Familie ist, wo Kinder sind


 

 


Die neue Ministerin Christine Bergmann (SPD) will das Image von berufstätigen Frauen verbessern und setzt auf mehr Betreuungsangebote


FOCUS: Was bedeutet für Sie Familie?

Bergmann: Familie ist das Zusammenleben von Erwachsenen mit Kindern. Auch Alleinerziehende und Paare ohne Trauschein, die KinderWenn du deinem Kind jeden Tag diese 11 Dinge sagst, veränderst du sein Leben aufziehen, sind Familien. Jede andere Definition wäre eine grobe Mißachtung der Realität. Knapp gesagt: Familie ist, wo Kinder sind.

FOCUS: Also gelten für Sie auch zwei Männer, die ein Kind erziehen, als Familie?

Bergmann: Bei gleichgeschlechtlichen Paaren geht es um den Abbau von Diskriminierungen.

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16.11.1998

http://www.focus.de/politik/deutschland/deutschland-familie-ist-wo-kinder-sind_aid_175173.html



 

Kommentar Väternotruf

Da hat sich Frau Bergmann, aber mal wieder aus der Schlinge gezogen, Familie ist natürlich nicht, wenn ein Kind im Haushalt zweier Männer erzogen wird. Das wäre ja auch pervers. Nein, Familie ist da, wo Kinder im Haushalt zweier Frauen erzogen werden, das ist sozialdemokratisch erwünscht und soll bald durch die SPD im Grundgesetz festgeschrieben werden. Männer, werden dann auf einsamen Inseln im Pazifik ausgesetzt, außer die Männer mit sozialdemokratischen Parteibuch, die dürfen in Polygamie leben, das richtige Parteibuch macht es möglich.

 

 

 


 

 

Familie ist da, wo Kinder sind - mit diesem Slogan überraschte die ehemaliger Familienministerin Bergmann (SPD) den verwunderten Laien und das erstaunte Fachpublikum und zeigte damit, dass man offenbar nicht zu den größten Denkerinnen gehören muss und wohl auch kein sonderliches Gefühl für die deutsche Sprache benötigt wird, um in Deutschland Familienministerin zu werden. Nun wissen wir es. Ein Kindergarten ist eine Familie, auch der ICE von Berlin nach München ist eine Familie, vorausgesetzt im Zug sitzen Kinder. Auch der Zoo ist eine Familie und das Kinderkino und das Kasperletheater, die Schule sowieso und auch die Bundesrepublik ist eine Familie - überall dort sind Kinder. Nur der Bundestag und das Bundesfamilienministerium sind keine Familie, auch wenn man manchmal den Eindruck hat, es wären Kindergärten mit volljährigen Kindern.

Wenn man mal die hanebüchene Begriffsdefinition der Ex-Familienministerin dahin schiebt wo sie hingehört, ins Witzfigurenkabinett, dann bleibt die Frage, was ist eine Familie und für Väter wichtig zu wissen, gehören auch Väter zur Familie? Dies ist keine einfältige Frage, denn genau dies, wird getrennt lebenden Vätern von den ProtagonistInnen der sogenannten "Einelternfamilie" bis hin ins Bundesfamilienministerium abgestritten. Nach deren Meinung besteht die Familie nach einer Trennung nur noch aus "alleinerziehender" Mutter und Kind.

 

Im Duden - Das Fremdwörterbuch 1997
finden wir:

"Familie - 1.a) Gemeinschaft aus einem Elternpaar u. mindestens einem Kind"


Von dieser Definition ausgehend, gehören also mindestens drei, eine Gemeinschaft bildende Personen zur Familie, wovon mindestens eine Person ein Kind ist.
"Einelternfamilien" gibt es nach dieser Definition nicht. Meyers Grosses Taschenlexikon 1981 spricht in diesem Fall von einer unvollständigen Familie. Das mag bedauerlich (z.B. für Mutter und Kind) sein und so den Wunsch verständlich machen, über einen Sprachtrick aus einer unvollständigen Familie eine Ein-Elternfamilie zu machen und sich damit einer offensichtlich gewünschten Normalität zu nähern. So ähnlich, wie ein einäugiger Mensch, der den Verlust des Auges nicht akzeptieren kann, noch immer so tut, als ob er zwei Augen hätte. Wobei es im Einzelfall besser sein kann, mit einem Auge klar zu sehen, anstatt, so wie offenbar manche Verantwortliche, mit zwei Augen ständig nur verschwommene Bilder.


Frage 1: Was ist ein Elternpaar? Was sind Eltern? Gehört die lesbische Freundin oder der neue Lebensgefährte/Ehemann der Mutter zu den Eltern des Kindes? Nach meiner Ansicht nicht.
Demzufolge bilden sie auch mit dem Kind aus einer vorangegangenen Beziehung keine Familie.


Frage 2: Bilden die getrennt lebenden Eltern (Vater/Mutter) noch eine Gemeinschaft (Z.B. eine Verantwortungs- und Zweckgemeinschaft in Bezug auf ihr Kind)?
Wenn ja, dann sind sie weiterhin eine Familie. Allerdings könnte man diese statt "Kernfamilie" zu bezeichnen, mit 2-Kern-Familie bezeichnen.


Nach all dem unbrauchbaren Kuddelmuddel zum Familienbegriff stellen wir unseren Familienbegriff vor:

 

Familie ist eine Gruppe aus mindestens zwei Mitgliedern, die verschiedenen Generationen angehören und in der mindestens ein Mitglied, unentgeltlich und nicht nur vorübergehend, Verantwortung für mindestens ein anderes Mitglied übernimmt oder wahrnimmt. Der Grad der Kommunikation zwischen den, die elterliche Verantwortung wahrnehmenden Erwachsenen ist dabei kein Kriterium für das Bestehen einer Familie.

 

 

Aus dieser Definition lassen sich verschiedene Folgerungen ableiten:

So z.B.

 

Ständiges zusammenleben ist keine Voraussetzung für das zustande kommen einer Familie. Das wäre ohnehin unsinnig, denn keiner kann ständig mit einem anderen zusammenleben. Dies macht nicht einmal die Mutter eines Neugeborenen, wenn beide schlafen, befinden sie sich im Zustand der relativen Trennung. 

 

Väter und ihre zeitlich überwiegend bei der Mutter lebenden Kindern, bilden eine Familie, wenn der Vater durch die Pflege von Kontakten zum Kind oder durch wirtschaftliche Unterstützung des Kindes Verantwortung übernimmt. Vater, Kind und Mutter sind dabei Mitglied der selben Familie. Dies gilt auch, wenn die Kommunikation zwischen den Eltern gestört ist.

 

Mütter, die ihr Kind überwiegend ohne den Vater des Kindes betreuen, bilden mit dem Kind eine Familie. Hat das Kind gleichzeitig einen Vater, der Verantwortung für sein Kind, wenn auch in zeitlich eingeschränkten Maß übernimmt, so setzt sich das Familiensystem aus Mutter, Vater und Kind zusammen. Dies gilt auch bei gestörter Kommunikation zwischen den Eltern.

 

Erwachsene, die ein Kind adoptiert haben, bilden mit dem Kind eine Familie. 

 

Werden von Erwachsenen Kinder in Pflege aufgenommen, kann man auf Grund der Bezahlung der Pflegetätigkeit und der nicht immer auf Dauer angelegten Pflege von einer familienähnlichen Gemeinschaft sprechen.

 

Kinderheime, auch mit familienähnlichen internen Strukturen bilden keine Familie. Familienähnliche Gemeinschaften können bestehen.

 

Homosexuelle Paare sind keine Familie

 

Heterosexuelle Paare, die ohne Kinder zusammen leben (auch Ehepaare) bilden keine Familie.

 

08.02.2003

 

 


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