeit wird davon ausgegangen, dass die Eltern ihre Tochter versteckt haben, weil sie sich wegen deren Behinderung geschämt haben. Die beiden Geschwister sollen, wie es gestern hieß, vorerst in der Familie bleiben.

Der aktuelle Vorfall weist starke Parallelen zum Fall Dennis auf, der bundesweit für Aufsehen sorgte. Der Sechsjährige war im Dezember 2001 völlig entkräftet verhungert. Zehn Monate vorher hätte er zur Schuleingangsuntersuchung gemusst. Doch jahrelang fragte kein Amt ernsthaft nach. Die Leiche, die die Mutter in einer Kühltruhe versteckte, fand die Polizei erst 2004.

"Nach diesem Fall wurde die Grundschulverordnung verschärft", sagte Karsten Friedel vom Bildungsministerium. Eindeutig präzisiert wurde, wann die Eltern - nun auch mit dem Kind - zur Schulanmeldung erscheinen müssen. Wann die Behörden eingreifen müssen, wenn die Eltern nicht reagieren und wann Bußgeldverfahren eingeleitet werden, wann notfalls die Polizei eingeschaltet wird. "Wenn sich alle an die eindeutig formulierten Vorschriften halten, kann so ein Fall Dennis oder der aktuelle Fall nicht passieren", sagte er. "Die Staatsanwaltschaft prüft nun, ob Behörden falsch gehandelt haben."

Glücklicherweise gebe es recht wenige Fälle von Kindsverwahrlosung, sagte Friedel. Die Zahlen seien seit Jahren stabil. "Pro Jahr nehmen die Jugendämter etwa 35 von 10 000 Kindern aus ihren Familien." Dazu gehören aber auch Fälle, bei denen Kinder selbst im Streit aus den Familien geflüchtet sind.

Dass die Eltern in Lübbenow lange Zeit durch die eigentlich engmaschige soziale Kontrolle der Nachbarn in einem Dorf fielen, liegt vielleicht auch daran, dass die Familie erst vor neun Jahren aus Berlin zuzog. "Sie leben am Dorfrand und haben nie den Kontakt gesucht", sagte Henry Bergmann von der örtlichen Initiative Bürgerstiftung. "Aber immerhin hat ein Nachbar reagiert und Anzeige erstattet."

Wie so oft in jüngster Zeit. Nach Angaben des Landeskriminalamtes (LKA) wurden 2007 insgesamt 117 Fälle von Verletzung der Fürsorgepflicht polizeilich registriert. Im Jahr 2008 waren es 237 Fälle. "Der relativ hohe Anstieg der Fälle ist mit hoher Wahrscheinlichkeit auf eine verstärkte Anzeigebereitschaft von Behörden, Nachbarn und Verwandten zurückzuführen", sagte LKA-Sprecher Toralf Reinhardt.

29.07.2009

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2009/0729/brandenburg/0020/index.html

 

 


 

 

 

Bayern

Tochter sieben Jahre lang versteckt

(0)

Von Anne Klesse 21. Juni 2007, 12:54 Uhr

Weil eine Mutter aus Ursberg Angst davor hatte, dass Behörden ihr die frisch geborene Tochter wegnehmen, hat sie das Kind versteckt. Sieben Jahre lang lebte die kleine Anja ein Schattendasein. Jetzt hat sich die Mutter erstmals zu dem Fall geäußert.

Foto: DDP

In diesem Haus versteckte eine Mutter acht Jahre lang ihre Tochter vor der Öffentlichkeit

image.alttext

Angst habe sie gehabt. Davor, dass man ihr die Tochter wegnimmt, dass alles auffliegt. Nach der verheimlichten Schwangerschaft habe sie ihr Kind deshalb auch nach der Geburt vor der Öffentlichkeit versteckt. Das sind die ersten Aussagen der 46-jährigen Mutter aus dem schwäbischen Ursberg, die die Staatsanwaltschaft Memmingen gestern veröffentlichte.

Der Fall hatte in der vergangenen Woche für Schlagzeilen gesorgt. Nach einem Hinweis hatte die Polizei am Donnerstag den Milchviehhof der Frau im Landkreis Günzburg in Bayern durchsucht und die fast achtjährige Anja gefunden. Erste Untersuchungen zeigten, dass das Mädchen zwar unterentwickelt, aber körperlich unversehrt ist.

Kinder brauchen Freiheit

Einem Kind die Freiheit zu nehmen sei auch eine Art von Gewalt, sagt der Hamburger Kinderpsychologe Michael Thiel. „Kinder brauchen für eine gesunde körperliche und psychische Entwicklung unterschiedliche Umweltreize. Wenn diese verwehrt werden, ist es wahrscheinlich, dass das Kind unterentwickelt bleibt.“ Schon bald werde Anja ihre Umwelt erkunden und Erfahrungen nachholen wollen. „Die Gefahr besteht darin, dass starke Reize wie Lärm oder Menschenmengen das Mädchen überfordern, sie Angst bekommt.“ Auch die Trennung von der Mutter, ihrer einzigen Bezugsperson, sei schwierig. „Sie sollte jetzt gezielt gefördert, aber auch gefordert werden“, sagt Thiel. An den Kontakt zu anderen Erwachsenen und Gleichaltrigen müsse sie ebenfalls gewöhnt werden, um irgendwann zur Schule gehen zu können.

Kinder, die wie Gefangene ohne Kontakt zur Außenwelt leben – der wohl aufsehenerregendste Fall der vergangenen Jahre ist der von Natascha Kampusch. Als Zehnjährige war die Österreicherin entführt und acht Jahre lang in einem Kellerverlies versteckt worden, bis sie im August 2006 fliehen konnte. Mit Fernsehen und Büchern hatte sich das Mädchen fortgebildet und in späteren Interviews durch ihre gewählte Sprache beeindruckt.

Weitere Fälle von Kindesmisshandlung

In der südafrikanischen Hafenstadt Durban wurde im Mai ein 18-Jähriger befreit. Er war 13 Jahre lang von seinem Entführer in einen dunklen Raum eingesperrt gewesen, redet offenbar nur nachts. In Österreich wurden die Schwestern Elisabeth, Katharina und Viktoria sieben Jahre lang in einem Haus bei Linz von ihrer Mutter in Isolation und Dunkelheit gehalten. Die drei wurden 2005 aus dem verwahrlosten Haus befreit und trugen bis zum Verlust der Sprache schwerste Schäden davon. Bis heute ungeklärt ist der Fall des angeblich isoliert aufgewachsenen Kindes Kaspar Hauser: Als etwa 16-jähriger Junge tauchte er 1828 in Nürnberg auf. Er konnte kaum sprechen und reagierte schreckhaft auf Licht und Geräusche. Bis heute ist nicht geklärt, woher der verwahrloste junge Mann stammte.

Im Fall Anja aus Ursberg wird nun gegen die Mutter wegen des Verdachts der Misshandlung von Schutzbefohlenen und Verletzung der Fürsorgepflicht ermittelt. In den Vernehmungen hatte sie ausgesagt, sie sei mit ihrer familiären Situation überfordert gewesen. Nach dem Tod ihrer Mutter sei der Vater zum Pflegefall geworden, sie habe den Hof allein bewirtschaften müssen. Laut Staatsanwaltschaft hat sich die Frau gegenüber der Umwelt abgeschottet. Nur der 51-jährige Vater wusste von dem Mädchen und kam regelmäßig zu Besuch.

Der Oberstaatsanwalt geht davon aus, dass sich die Mutter von Anja um das Kind gekümmert hat: „Die Beschuldigte betreute und erzog das Mädchen, das sich im Haus weitgehend frei bewegen konnte, aus ihrer Sicht nach besten Kräften und führte sie gelegentlich auch kurzzeitig ins Freie.“ Seit dem Auffinden der Kleinen werden Mutter und Kind getrennt voneinander ärztlich betreut. Laut Staatsanwaltschaft besteht kein Anlass, die Mutter in Untersuchungshaft zu nehmen. Das Jugendamt Günzburg beantragte die Vormundschaft für Anja. Die Entscheidung darüber fällt frühestens Ende des Monats.

http://www.welt.de/vermischtes/article963165/Tochter_sieben_Jahre_lang_versteckt.html

 

 


 

Mutter hielt Kind sieben Jahre versteckt

Günzburg - Ein sieben Jahre altes Mädchen ist von seiner Mutter offenbar seit seiner Geburt auf einem verwahrlosten Bauernhof in Schwaben versteckt gehalten worden. Die Justizbehörde in Memmingen ermittle wegen der Misshandlung Schutzbefohlener, sagte ein Polizeisprecher. Beamte hatten das Kind am Donnerstag aus der Wohnung der allein erziehenden Frau im südlichen Landkreis Günzburg geholt. Das Mädchen wurde zur medizinischen Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht.

Welche seelischen Schäden das Kind der etwa 45 Jahre alten Mutter durch die jahrelange Isolation erlitten hat, war zunächst nicht bekannt. Das Mädchen sei nirgendwo behördlich gemeldet "und ist nie irgendwo aufgetaucht", sagte der Memminger Oberstaatsanwalt Johannes Kreuzpointner der "Augsburger Allgemeinen". Der Hinweis auf das Kind sei aus dem "Umfeld" der Frau gekommen, hieß es. Unklar ist bisher, warum die Frau ihre Tochter all die Jahre versteckt hielt..

17.06.2007 13:13 Uhr

http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/Kindesmisshandlung;art1117,2323327

 

 

 


 

 

Das dunkle Geheimnis von Ursberg

Mutter bleibt auf freiem Fuß und will das Kind behalten

Augsburg (AZ/ddp/dpa). Für die Behörden existiert Anja nun - nachdem sie fast acht Jahre lang auf einem Bauernhof in Bayersried im Landkreis Günzburg eingesperrt gewesen war. Am Montag hatten Ursbergs Bürgermeister Ewald Schmid und die 46-jährige Mutter die nachträglich ausgestellte Geburtsurkunde unterzeichnet. Doch wie es nun weitergeht, ob Anja in eine Pflegefamilie kommt und ob das schmächtige Mädchen dauerhafte Schäden davongetragen hat, ist bisher ungeklärt.

 

Die Mutter bleibt vorerst auf freiem Fuß. Nach Abschluss der Vernehmungen sagte der Memminger Oberstaatsanwalt Johann Kreuzpointner am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur dpa, es gebe keinen Haftgrund für die 46-jährige Frau. Die Frau sei womöglich mit ihrer Lebenssituation überfordert gewesen, sagte Kreuzpointner. Die Kriminalpolizei Memmingen ermittelt gegen die 46-Jährige wegen Verdachts der Misshandlung von Schutzbefohlenen und Verletzung der Fürsorgepflicht.

Das Jugendamt in Günzburg hat inzwischen das Sorgerecht beantragt. Die Entscheidung darüber werde bis Ende des Monats dauern, sagte ein Sprecher des dortigen Landratsamtes. Anjas Mutter müsse erst vom zuständigen Vormundschaftsgericht gehört werden. Das Mädchen bleibe zunächst in der Kinderklinik, wo es weiter untersucht und betreut werde. Anjas Mutter möchte das Kind trotz allem nicht hergeben.

Am vergangenen Donnerstag wurde das dunkle Geheimnis von Ursberg gelüftet. Nach einem Hinweis aus der Bevölkerung statteten die Beamten dem heruntergekommenen Bauernhof einen Besuch ab - mit einem Durchsuchungsbefehl in der Tasche. Alle Versuche der Mutter, die Polizisten abzuwimmeln, nützten nichts mehr. Nach kurzer Zeit hatten diese das blasse Mädchen in einem Zimmer voller Unrat im ersten Obergeschoss entdeckt.

Wie Kreuzpointner jetzt mitteilte, habe sich das Kind jedoch frei im Haus bewegen können. Nichtsdestotrotz ist Anja in ihrer Entwicklung zurückgeblieben und für ihr Alter - am 18. Juli wird sie acht Jahre alt - recht klein. Berichten der Münchner TZ zufolge leidet das Mädchen an Rachitis, einer Deformierung der Knochen. Die Krankheit wird durch mangelndes Sonnenlicht und daraus resultierenden Vitamin-D-Mangel verursacht. Außerdem könne das Kind nicht richtig sprechen, nur einige wenige Wörter wie "Hallo" oder "Mama" sagen, berichtete die Abendzeitung.

Am Montag hat sich Ursbergs Bürgermeister Ewald Schmid mit der Mutter getroffen. "Sie machte auf mich einen fast erleichterten Eindruck", sagte der Rathauschef. Auf Schmids Frage, ob sie denn wisse, wie es ihrem Kind gehe, habe die 46-Jährige geantwortet: "Mit Sicherheit besser als vorher". Und irgendwann habe es ja schließlich enden müssen.

Trotz der grausamen Vorstellung, dass eine Mutter ihr eigenes Kind fast acht Jahre lang eingesperrt hat, habe Bürgermeister Schmid Mitleid mit der Frau, so die Abendzeitung.

 

Nach Informationen des Blattes hat sich sogar Ex-Finazminister Theo Waigel, der in Ursberg aufgewachsen war und dort noch ein Haus besitzt, nach der 46-Jährigen erkundigt: "Ich kannte ihre Eltern, das waren honorige Leute."

Das Rätsel um Anjas Vater ist bisher ungelöst. Wie die Abendzeitung berichtete, habe sich bei der Polizei ein Mann gemeldet, der angab, der Vater zu sein. Klarheit schaffen soll nun ein DNA-Test.

 

Artikel vom 17.06.07 - 18.40 Uhr

 

 

 


 

 

Jahrelang versteckt

Anja kann in Pflegefamilie -

Kein Prozess gegen die Mutter

 

Von Andrea Kümpfbeck, Ursberg

 

Das ist doch ein Lichtblick für die kleine Anja: Das achtjährige Mädchen, das seit seiner Geburt von der Mutter in den dunklen Zimmern eines Bauernhofes in Ursberg versteckt und gefangen gehalten worden war, wird ab Januar in einer Pflegefamilie leben. Noch wird die Kleine in einer Klinik betreut, mache aber gute Fortschritte.

 

In diesem Bauernhaus ist Anja versteckt gehalten worden.

Ein Gutachten über den Gesundheitszustand des Mädchens liegt der Memminger Staatsanwaltschaft vor, bestätigt Pressesprecher Jürgen Brinkmann gegenüber unserer Zeitung. Sowohl von körperlichen als auch psychischen Störungen sei darin die Rede, erläutert der Staatsanwalt.

Doch bei den körperlichen Fehlentwicklungen - Brinkmann spricht von der Fuß- und Beinstellung sowie der Haltung - geht der Arzt davon aus, dass die sich im Laufe der Zeit geben werden. Sprich: Körperlich wird sich Anja wohl normal entwickeln. Ob das Kind psychische Schäden oder Beziehungs- und Bindungsprobleme davongetragen hat, "weiß man heute noch nicht", sagt Brinkmann.

Der Fall der kleinen Anja hatte im Juni bundesweit für Aufsehen gesorgt. Spielende Buben hatten hinter den zugezogenen Gardinen eines Bauernhauses das blasse Kindergesicht des Mädchens entdeckt, dessen Existenz ihre Mutter sieben Jahre lang geheim gehalten hatte.

 

Die Staatsanwaltschaft Memmingen hat sowohl gegen die Mutter als auch den 51-jährigen Vater ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Misshandlung Schutzbefohlener eingeleitet. Der Vater wohnt im selben Ursberger Ortsteil und hatte die Tochter regelmäßig besucht.

Während Staatsanwalt Brinkmann davon ausgeht, dass es Anfang nächsten Jahres zur Anklage gegen den Vater kommt, wird es gegen Anjas Mutter wohl nie einen Prozess geben. Die 46-jährige Bäuerin ist selber schwer krank, lag nach einem Herzstillstand wochenlang im Koma. Seither ist sie pflegebedürftig und kann nur bruchstückhaft sprechen. Sie ist inzwischen zurück in Ursberg und wird dort therapeutisch betreut.

Einem Gutachten zufolge, das der Staatsanwaltschaft ebenfalls vorliegt, sei die Frau nicht verhandlungsfähig. "Die Diagnose ist eindeutig", sagt Brinkmann. Auch die Prognosen seien nicht gut. "Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird das Verfahren gegen die Mutter eingestellt."

Bürgermeister Ewald Schmid sprach in seiner Jahresbilanz von einem "erschütternden Jahr" für Ursberg durch den "herausragenden Fall Anja". Doch: Der Gemeinde "ist - wenn man es so sagen will - kein nennenswerter Schaden entstanden".

Artikel vom 28.12.07 - 18.40 Uhr

 

www.augsburger-allgemeine.de/Home/Nachrichten/Bayern/Artikel,Anja-kann-in-Pflegefamilie--Kein-Prozess-gegen-die-Mutter_arid,1140267_regid,2_puid,2_pageid,4289.html

 

 

 

 

Kommentar Väternotruf:

Man kann sich fragen, was eine Mutter in der kleinen bayerischen Gemeinde Ursberg bewogen hat, die Existenz der eigenen Tochter geheim zuhalten. Man kann leicht auf die Vermutung kommen, es handelt sich hier auch um eine geheimzuhaltende Verbindung zwischen der Mutter und dem Vater des Kindes. Dies wiederum wirft die Frage auf, wie weltoffen oder weltverschlossen die Bewohner von Ursberg sind, dass die beiden Eltern ein Geheimnis aus der Existenz der Tochter gemacht haben. Wobei das Mädchen hier vielleicht noch Glück gehabt hat. Wie viele Mütter jedes Jahr ihre Kinder töten, weil deren Existenz nicht bekannt werden soll, liegt im Dunkeln. Es liegt aber wohl nicht fehl, von wenigstens Hundert Kinder auszugehen, die jedes Jahr von ihren Müttern getötet werden, ohne das dies je bekannt wird. Die wenigsten dürften hier ein Alter von 7 Jahren erreicht haben.

Viele Mütter verschwinden auch an unbekannte Orte in aller Welt. Wird dies von den Vätern des gemeinsamen Kindes angezeigt, verweigern die zuständigen Behörden regelmäßig eigene Nachforschungen mit der aberwitzigen "Begründung" es sei ja nicht bekannt, wohin die Mutter verschwunden sei, daher könne man auch nicht nach ihnen und den mitverschwundenen Kindern suchen.

 

 

 

 


zurück