Effi Briest
Effi Briest
"Effi Briest wurde in zeitgenössischer Verkennung als Verkörperung der emanzipatorischen, wiewohl tragischen Befreiung der Frau verstanden. Sie ist aber eine infantile, liebenswürdige Tochter, die sich innerlich von ihrer Mutter nie verselbstständigen konnte, und der Heirat mit dem viel älteren Innstetten. einem Jugendfreund der Mutter, die, so darf man vermuten, ihre unerfüllte Liebe an die Tochter delegiert, ist, bei allen wunderbaren Qualitäten dieses Mannes ein Irrtum, gegen den die tadellose eheliche Lebensführung keine Chance har. Die kleine Affäre mit dem Bezirkskommandanten Crampas, einem erfahrenen "Damenmann", wie es dort heißt, war längst durch den Umzug aus dem hinterpommerschen Kressin nach Berlin beendet, als die alte Geschichte ans Licht kommt und Innstetten, den gesellschaftlichen Verhältnissen verpflichtet, Crampas zum Duell fordern und sich von seiner Frau trennen muss, obwohl er weiß, dass er sein und Effis Leben gleichzeitig zerstören wird. In diesem Roman besonders ist so trostlos wie deutlich, dass auch die Liebenswürdigkeit der Personen dieses stillen Dramas sie nicht vor dem Untergang schützt. Effi kehrt zum Sterben in den Schoß der Familie zurück, den sie in innerer Wirklichkeit nie verlassen hat. In diesem Roman zeigt - im Gegensatz zu den anderen drei — paradoxerweise die hier im Vergleich viel geringere Rolle der Leidenschaft deren Gefährlichkeit: Es bedarf nur eines kleinen Anlasses und eines geringen Maßes an Leidenschaftsfähigkeit, um diese eine Katastrophe auslösen zu lassen."
aus: "Herzschmerz und Leidenschaft"
Hubert Speidel
in: "Balint", 2005, S. 5
"Wie Baronin Instetten die kleine Annie abrichtete."
Christine Brinck zum elterlichen Entfremdungssyndrom
in "Süddeutsche Zeitung", 16./17.2.02
Christine Brinck geht auch auf Theodor Fontanes Roman "Effi Briest" ein, der über die tragische Entfremdung einer Mutter zu ihrer Tochter berichtet.
Die reale, der Romanfigur zum Vorbild dienende Frau war übrigens Else von Ardenne, geborene von Plotho. Sie war die Großmutter des bekannten Physikers Manfred von Ardenne, der darüber in seinem Buch ""Sechzig Jahre für Forschung und Fortschritt", Verlag der Nationen, 1987, S. 135-36 schreibt: "Beim neunzigsten Geburtstag meiner Großmutter im Jahre 1943 ... versuchte ich ihr begreiflich zu machen, wie sehr ich diesen Mann (ihren Geliebten) schätze. Meine Worte: ´Ich hätte damals genauso gehandelt wie Du!´, rührten sie tief. Nach einigen Wochen schickte sie mir ein kleines Päckchen. Es enthielt die Briefe Hartwichs (ihres Geliebten) aus den Jahren 1883 bis 1885 an meine Großmutter - eben jene, die den Anlaß zu dem tragischen (tödlichen) Duell im Jahre 1886 gebildet hatten. Sie schrieb mir dazu: ´Du bist der einzige, der mich nach ihm gefragt hat. so sollst Du auch das Wenige bekommen, das ein hartes Schicksal mir von dem strahlenden Menschen gelassen hat. Daß Dir die Freude wurde, durch einen Verwandten in ein gerechtes gutes Licht den Mann gerückt zu sehen, der unendliches Leid, aber auch unendliches Glück in mein Leben gebracht hat, war mir ein Geschenk."
siehe auch unter Parental-Alienation-Syndrome
Theodor Fontane * 30.12.1819, + 20.9.1898 thematisierte in dem Roman "Effi Briest" (1895 die lebenszerstörenden Folgen des Ehren- und Sittenkodexes seiner Zeit.
Elisabeth von Plotho
Elisabeth von Plotho (* 26. Oktober 1853 in
Zerben, heute Ortsteil der Gemeinde Elbe-Parey; † 4. Februar 1952 in Lindau am
Bodensee), verheiratete Elisabeth (Baronin) von Ardenne, war das Vorbild für
Theodor Fontanes Romanfigur Effi Briest, die im 1894 publizierten gleichnamigen
Gesellschaftsroman die Protagonistin darstellt. Eine andere literarische
Verarbeitung des Stoffs schuf Friedrich Spielhagen mit dem Roman „Zum
Zeitvertreib“.
Leben
Elisabeth Freiin von Plotho wurde 1853 als
jüngstes von fünf Kindern des Gutsherrn Felix von Plotho (1822–1864) auf Gut
Zerben bei Parey an der Elbe, und Marie geb. von Welling geboren. Nach dem Tod
des Vaters wuchs „Else“, wie sie bald genannt wurde, bis zu ihrem fünfzehnten
Lebensjahr sehr ungezwungen auf. Als Jugendliche lernte sie den fünf Jahre
älteren Rittmeister Armand Léon von Ardenne (1848–1919) kennen, der bei den
Zieten-Husaren in Rathenow diente und häufig mit Kameraden nach Gut Zerben kam.
Von Ardenne war musikalisch gebildet und gab kleine Konzerte, zu denen Elisabeth
von ihrer Mutter gewöhnlich herbeizitiert wurde. Elisabeth soll an dem jungen
Mann zunächst wenig Interesse bekundet und seinen ersten Heiratsantrag
abgewiesen haben.
Ihre indifferente Haltung änderte sich während des
Deutsch-Französischen Kriegs, in dessen Laufe Ardenne verwundet wurde. Else von
Plotho und Léon von Ardenne verlobten sich am 7. Februar 1871. Nach zweijähriger
Verlobungszeit heirateten die 19-Jährige und der 24-Jährige am 1. Januar 1873
auf Zerben. Das Ehepaar zog nach der Verehelichung an das Lützowufer in der Nähe
des Berliner Zoologischen Gartens.
Im Sommer 1881 ließ sich das Ehepaar
in Düsseldorf nieder, da Ardenne zu den Düsseldorfer Husaren versetzt worden
war. Dort knüpften Elisabeth und ihr Gatte Verbindungen zum Künstlerverein
Malkasten, dem auch der Amtsrichter Emil Hartwich (1843–1886) angehörte, der als
talentierter Maler galt. Hartwich, dessen Ehe unglücklich verlief, freundete
sich mit der zehn Jahre jüngeren Elisabeth an, mit der er viele Gemeinsamkeiten
wie zum Beispiel die Leidenschaft für das Theater teilte und mit deren Ehemann
er sehr eng befreundet war. Sie unterhielten einen intensiven Briefwechsel, der
auch dann nicht abbrach, als Ardenne am 1. Oktober 1884 zurück nach Berlin ins
Kriegsministerium versetzt wurde und seine Frau und die mittlerweile geborenen
beiden Kinder mitnahm.
In Berlin machte Hartwich der Familie gelegentlich
seine Aufwartung. Bei einem seiner Besuche im Sommer 1886 – Ardenne befand sich
zu der Zeit gerade im Manöver – beschlossen Hartwich und Elisabeth, sich von
ihren jeweiligen Ehepartnern scheiden zu lassen und einander zu heiraten.
Ardenne wurde mit der Zeit jedoch argwöhnisch und verschaffte sich aus
Elisabeths Kassette den regen Briefwechsel des heimlichen Liebespaares. Ardenne
reichte die Scheidungsklage ein und verwendete die Briefe als Indizien. Er
verlangte Satisfaktion von Hartwich und duellierte sich am 27. November 1886 mit
ihm, was im Vorfeld von den Zeitungen viel besprochen worden war. Hartwich
erlitt schwere Verletzungen und soll seinen ehemaligen Freund noch um Verzeihung
gebeten haben. Vier Tage nach dem Duell erlag er seiner Verletzung am 1.
Dezember 1886. Armand von Ardenne wurde zu zwei Jahren Festungshaft verurteilt;
später jedoch wurde die Haftzeit auf achtzehn Tage reduziert.
Die Ehe von
Elisabeth und Armand von Ardenne wurde am 15. März 1887 geschieden, die Kinder
dem Vater zugesprochen. Elisabeth wandte sich nach der Scheidung in Eckwälden
der Krankenpflege zu und kümmerte sich um bedürftige und kranke Menschen. Ihr
Name wurde, wenn auch nur vorübergehend, aus den Familienbüchern und -chroniken
gestrichen. 1904 suchte ihre Tochter Margot als Erste wieder Kontakt zu ihrer
Mutter, während Elisabeths Sohn Egmont seiner Mutter erst 1909 wiederbegegnete.
So kam es erst nach zwanzig Jahren zu einem Wiedersehen mit ihren Kindern. Von
Ardenne verstarb mit 71 Jahren im Jahre 1919 als pensionierter Generalleutnant
und Divisionskommandeur in Berlin.
Grab von Elisabeth von Plotho
(♁Grablage)
Grabstein von Elisabeth von Plotho, Aufschrift: Elisabeth Baronin
von Ardenne, geb. Freiin und Edle von Plotho, geb. 26.10.1853, gest. 5.2.1952,
Offb. Joh. 14,13
Elisabeth von Ardenne starb 1952 im Alter von 98 Jahren
in Lindau am Bodensee. Sie erhielt auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf vor den
Toren Berlins südlich des Teltowkanals ein Ehrengrab der Stadt Berlin. Ihr
Grabstein zitiert als Wahlspruch Offenbarung des Johannes 14,13: „Und ich hörte
eine Stimme vom Himmel her rufen: Schreibe! Selig die Toten, die im Herrn
sterben, von jetzt an; ja, spricht der Geist, sie sollen ausruhen von ihren
Mühen; denn ihre Werke begleiten sie.“
Elisabeth von Ardenne war die
Großmutter des Physikers Manfred von Ardenne. Ihr Enkel Ekkehard war 1938/39 im
9. Infanterieregiment in Potsdam im Rang eines Oberleutnants der Kompaniechef
des späteren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker.[1]
Siehe auch
Plotho (Adelsgeschlecht)
Verfilmung
Die Baronin, Fernsehfilm 1981,
Regie: Lutz Büscher; mit Marianne Hoppe als alte Elisabeth und Iris Berben als
junge Elisabeth
Literatur
Horst Budjuhn: Fontane nannte sie „Effi
Briest“ – Das Leben der Elisabeth von Ardenne. Quadriga, Berlin 1985, ISBN
3-88679-126-2
Manfred Franke: Leben und Roman der Elisabeth von Ardenne
Fontanes „Effi Briest“. 2. Aufl. Droste, Düsseldorf 1995, ISBN 3-7700-1024-8
Rolf Hochhuth: Effis Nacht (Monolog). Rowohlt, Reinbek b. Hamburg 1999, ISBN
3-499-22181-0
Gotthard Erler: Elisabeth von Ardenne – die reale Effi Briest.
In: Preußens Frauen, Schriften Brandenburg-Preußen-Museum 4, Wustrau 2009, S.
22–23, 56–67
Die echte Effi - Elisabeth von Plotho. In: Tagesspiegel, 8.
Februar 2009.
Antje Kahnt: Düsseldorfs starke Frauen - 30 Portraits Droste,
Düsseldorf 2016, ISBN 978-3-7700-1577-1, S. 67–72.
Gothaisches genealogisches
Taschenbuch der freiherrlichen Häuser auf das Jahr 1885, S.683 Familie Plotho
https://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_von_Plotho
Armand Léon Baron von Ardenne
Armand Léon Baron von Ardenne[1] (* 26. August 1848 in Leipzig; † 20. Mai 1919 in Groß-Lichterfelde) war ein preußischer Generalleutnant und Militärhistoriker. Er schrieb unter dem Pseudonym Bernays. Von Ardenne ist das Urbild der Romanfigur Baron Geert von Innstetten in Fontanes Effi Briest.
Herkunft
Seine Eltern waren der Königlich Belgische Generalkonsul für
das Königreich Sachsen Louis Célestin Prosper von Ardenne (* 29. November 1811;
† 16. Januar 1889) und dessen Ehefrau Wilhelmine Brockhaus(* 29. Dezember 1817;
† 23. März 1897).
Leben
Er galt als musisch (Klavier) begabt und besuchte bis 1866 die humanistische
Thomasschule zu Leipzig.[2] Militärisch interessiert, nahm er 1866 am Deutschen
Krieg gegen Österreich teil. Im Deutsch-Französischen Krieg 1870 erlitt er eine
Schussverwundung und wurde mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet. Von
1871 bis 1875 besuchte er die Kriegsakademie in Berlin. Am 9. Oktober 1873 wurde
er durch Allerhöchste Kabinettsorder in den Adelsstand als Baron erhoben. Der
Leutnant, von 1866 bis 1875 stationiert beim Husaren-Regiment „von Zieten“ in
Rathenow, verlobte sich 1871 in Stechow und ehelichte am 1. Januar 1873 in
Zerben Elisabeth von Plotho, geb. Edle und Freiin von Plotho-Zerben, Tochter des
Gutsherren Felix von Plotho, für die er seit ihrer ersten Begegnung eifrig warb.
Danach wohnten sie in Lützow beim Zoologischen Garten Berlin, wo er ab 1875 als
Hauptmann im Großen Generalstab tätig war.
1879 wurde er als Adjutant des
Kommandeurs der Kavallerie-Brigade nach Metz und 1881 als Rittmeister und
Eskadronchef zum 2. Westfälischen Husaren-Regiment Nr. 11 nach Düsseldorf
versetzt. Dort lebten sie im Schloss Benrath. Ardenne arbeitete ab dem 1.
Oktober 1884 als Adjutant des Kriegsministers Paul Bronsart von Schellendorff
und Referent im Kriegsministerium in Berlin. Im November 1886 kam er einer
Affäre seiner Frau, Elisabeth von Plotho, mit dem Amtsrichter Emil Hartwich, der
sie anfangs malte und mit dem sie später in Korrespondenz stand, auf die
Schliche. Er forderte ihn zum Pistolenduell heraus und erschoss ihn auf der
Hasenheide bei Berlin. Nach seiner Verhaftung und Buße von achtzehn Tagen in
Festungshaft in der Zitadelle Magdeburg wurde er entlassen und von Kaiser
Wilhelm I. zum Major beim Leib-Dragoner-Regiment (2. Großherzoglich Hessisches)
Nr. 24 befördert.[3] Im März desselben Jahres ließ er sich von seiner Frau
scheiden und behielt das Sorgerecht für die gemeinsamen Kinder. Er zahlte ihr
eine Abfindung von 32.000 Reichsmark. 1888 heiratete er die Soubrette Julie
Peters. Die Ardenne-Affäre wurde von Theodor Fontane in seinem Roman Effi Briest
aufgegriffen.
1893 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Vom 18. April
1897 bis 18. Mai 1901 war er Regimentskommandeur in Darmstadt. 1895 erfolgte die
Ernennung zum Oberst. 1897 wurde er in Glogau Kommandeur der 9.
Kavallerie-Brigade und Generalmajor. Am 30. Mai 1901 beauftragte man Ardenne mit
der Wahrnehmung der Geschäfte als Inspekteur der 3. Kavallerie-Inspektion in
Münster. Gleichzeitig hatte er in Vertretung bis zum 13. November 1901 die
Führung der 13. Division zu übernehmen.[4] Am 3. April 1902 folgte seine
Beförderung zum Generalleutnant und als solcher war Ardenne vom 1. April 1902
bis zum 14. April 1904 Kommandeur der 7. Division in Magdeburg. Im Anschluss
wurde Ardenne in Genehmigung seines Abschiedsgesuches mit der gesetzlichen
Pension zur Disposition gestellt.[5]
Ardenne wurde 1906 durch Kaiser
Wilhelm II. beauftragt, eine Expertise über den Rückstoß bei Kanonen
auszuarbeiten. Anders als Wilhelm II., der die Firma Krupp bevorzugte, hielt
Ardenne das von Heinrich Ehrhardt der Rheinischen Metallwarenfabrik erstellte
Gerät für geeigneter.[6] Während des Ersten Weltkrieges war er Kommentator beim
Berliner Tageblatt. Er verfasste zahlreiche Schriften zur Militärhistorie (u. a.
mit Hans Ferdinand Helmolt, Wilhelm von Voss und Rudolf von Caemmerer) und
lehrte an der Preußischen Kriegsakademie.
Ardenne war u. a. mit dem
Industriellen Friedrich Alfred Krupp und dem Maler Max Liebermann befreundet. Er
war der Großvater des Physikers Manfred von Ardenne. Seine letzte Ruhe fand er
auf dem Parkfriedhof Lichterfelde.[7]
Familie
Er heiratete am 1.
Januar 1873 in Zerben Elisabeth von Plotho, eine Tochter des Gutsherren Felix
von Plotho. Die Ehe wurde 1887 geschieden. Das Paar hatte zwei Kinder:
Margot (* 5. November 1873; † 1938) ⚭ 1897 Eduard Langsdorf († 28. August 1925),
Bankier
Egmont Armand (* 4. Januar 1877; † 5. Oktober 1947) ⚭ Adela
Mutzenbecher (* 21. April 1885; † 21. Februar 1978), Eltern von Manfred von
Ardenne
Nach der Scheidung heiratete er am 4. Mai 1888 Julia Hermine
Peters (* 13. Dezember 1860; † 20. Mai 1919), geschiedene Drimborn. das Paar
hatte eine Tochter:
Ellen Dorothea (* 16. Mai 1894; † 30. September 1945)
⚭ Dietrich Hans Georg Leo von Tiedemann (* 19. März 1881; † 6. Februar 1964)
https://de.wikipedia.org/wiki/Armand_L%C3%A9on_von_Ardenne
Emil Hartwich
Emil Ferdinand Hartwich (* 9. Mai 1843 in Danzig; † 1.
Dezember 1886 in Berlin) war ein deutscher Jurist und Sportpädagoge.
Geboren als Sohn des Danziger Baurats und Eisenbahningenieurs Emil Hermann
Hartwich, besuchte Hartwich die Schule in Danzig, ab 1853 das humanistische
Gymnasium in Berlin, ab 1856 das Friedrich Wilhelm Gymnasium in Köln. 1862 nahm
er das Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Heidelberg auf[1], wo
er Mitglied des Corps Rhenania wurde.[2] Nach Beendigung seines Studiums an der
Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin trat er 1868 in den preußischen
Justizdienst. 1874 wurde er Hilfsrichter am Landgericht Düsseldorf, 1879
Amtsrichter am dortigen Amtsgericht.
Hartwich setzte sich für körperliche
Ertüchtigung von Jugendlichen ein, verfasste mehrere Schriften dazu und
veranlasste die Gründung des „Zentralvereins für Körperpflege in Volk und
Schule“. Dazu gründete er 1881 auch den Düsseldorfer Wanderbund, der bis dato
existiert und 1984 mit der Eichendorff-Plakette ausgezeichnet wurde.[3] Er gilt
daher als ein wichtiger Vertreter der frühen Spielbewegung.[4], dessen
Intentionen dann jedoch für deren Repräsentanten wie dem Preußischen
Abgeordneten Emil von Schenckendorff vormilitärisch genutzt wurde.[5]
Wegen einer Liebesbeziehung zu seiner Frau Elisabeth von Ardenne forderte Armond
Léon Baron von Ardenne Hartwich zum Pistolenduell. Es wurde am 27. November 1886
ausgetragen und endete für den Reserveoffizier Hartwich tödlich.[6] Die
Angelegenheit bildete den historischen Hintergrund für Theodor Fontanes Roman
Effi Briest.
In Düsseldorf-Oberkassel wurde die Hartwichstraße nach ihm benannt.
Werke
Woran wir leiden. Freie Betrachtung und praktische Vorschläge über unsere
moderne Geistes- und Körperpflege in Volk und Schule, Düsseldorf 1881, 2. Aufl.
Düsseldorf 1882
Reden über die vernachlässigte Ausbildung unserer Jugend,
Düsseldorf 1884
https://de.wikipedia.org/wiki/Emil_Hartwich