Justizopfer
Gustl Ferdinand Mollath (* 7. November 1956 in Nürnberg) gilt als Deutschlands berühmtester ehemaliger Psychiatriepatient.[1][2][3] Seine siebenjährige Zwangsunterbringung in psychiatrischen Einrichtungen, insbesondere der geschlossenen Abteilungen in den Bezirkskrankenhäusern Bayreuth und Straubing begann infolge eines umstrittenen Gerichtsbeschlusses. Im August 2013 wurde er im Zuge der Wiederaufnahme des Verfahrens entlassen. Im Rosenkrieg ergingen mehrere Strafanzeigen, wovon denen seiner ehemaligen Frau, einer früheren Mitarbeiterin der HypoVereinsbank nachgegangen wurde. Die Vorwürfe gegen Mollath basierten auf Indizien und Aussagen. Als ein interner Revisionsbericht der HypoVereinsbank 2011 veröffentlicht wurde, der aufgrund Mollaths Behauptungen begonnen wurde und seine Aussagen bereits 2003 stützte sowie Schwarzgeldverschiebungen und Geldwäsche feststellte, wurde der Fall einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Die aus dem Bericht erfolgten personellen Konsequenzen der Bank betrafen auch Mollaths ehemalige Frau. Es wurde bekannt, dass der im Gerichtsprozess vorsitzende Richter den späteren Ehemann von Mollaths früherer Frau gekannt haben muss.
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http://de.wikipedia.org/wiki/Gustl_Mollath
Weiße Götter, Folterknechte?
240 000 Bürger werden jährlich gegen ihren Willen psychiatrisch behandelt. Von Velten Schäfer
Am kommenden Mittwoch beginnt in Berlin der Jahreskongress der Psychiater. Es geht dabei auch um das Selbstverständnis einer Wissenschaft und Branche, der das Recht eingeräumt wird, Menschen zu ihrem Glück zu zwingen – etwa mit Freiheitsentzug und bewusstseinsverändernden Drogen. Doch inzwischen erodieren die rechtlichen Grundlagen des Zwangs. Erkundungen in einem umkämpften Feld.
Es ist nicht schwer, an diesem Nachmittag Ende Oktober den Hörsaal III an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Freien Universität Berlin zu finden. Denn erstens sind die Unigebäude in Dahlem klein - und zweitens ist es an der früher für ihre soziale Bewegtheit bekannten FU kaum noch üblich, dass Protestierer mit Transparenten und Flugblättern vor Hörsälen lauern. Doch dies ist an diesem Nachmittag der Fall - auch wenn die Kundgebenden offensichtlich der gleichen Meinung sind wie der Vortragende und die Stimmung daher entspannt bleibt.
Der Referent ist Volker Loeschner, ein noch junger Fachanwalt für Medizinrecht aus Berlin. Und was er im Rahmen einer Ehemaligenvortragsreihe aus seiner Praxis zu berichten weiß, klingt teils wie ein Kassiber aus einem orwellschen System. Eigentlich auf das weniger delikate Thema des Zahnrechts spezialisiert, bekam es Loeschner über Mandanten mit psychiatrischem Recht zu tun - und obwohl er zu dem Thema kam »wie die Jungfrau zum Kinde«, lässt es ihn nicht mehr los.
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23.11.2013
http://www.neues-deutschland.de/artikel/915866.weisse-goetter-folterknechte.html
“mollathisieren”
Veröffentlicht am 22. Februar 2013 von kranich05
Lebendiges Deutsch, mitgeteilt von HorstPachulke. Erstmals hier verwendet als Verbum, weniger gebräuchlich in der Form “mollathieren”. Substantivische Formen, wie “Mollathisierung”, “das Mollathisieren” kommen z. Z. in Gebrauch.
Existiert derzeit vor allem in der Wendung: “Sie versuchen zu m.”, wird angewandt auf Personen beiderlei Geschlechts und aller Altersklassen ausgewählter sozialer Milieus und beschreibt eine medizinisch gestützte, erweiterte Form staatlicher Sicherung und Betreuung Bedürftiger. “m.” wird an Einzelobjekten schwerpunktmäßig in Bayern erprobt, nachdem erste Versuche der Gruppenmollathierung in Hessen (Steuerfahnder) nach vielversprechenden Ansätzen als mißlungen gelten müssen.
Zu beachten ist, daß im Amt befindliche Funktionsträger der bayrischen Justiz, Polizei sowie der CSU niemals m. werden.
http://opablog.net/2013/02/22/mollathisieren/
Gefunden am 21.12.2013