Homosexuelle Elternschaft
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ...
Gesendet: Sonntag, 5. März 2006 23:10
An: info@vaeternotruf.de
Betreff: Unterhalt
hallo,
mein problem ist sicher nicht so alltäglich, aber ich brauche dringend hilfe.
ich bin ein homosexueller mann mit kinderwunsch. deshalb hatte ich mich mit einem lesbischen paar zusammengefunden und über künstliche befruchtung ist eine der frauen schwanger geworden -es sind ... , gott lob gesund.
wir hatten im vorhinein vereinbar dass ich mich mit um die kinder kümmere und für sie unterhalt zahle, nicht jedoch für die mutter der kinder, zu der ich ja keine partnerschaftliche beziehung habe und die seit über ...jahren mit ihrer freundin in einem eheähnlichen haushalt lebt.
so habe ich die vaterschaft nach der geburt anerkannt und mir wurde eine sorge undumgangsrecht vom jugendamt zugesprochen.
jetzt versucht die mutter so zu tun als wäre sie mittellos und beantragt arbeitslosengeldund will dass nicht nur für die kinder (was ich gern und pünktliche tue) sondern auch für sie unterhalt zahle.
was kann ich tun? ist sie im recht?
gruss ...
hallo ... ,
vaterschaft und betreuungsunterhalt für die mutter wird nicht danach unterschieden ob man homosexuell ist oder nicht, sondern danach ob man genügend einkommen hat oder nicht. wenn sie also ausreichendes einkommen haben, kann die frau von ihnen betreuungsunterhalt verlangen. es sei denn sie übernehmen die betreuung der kinder, dann zahlt eben die frau an sie.
was sie vorher vereinbart haben zählt dann nicht, wenn die staatskasse oder das arbeitsamt zur kasse gebeten werden.
gruß anton
Wenn Journalisten Unsinn schreiben.
Wen es interessiert zu wissen, was die Wochenzeitung "Die Zeit" in ihrer in ihrer Ausgabe vom 31.12.2003 zum Thema "Homosexuelle Elternschaft" zum besten gibt, der möge sich die unerfreuliche Mühe machen, den Aufsatz der Zeit-Autoren Roland Kirbach und Martin Spiewak zu lesen. Man kann es aber auch sein lassen und vermeidet damit dass, was wohl den Autoren nachgesagt werden muss - heillose Konfusion.
Um nicht missverstanden zu werden, es geht nicht darum, dass Männer oder Frauen die sich als schwul oder lesbisch definieren, Elternschaft abzusprechen. Doch ein Kind hat immer einen Vater und eine Mutter und wer dem Kind vorgaukeln will, es hätte nur zwei Mütter als Eltern oder nur zwei Väter, der ist ein armer Irrer.
Die Zeitautoren meinen irrtümlich oder irreführend, die steuerliche Ungleichbehandlung gegenüber verheirateten Eltern würde nur homosexuelle Eltern treffen. Da haben die beiden schlecht recherchiert. Die steuerliche Ungleichbehandlung (Steuerklasse I) ist für alle Väter und Mütter vorgesehen, die nicht dem staatlichen vorgesehenen Weg der Ehe (Gerhard Schröder lässt grüßen) folgen. Sogenannte "echt Alleinerziehende", egal ob hetero, lesbisch oder schwul kriegen einen kleinen staatlichen Bonus (Steuerklasse II).
Wenn dann noch suggeriert wird, der Samenspender bei einer "lesbischen Insemination" oder sein treuhänderisch auftretender Samenbankdirektor können möglicherweise von Unterhaltszahlungen für das Kind freigestellt werden, so haben die Autoren vermutlich schlecht recherchiert.
Dem im Aufsatz zitierten Schwulen Oliver, kann man nur zu seiner Dämlichkeit gratulieren. Der Mann hat vermutlich kein Sorgerecht für sein Kind, die Mutter zieht mit ihrer Freundin nach Frankreich und er kann noch die Fahrtkosten bezahlen, wenn er sein Kind mal sehen will. Unterhalt muss er auch 18 Jahre lang zahlen und für die Mutter steht es fest, ihn als Vater aus der Erziehung und Betreuung des Kindes fernzuhalten. Ein Vorurteil scheint sich zu bestätigen, Schwule sind nette Männer, die niemanden und schon gar nicht Frauen einen Wunsch abschlagen können, sofern dafür nur masturbiert werden muss. Volker Beck - wir lieben dich doch alle.
Anton Schwarz,
vaeternotruf.de, 03.01.2004
"Dossier
Familie
Wenn die Eltern schwul sind
Homosexuelle Paare wünschen sich immer häufiger ein Kind. Aber der Wunsch ist schwer zu erfüllen: Wie kommen Lesben zu einem Samenspender? Und Schwule zu einer Mutter? Noch dazu, wenn die Gesetze sie benachteiligen und sie sich selber fragen, ob ihre Kinder mit den neuen Lebensentwürfen zurechtkommen
Von Roland Kirbach und Martin Spiewak
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Vincent mochte nicht länger warten. Am 17. Dezember, zehn Tage vor Termin, kam er zur Welt. Und was für ein prächtiger Junge er ist! 3,4 Kilogramm, 52 Zentimeter. Seine Mutter Vivienne wickelt ihn liebevoll, während ihre Lebensgefährtin Sabine voller Stolz erzählt, wie aufgeweckt der Kleine schon sei, dass er nicht wie andere Babys nur schlafe und trinke, sondern schon begonnen habe, die Welt zu erkunden. Seit zehn Jahren sind die Berlinerinnen Vivienne und Sabine ein Paar, fast genauso lang wünschen sie sich ein Kind, ein eigenes, leibliches Kind. Von Anfang an stand fest, dass Vivienne, die dunkle, temperamentvolle Französin, es austragen sollte. Sabine, die kühler wirkende Blonde, wollte sich mit der Rolle der „Co-Mutter“ begnügen. „Ich mochte nie selbst ein Kind austragen“, sagt sie. Endlich ist es so weit, Vincent ist da.
Eine anonyme Samenspende kam für die beiden nicht infrage. Im Bekanntenkreis gab es nur einen alten Schulfreund von Sabine, den sie fragen mochten. Den heterosexuellen Single stürzte das Ansinnen der zwei Lesben in eine tiefe Krise, nach langem Überlegen sagte er ab. So lief die Zeit davon, während die beiden Frauen vergeblich weiter nach einem Vater suchten. Die biologische Uhr tickte. Vivienne und Sabine sind bereits 40 und 38 Jahre alt. Überraschend hat es dieses Jahr doch geklappt: Eine Freundin brachte sie mit einem alleinlebenden Schwulen zusammen, der zur Samenspende bereit war oder, wie sie lieber sagen: der bereit war, Vater zu werden.
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Wer, wie Vivienne und Sabine, nicht will, dass sich der Vater des Kindes auf einen Spermaklecks reduziert, hat es schwer, geeignete Samenspender zu finden. Einen wie Oliver. Er ist schwul, alleinstehend, ebenfalls 40 Jahre alt. Zwei-, dreimal trafen sie sich zu dritt, beschnupperten sich. „Ich bin nicht mehr 20, in meinem Alter kann ich nicht noch zehn Jahre warten“, sagt Vivienne. Jedoch war Oliver keine Notlösung. „Wir haben genau den gefunden, den wir wollten“, sagt Sabine. Die Insemination fand in Viviennes und Sabines Wohnung statt, „in einer entspannten Atmosphäre“, wie sie sagen. Vivienne wurde gleich schwanger.
Jetzt sitzen alle drei in Olivers renovierter Altbauwohnung beim Nachmittagskaffee zusammen, der Blick von der Dachterrasse geht über die von einer fahlen Sonne beschienenen Dächer Berlins. Zum ersten Mal reden sie zu dritt mit einem Außenstehenden über ihre Familienplanung; und es wird offenbar, dass es noch viel Gesprächsbedarf über die künftige Rollenverteilung bei der Erziehung des gemeinsamen Kindes gibt.
Oliver nämlich mag nicht bloß Samenspender sein. Dazu hat er sich zu sehr nach eigenen Kindern gesehnt. „Mit dem Schwulsein habe ich nie Probleme gehabt“, sagt er. „Nur was Kinder angeht, da habe ich mir immer gewünscht, ich wäre hetero.“ Dass nun doch noch ein Kind von ihm zur Welt kommt, erfüllt ihn mit Stolz. Er will teilhaben an der Entwicklung des Sohnes. Und auch dieses Gefühl genießen: „Da ist einer, der ähnelt dir.“
Schwules Paar sucht lesbisches Paar: Für ein gemeinsames Kind
Vivienne und Sabine möchten aber keinen aktiven Vater, keinen Dritten, mit dem sie Kindererziehung und Beziehung teilen müssen. Ein Freund, der regelmäßig zu Besuch kommt, soll Oliver sein. Und der Sohn soll auch wissen, dass Oliver sein Vater ist. „Aber Papa soll er nicht zu ihm sagen!“, meint Sabine. „Wenn er Papa sagt, würde er nur eine Leerstelle markieren, dann würde auffallen, dass etwas fehlt. Mich soll er auch nicht Mama nennen, sondern mit dem Vornamen anreden.“
Manche Probleme dieser Dreierkonstellation werden sich wohl schnell erledigen, da Vivienne und Sabine vorhaben, im nächsten Jahr nach Frankreich zu ziehen. Vivienne möchte dort Lehrerin sein, wie früher schon. Sabine wird Elternzeit beantragen und in erster Linie für das Kind da sein. Um dies in Anspruch nehmen zu können, werden die beiden ihre Partnerschaft demnächst noch auf dem Standesamt eintragen lassen.
Oliver, Französischlehrer, ist fest entschlossen, künftig in den Ferien Vivienne und Sabine in Frankreich zu besuchen, um seinen Sohn so oft wie möglich zu sehen. „Ich glaube, dass er reifer sein wird als andere Kinder“, vermutet Oliver. „Ich hoffe, dass wir ihm Kraft geben können“, sagt Vivienne. Mit zwei Lesben als Eltern wird es ihr Sohn nicht immer leicht haben, das wissen sie. Und was, wenn er heterosexuell wird? „Davon gehen wir aus“, meint Vivienne und blickt, als wolle sie sagen: Na und? „Für das, was wir tun, gibt es kein Vorbild“, sagt Sabine. „Uns bleibt nichts anderes, als uns selbst zu erfinden.“
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Steuervergünstigungen schließlich werden homosexuellen Eltern ebenfalls nicht gewährt, Homosexuelle kommt ein Kind deshalb teurer zu stehen als Ehepaare. Die Gesellschaft jedoch ist viel weiter als die Politik."
Zitat Ende
Deutscher Bundestag
14. Wahlperiode
Drucksache 14/4216
06.10.2000
Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Christiana Schenk und der Fraktion der PDS
- Drucksache 14/4004-
Lesbische und schwule Elternschaft
Der Titel der Kleinen Anfrage "Lesbische und schwule Elternschaft" unterstellt, es gäbe eine lesbische oder schwule Elternschaft, gerade so als ob die sexuellen Neigungen einer Frau oder eines Mannes gegenüber einem anderen Erwachsenen gleichen Geschlechts was mit dem Kind zu tun hätten. Oder meint die ehemalige PDS Abgeordnete etwa homosexuelle pädophile Neigungen zu der "lesbischen" Mutter zur eigenen Tochter oder des "schwulen" Vaters zum eigenen Sohn?
Wenn es eine lesbische Elternschaft gibt, gibt es dann auch eine pädophile, christdemokratische, sozialistische, hinduistische, anthroposophische oder gar terroristische Elternschaft?
Wer sexuellen Orientierungen erwachsener Menschen zu einem Kriterium für Elternschaft macht, muss sich fragen lassen, ob er oder sie damit nicht eine Beziehung, nämlich die Eltern-Kind-Beziehung sexualisiert.