Buddelkasten
Mutter verscharrte ihr totes Baby im Sandkasten
... wo ihre anderen drei Kinder spielten
Von A. BLUM und A. zu CASTELL-RÜDENHAUSEN
Sandra K. (28) telefoniert vor dem Tübinger Landgericht. Ihr viertes Kind soll tot im Sandkasten gelegen haben
Tübingen – Im luftigen Sommerrock und mit ärmellosem Shirt spaziert die junge Frau durch Tübingen (Baden-Württemberg). Aber Sandra K. (28) ist nicht auf dem Weg ins Straßencafé. Sie muss in den Gerichtssaal, ist wegen Totschlags angeklagt.
Das unfassbare Verbrechen: Sie soll ihr Baby getötet und im Sandkasten verscharrt haben!
Sandra K. hatte schon drei Kinder. Sie war wieder schwanger. Bekannten erzählte sie, dass sie sich von ihrem Freund trennen wollte.
Freundin Karin Z. (41): „Sie hat mir schon vor der Geburt gesagt, dass sie das Kind nicht haben will. Wir haben über Adoption und Babyklappe gesprochen. Das kam für sie nicht infrage.“
Der Sandkasten ist abgedeckt. Hier soll die Mutter ihr Neugeborenes vergraben haben
Als die Wehen einsetzten, so die Anklage, ging die Hochschwangere mit ihrer Freundin in den Garten der Eltern. Hier brachte sie ein kleines Mädchen zur Welt.
Die Freundin zum Richter: „Sie hat das Kind gegen ihre Schulter gedrückt, bis es nicht mehr atmete.“
Dann wickelte die Mutter ihr totes Baby in einen gelben Müllsack, legte es in eine Sporttasche und vergrub diese im Sandkasten. Hier buddelten am nächsten Tag ihre drei Kinder (damals 2, 3 und 5). Sie ahnten nicht, dass unter dem Sand ihr totes Schwesterchen lag ...
Später grub die Mutter den kleinen Leichnam wieder aus und gab ihn der Freundin mit. Die legte ihn in den Keller. Erst zwei Jahre später machte ihr Lebensgefährte die grausige Entdeckung. Er ging zur Polizei. Eine DNA-Analyse überführte die Mutter.
Sandra K. hat inzwischen noch ein Kind bekommen. Ihre Freundin ist wegen Beihilfe zum Totschlag angeklagt. Der Prozess wird heute fortgesetzt.
28.12.2009
http://www.bild.de/BTO/news/aktuell/2006/08/01/mutter-baby-tod-sandkasten/mutter-baby-tod-sandkasten.html