Vor Gericht und auf hoher See sind wir alle in Gottes Hand


 

 

 

Dieter Schöpf ist tot

03.08.10 | Region Wolfratshsn.

Wolfratshausen - Der Direktor des Wolfratshauser Amtsgerichts verstarb nach kurzer, schwerer Krankheit am vergangenen Mittwochabend im Schwabinger Krankenhaus.

Im Sitzungssaal I beginnt für Richter Helmut Berger die Woche mit Widerstand gegen die Staatsgewalt. Im Saal gegenüber sieht sich Richter Dieter Eckermann mit den üblichen Ordnungswidrigkeiten konfrontiert. Auf den ersten Blick ein ganz gewöhnlicher Montagvormittag am Wolfratshauser Amtsgericht. Doch in den Fluren ist es stiller als sonst. Der plötzliche Tod ihres Chefs hat viele Mitarbeiter betroffen gemacht. „Das kam für uns völlig überraschend“, sagt ein Richterkollege. „Er war doch ein dynamischer Mensch, der voll im Leben stand.“ Nächsten Monat wäre Dieter Schöpf 55 Jahre alt geworden. Seit dem 16. Juni 2003 stand er an der Spitze des Wolfratshauser Amtsgerichts.

Schöpf war Volljurist mit Leib und Seele. „Ich bin begeisterter Amtsrichter“, hatte er bei seinem Amtsantritt erklärt. Schöpf hat sich in seinem Direktorensessel nicht ausgeruht, sondern „sich gekümmert“. „Er war umtriebig, immer auf den Lauf der Dinge bedacht und außergewöhnlich hilfsbereit“, bestätigt Christian Schmidt-Sommerfeld, Präsident des Landgerichts München II und Schöpfs Dienstvorgesetzter.

http://www.merkur-online.de/lokales/landkreis-wolfratshausen/dieter-schoepf-864442.html

 

 

 

Kommentar Väternotruf:

So schnell kann es gehen. Grad noch Herr über Wohl und Wehe anderer Menschen und plötzlich in der Hand einer höheren Macht. Eine kurze Nachdenklichkeit im Amtsgericht und schon geht der Alltag wieder weiter. Das Arbeitszimmer beräumt, tritt schon die weltliche Nachfolge herein. Was lehrt uns das: Vor Gericht und auf Hoher See sind wir alle in Gottes Hand. An der Tür Gottes treffen sich alle wieder, die Sünder, die Richter und die Reinigungskräfte. Vor Gott sind alle gleich. Beruhigend dies zu wissen.

 

 


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