Gisela Zenz
Prof. Dr. Dr. h.c. Gisela Zenz
Universität Frankfurt am Main, Institut für Sozialpädagogik und Erwachsenenbildung
Publikationen:
Seminar: Familie und Familienrecht II.
von Spiros Simitis, Gisela Zenz
Broschiert - 300 Seiten - Suhrkamp, Ffm.
Erscheinungsdatum: 1975
ISBN: 3518277030
Verfahrenspflegschaft für Kinder und Jugendliche
von Ludwig Salgo, Gisela Zenz, Jörg Fegert
Broschiert - 540 Seiten - Bundesanzeiger
Erscheinungsdatum: Februar 2002
ISBN: 3898170403
Wenn man weiß, dass Spiros Simitis im Buch
des Juristen Joseph Goldstein, der Kinderanalytikerin Anna Freud und des Kinderpsychiater Albert J.Solnit die Kommentierung geschrieben hat, wenn man weiß, dass dieses Buch zur theoretischen Begründung jahrzehntelanger staatlicher Väterausgrenzung diente und wenn man weiß, das Gisela Zenz mit Ludwig Salgo zusammen publiziert, so kann man sich fast denken, dass alle drei aus dem gleichen Frankfurter Dunstkreis kommen.
Wer dann noch Ludwig Salgo als Vortragenden zu offiziellen Veranstaltungen einlädt, muss sich nicht wundern, wenn er von diesem zum Thema Vaterschaft nichts positives hört.
Man mag darüber empört sein, wenn ausgewiesenen Mütterrechtler eine breite Bühne fachlichen Gehörs gegeben wird, wundern muss man sich darüber aber in einer tendenziell väterfeindlichen Gesellschaft aber nicht. Wie sollen die Äste gesund sein, wenn der Baum krank ist?
Bundesjustizministerin Brigitte Zypries kündigt auf Tagung der Friedrich-Ebertstiftung in Berlin (18. Februar 2006)
Reformen beim Sorgerecht für nichtverheiratete Väter und Mütter an.
Zur engeren Auswahl stehen wahrscheinlich zwei Modelle (siehe hierzu: "Das Jugendamt",. 2005, 490 ff und "Das Jugendamt", 2006, Heft 3, S. 126).
1. Reformmodell nach Eberhard Carl (Richter am Oberlandesgericht Frankfurt/Main, abgeordnet an das Bundesjustizministerium), Dieter Bäumel, Direktor am am Amtsgericht Hainichen; Beate Holstein; Dr. Thomas Meysen und Cornelia Räder-Roitsch, Richterin am Amtsgericht. Hier werden die schlimmsten Diskriminierungen von nichtverheirateten Vätern und ihren Kindern beseitigt.
Verbleibende Einschränkung hinsichtlich der tatsächlichen Gleichberechtigung von Vätern und Müttern zuungunsten der Väter bewegen sich in einem tolerierbaren Rahmen.
2. Mogelpackungsmodell: Kosmetik- und Augenauswischerei nach Professor Ludwig Salgo (Mütterrechtler); Prof. Dr. Michael Coester, Prof. Dr. Ulrike Lehmkuhl; Dr. Dr. (Univ. Prag) Josef Salzgeber, Prof. Dr. Dr. h.c. Gisela Zenz. Geändert wird dort im Prinzip nichts. Es geht vornehmlich um Kosmetik und den Versuch, eine unaufhaltsame Entwicklung zur Beendigung der Diskriminierung nicht verheirateter Väter und ihrer Kinder durch millimeterweites Entgegenkommen zu blockieren. Es wird der Eindruck geweckt, dass etwas verändert würde. Ansonsten soll es aber bei der Ausgrenzung und Diskriminierung von nichtverheirateten Vätern und ihren Kindern bleiben. Im Mittelpunkt des professoralen Engagements bleibt weiterhin die Mutter.
Bleibt zu hoffen und zu kämpfen, dass man im Bundesjustizministerium nicht auf die anachronistisch und überflüssig gewordene Mutterrechtsriege setzt.
Väternotruf, 22.04.2006