Kindesmissbrauch


 

 

 

"...

<Unter psychisch-emotionalem Mißbrauch in Trennungs- und Scheidungsfamilien sind alle Interaktionen und Beziehungskonstellationen zwischen einem Elternteil und dem Kind zu verstehen, die primär dem Wunsch des betreffenden Elternteils nach egoistischer und narzißtischer Gratifikation dienen, und die die gesunde Entfaltung des Kindes verhindern bzw. zumindest erheblich erschweren.> (KlOSINSKI 1995). Dabei muß es sich um einen chronischen, d.h. längerfristigen Mißbrauch handeln, da bei akuten Scheidungssituationen dramatische Entwicklungen eher die Regel sind und alle Beteiligten emotional sozusagen <mißbraucht> werden.

In diese sehr weit gefaßte Definition des emotionalen Kindesmißbrauches fallen zumindest vier unterschiedliche Situationen oder Verhaltensweisen , wie wir sie an anderer Stelle beschrieben haben (KLOSINSKI 1993): (a) Wenn chronische Trennungsängste und Schuldgefühle dem Kind induziert werden, um es auf die Seite eines Elternteils zu ziehen. (b) Wenn ein Kind bewußt oder unbewußt funktionalisiert wird und den Bedürfnissen eines Elternteils genügen muß (z. B. als Bote oder Spion). (c) Wenn ein Kind entführt oder rechtswidrig zurückgehalten wird durch einen Elternteil und (d) wenn sich Eltern vor den Kindern körperlich malträtieren.

..."

 

 

aus: "Empfehlungen zum Ausschluß des Umgangsrechts - Gründe und Begründungen aus 30 Gutachten"

Gunther Klosinski, Michael Karle

in: "Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie", 45: 331-338 (1996)

 


 

 

Kindesmissbrauch durch Mütter

Dass Kindesmissbrauch durch Mütter inzwischen keineswegs mehr als vernachlässigbar angesehen wird, zeigt ein Urteil des Landgerichts Landau: Die Täterin wurde nicht nur zu sechs Jahren Haft verdonnert, sondern muss ihrem Sohn und ihrer Tochter auch Schmerzensgeld zahlen.

http://www.n-tv.de/5190165.html

 

 

Posteingang 28.10.03

 


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