Eizellenspende


 

 

 

 

Spende

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Unter einer Spende versteht man eine freiwillige und unentgeltliche Leistung in Form einer Geld-, Sach-, Leistungs- oder Zeitspende (Ehrenamt) für religiöse, wissenschaftliche, gemeinnützige, kulturelle oder politische Zwecke.[1] Spenden gehen dabei meist an eine Organisation wie z. B. einen gemeinnützigen Verein, eine Stiftung, eine Organisation oder eine politische Partei (Parteispende).

...

http://de.wikipedia.org/wiki/Spende

 

 


 

 

 

Eizellenspende in Europa

Spanische Gene, deutsche Mutter

Ganz die Mama? Nicht immer: Eine Eizellenspende ist oft die letzte Hoffnung für Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch. Doch den Deutschen bleibt nur das Ausland - denn hierzulande ist die Spende verboten. Beliebtes Ziel des Eizellentourismus: Spanien.

Von Karin Truscheit

DruckenVersendenSpeichernVorherige Seite

linkfurloneviewyiggwebnewsfacebookwongdeliciousdigg

Objekt der Begierde: Eine Eizelle

Objekt der Begierde: Eine Eizelle

04. Dezember 2007

Am Anfang steht das „Casting“. Haar- und Hautfarbe, Augenfarbe, Blutgruppe, künstlerische Neigungen, musisches Talent. Alle Eigenschaften, die äußerlich und charakterlich zu passen scheinen, werden verglichen, wenn es um die Auswahl einer geeigneten Eizellenspenderin geht. Schließlich soll die genetische Mutter der Mutter, die das Kind zur Welt bringen wird, so weit wie möglich ähneln.

Auch wird die Eizelle auf genetische Defekte und die Spenderin auf Infektionskrankheiten und Drogenkonsum hin untersucht. So wird es zumindest nach eigenen Angaben im „Instituto Bernabeu“ im spanischen Alicante gehandhabt, wenn sich eine Frau mit Kinderwunsch für die Behandlung „Eizellenspende“ entschließt. Hier, etwa zwei Flugstunden von Deutschland entfernt, können sich Frauen behandeln lassen, die aus medizinischen oder altersbedingten Gründen keine befruchtungsfähigen Eizellen mehr hervorbringen.

Anzeige

Florierender Markt in Osteuropa

Eizellenspende in Europa: Spanische Gene, deutsche Mutter

In Deutschland ist die Entnahme und Befruchtung einer sogenannten Eizellenspende nach dem Embryonenschutzgesetz verboten. Ärzte dürfen noch nicht einmal über die Möglichkeit eines solchen Eingriffs informieren. Eine Frau, die sich im Ausland eine befruchtete fremde Eizelle einpflanzen lässt, wird dagegen nicht bestraft. Die Samenspende ist demgegenüber seit vielen Jahrzehnten unter bestimmten Umständen erlaubt und weit verbreitet. In vielen Ländern aber ist die Eizellenspende erlaubt - in Spanien, in Belgien, in den Vereinigten Staaten oder der Tschechischen Republik. Dort können sich auch deutsche Paare ihren bisher unerfüllten Kinderwunsch per künstlicher Befruchtung erfüllen.

Gerade in Osteuropa gibt es einige dieser Institute und viele Spenderinnen, die für Geld ihre Eizellen zur Verfügung stellen - unter erheblichen körperlichen Belastungen, da der Zyklus der Frauen zuvor mit Hormonen auf die Produktion möglichst vieler Eizellen vorbereitet wird. Rund 10.000 Euro kostet in Spanien diese Spende fremder Eizellen, deren Erfolgsaussichten mit 60 Prozent angegeben werden, wie Christine Loimer von der „Kinderwunschklinik“ im österreichischen Wels sagt.

Spanische Enklave für deutschen Eizellentourismus

Die Klinik verweist auf ihrer Homepage auf das spanische Institut, mit dem sie eng zusammenarbeitet, wenn die Behandlung „Eizellenspende“ erwünscht wird. Das Institut in Spanien ist bestens auf deutsche Patienten eingestellt: Nach Alicante gibt es gute Flugverbindungen, das medizinische Personal spricht deutsch. Die meisten Patienten kommen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien. Vereinzelt auch aus England oder Algerien.

Ist eine geeignete Spenderin gefunden, so wird der Zyklus der Patientin mit Medikamenten stimuliert. Auch der Zyklus der Spenderin wird mit Hormonen auf die Entnahme von Eizellen vorbereitet. Schließlich werden die Eizellen entnommen und künstlich, also außerhalb des Körpers, befruchtet. Im günstigsten Falle entstehen Embryonen. Höchstens zwei oder drei werden der Empfängerin in die Gebärmutter eingesetzt. Entwickelt sich daraus eine Schwangerschaft, so wird das Kind „in jeder Richtung als Frucht der Empfängerin behandelt“, wie es beim „Instituto Bernabeu“ heißt.

Behandlung bis ins hohe Alter

Die Spenderinnen bekommen für die Entnahme ihrer Eizellen eine „Aufwandsentschädigung“. Je Eingriff liegt diese bei etwa 900 Euro. Viele Studentinnen in Spanien und junge Mütter stellen sich für die Entnahme der Eizellen zur Verfügung. „Sie sehen hier auch eine Möglichkeit, ihr Budget aufzubessern.“ Da die potentiellen Spenderinnen nach Angaben der Klinik gründlich untersucht werden, dauert es einige Monate, bis sie in das „Programm“ aufgenommen werden.

Das Durchschnittsalter der Frauen liegt bei 24 Jahren. Die Empfängerinnen der Eizellen dürfen hingegen doppelt so alt sein - die Altersgrenze liegt beim „Instituto Bernabeu“ bei 50 Jahren. In vielen spanischen Kliniken dagegen werden Frauen auch mit 55 oder 60 Jahren noch behandelt. Gesetzliche Vorgaben gibt es hier nicht.

Keine Spende von der Schwester

In der „Kinderwunschklinik“ in Wels empfiehlt man indes eine Altersgrenze von 45 Jahren für eine Eizellenspende. „Schon aus moralischen und ethischen Gründen“, wie Loimer sagt. Doch letzlich entscheide dies jedes Institut für sich, die Grenzen seien fließend. Die Eizellenspende sieht die „Kinderwunschklinik“ als eine Alternative zur Adoption: „Die Schwangerschaft bringt eine sehr enge Verbindung zum Kind, auch wenn die Eizelle nicht von der Mutter stammt.“

Die Bindung sei auf diese Weise viel enger als bei einer Adoption. Die Spenderin der Eizelle bleibt dabei - zumindest in Spanien - anonym. Zwar werde mitunter gewünscht, dass die Schwester oder eine Verwandte die Eizelle spende, sagt Loimer. „Das wird aber nicht gemacht. Die Schwester würde schließlich immer das Kind als ihr eigenes wahrnehmen. Die Probleme wären vorhersehbar.“ 

http://www.faz.net/s/Rub867BF88948594D80AD8AB4E72C5626ED/Doc~EECD3F2F1EB1249DD8BB95E59A28214B0~ATpl~Ecommon~Scontent.html

 

 

 


zurück