Polizei


 

 

 

LOKALMELDUNGEN - NÜRNBERG

Prozess um entwendete Gerichtsakten

Ex-Polizist rastete vor dem Amtsgericht aus

Ein geschiedener Vater führt seit Jahren einen erbitterten Kampf um das Umgangsrecht mit seinem Sohn. Beim Besuch einer Rechtsanwältin im Januar 2009 nahm er dieser in deren Kanzleiräumen gewaltsam seine vom Amtsgericht beigezogenen Familienakten weg. Gestern stand der 44-Jährige wegen räuberischen Diebstahls vor dem Schöffengericht. Brisant ist: Bei dem Angeklagten handelt es sich um einen frühpensionierten Kriminalhauptkommissar, der 25 Jahre im Dienst der hiesigen Polizei stand.

»Was muss dieser Mann durchgemacht haben?«, fragt man sich während des gut zweistündigen Prozesses, der mit 30-minütiger Verspätung beginnt - weil sich sein Mandant nicht ins Gericht traue, erklärt Verteidiger Franz Heinz. Richterin Heike Klotzbücher geht daraufhin zum Eingang, um auf den verstörten Angeklagten beschwichtigend einzureden, der wie ein Rohrspatz schimpft. Auch ein Krankenwagen wird gerufen. Es könnte sein, dass Hans M. (Name geändert) einen Nervenzusammenbruch hat. Doch der Arzt erklärt ihn für verhandlungsfähig.

Im Sitzungssaal wird schnell klar: Dieser Mann ist psychisch stark angegriffen. Zunächst faucht er die Journalisten an. Dann stellt er sich als »entsorgter Vater« vor, »der mit Vehemenz sein Kind sehen will«. Auf der Anklagebank will er nicht sitzen, sondern stehen bleiben. »Ich erkenne das Gericht nicht an!«, erklärt er und fügt hinzu: »Kasperltheater, Kinderkacke, Pillepalle«, wobei er der Richterin und den Schöffen seinen Rücken zuwendet. In der Hauptverhandlung, so viel ist klar, wird er nun öfters stören. Die Richterin bleibt weitgehend geduldig.

Als der Verteidiger etwas zum Hintergrund des Falles erläutern will, rastet Hans M. schon bei dem Wort »Besuchsrecht« aus. »Ich bin ein Vater und kein Onkel, der Besuche macht!« Es kristallisiert sich dann heraus, dass Hans M. zu keiner Zeit vorhatte, besagte Akten zu stehlen oder gar zu vernichten. Vielmehr habe sein Mandant die Ordnerinhalte kopieren wollen und ihm die Originale nach wenigen Tagen gebracht, woraufhin der Verteidiger die »beraubte« Anwältin kontaktierte und die Akten vollständig ans Gericht zurückgelangten.

Im Zeugenstand schilderte die Juristin (50), es sei nur zu einem kurzen Gerangel und einem Schubser gekommen. Dann habe der Mann noch einen Blumentopf zertrümmert, bevor er mit den Dokumenten verschwand. Verletzt worden sei sie kaum. In einem Brief hatte sich M. später bei der Advokatin entschuldigt. Für den Anwalt war dies der klassische Fall für eine Verfahrenseinstellung, nicht aber für den Staatsanwalt. Der stimmte jedoch mit dem Gericht darin überein, dass hier Nötigung, Körperverletzung und Sachbeschädigung die einschlägigen Delikte seien. Am Ende wurde Hans M. zu einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen zu je 30 Euro (1800 Euro) verurteilt.

Rundumschlag im letzten Wort

Während der Urteilsbegründung musste der Angeklagte zeitweise vor der Tür warten, weil er durch seine Zwischenrufe zu sehr gestört hatte. Dabei hatten die Richter Hans M. fast 30 Minuten für sein letztes Wort gewährt. Diese Zeit nutzte M. für einen Rundumschlag: Seine Ex-Frau schade seinem geliebten Sohn (7) und habe es letztlich nur auf seine Pension abgesehen. Er selbst lebe heute von 950 Euro. Seit seiner Scheidung vor sechs Jahren leide er unter der Umgangsverweigerung durch seine Ex, unter dem Achselzucken der Justiz und der Abzocke seiner Scheidungsanwälte. Unterstützung erfahre er aber von Freunden und anderen betroffenen Vätern. Sogar Justizministerin Beate Merk habe ihm auf ein Schreiben hin Glück gewünscht, seinen Sohn bald wiedersehen zu dürfen.

Susanne Stemmler

9.6.2010

 

http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=1239266&kat=11

 

 

 

Kommentar Väternotruf:

Wo er recht hat, hat er recht, der gute Vater, auch wenn er offenbar ein wenig durch den Wind ist, aber das gibt sich im allgemeinen nach fünf bis zehn Jahren oder endet im Delirium. Besuchsrechte sind für Besuchsonkels, aber nicht für Väter, die ihrem Kind ein guter Vater sein wollen. Gute Väter sind einfach für ihr Kind da, so wie dies ja auch eine gute Mutter tut, ohne dass diese plötzlich zur Besuchsmutter wird, nur weil sie sich von dem Vater getrennt hat.

Also liebe Familienrichter am Amtsgericht Nürnberg. Streicht das Wort "Besuchsrecht" ein für alle Mal aus Eurem Wortschatz. So ein bisschen moderner Zeitgeist, das ist doch auch in Bayern möglich - oder etwa nicht?

 


 

 

Drama in Oranienburg

Mutter erdrosselt Kinder, erhängt sich

08. Juni 2010 19.23 Uhr, B.Z.

Warum erdrosselte die Polizistin Diana R. (32) ihre zwei Kinder (5, 10) und tötete sich dann selbst?

Erschütterndes Familiendrama in Oranienburg. Eine Mutter, Polizeibeamtin, tötet ihre Kinder, nimmt sich schließlich selbst das Leben. Und wieder bleibt nur eine durchdringende Frage: Warum?

Verzweifelt hatten Verwandte am Montagmittag an die Wohnungstür der alleinerziehenden Mutter geklopft, geschrien, gefleht, sie möge öffnen. Schließlich versuchten sie sogar selbst, diese einzutreten. Die Angst um die Polizeibeamtin aus Oranienburg, die an diesem Montag nicht zur Arbeit in ihrer Dienstelle erschienen war, war zu groß. Alarmierte Feuerwehrmänner, die schließlich die Tür der 4-Zimmer-Wohnung in der Kösener Straße aufbrachen, fanden die böse Ahnung der Familie grausam bestätigt.

Kein Abschiedsbrief

Diana R. (32), ihre zehnjährige Tochter Anna und der kleine Sohn Max (5) lagen leblos in der Dachgeschosswohnung. Die Obduktion ergab, dass die junge Frau zunächst ihre beiden Kinder erdrosselte und sich dann erhängt hatte. Allein das Motiv der Tat ist jedoch völlig unklar. Es wurde kein Abschiedsbrief gefunden. Auch soll Diana R. die Tat nicht angekündigt haben. „Es handelt sich um eine persönliche Tragödie“, so Staatsanwalt Andreas Pelzer. Auch Anhaltspunkte, die Tat könnte dienstliche Hintergründe haben, lägen bislang nicht vor.

Als möglicher Grund gilt bei Bekannten die wenige Monate zurückliegende Trennung vom Ehemann und Vater der Kinder. Er ist, wie auch der Vater von Diana R., ebenfalls Polizist in Oranienburg. Auch deshalb werden die Ermittlungen von der Kripo im benachbarten Schutzbereich Ostprignitz-Ruppin geleitet.

Die genaue Todesursache soll nun eine Obduktion klären. Warum Diana R., die so sehr an ihren Kindern hing, Max und Anna mit in den Tod nahm, wird wohl ihr trauriges Geheimnis bleiben.

http://www.bz-berlin.de/bezirk/umland/mutter-erdrosselt-kinder-erhaengt-sich-article872872.html

 

 


 

 

 

FAKT vom 26.11.2007

SEK-Einsatz wegen Grafitti

Manuskript des Beitrages

von Frank Wolfgang Sonntag

In Bayern geht man hart gegen Schmierereien an Hauswänden vor. Dabei werden potentielle Sachbeschädiger auch mal mit einem Sondersinsatzkommando zur Strecke gebracht.

 

Es ist Montag der 11. September letzten Jahres gegen 14:00 Uhr. Die bayrische Polizei stürmt die Wohnung von Familie Lindner in diesem Gehöft in der Nähe von Burghausen. Das Ehepaar hat zwei Kinder im Alter von sechs und zehn Jahren und bewohnt ungefähr 90 Quadratmeter. Doch die Polizei rückt mit einem martialischen Großaufgebot an. Der Vater wird sofort mitgenommen:

 

Das Haus der Lindners wurde durch ein Sondereinsatzkommando gestürmt; Rechte: dpa

 

Das Haus der Lindners wurde durch ein Sondereinsatzkommando gestürmt

O-Ton: Siegfried Lindner, Vater

"Sie müssen sich vorstellen, sie sehen wie fünfzehn Polizisten auf das Grundstück stürmen, mich verhaften, mich mitnehmen. Da habe ich mir natürlich Gedanken gemacht, was passiert mit meiner Frau, sie ist alleine zu Haus mit meinen zwei Kindern. Ich kann nichts machen, die nehmen mich mit, ich stehe da, machtlos, ich bin komplett machtlos. Ich sitze in dem Auto, mache mir Gedanken, was passiert jetzt weiter, was macht meine Frau mit."

Der Vater darf kein Wort mehr mit seiner schockierten Familie wechseln. Die Beamten kommen zur Hausdurchsuchung teilweise mit Maschinenpistole und schusssicherer Weste. Offensichtlich wird bewaffneter Widerstand der Familie befürchtet.

 

O-Ton: Christopher Lindner, Sohn

"Einer der Polizisten ist den Berg hoch gerannt und hatte die Maschinenpistole so in der Hand und ist zum Haus gerannt."

 

O-Ton: Petra Lindner, Mutter

"Und zwar hat er schusssichere Weste angehabt, eine Maschinenpistole und riss jede Türe auf 'Toilette gesichert!', dann nach vorne durch den Gang, die nächste Tür 'Bad gesichert!' und immer im Anschlag seine Maschinenpistole, weiter in die Küche 'Küche gesichert!'."

Was muss da vorgefallen sein, wenn die bayrische Provinzpolizei ein so großes Rad dreht? Entführung, Mord, Attentat? So ungefähr: Im idyllischen Nachbarort Marktl am Inn steht das Geburtshaus des Papstes. Böse Menschen haben es zwei Tage zuvor, unmittelbar vor dem Papstbesuch mit blauer Farbe bespritzt. Die Polizei verdächtigt Siegfried Lindner dieser Untat.

 

O-Ton: Siegfried Lindner, Vater

"Ich wurde in dem Präsidium fünf Stunden festgehalten. Mir wurden Fingerabdrücke abgenommen, ich hatte einen Speicheltest, es wurden Fotos gemacht, ich wurde also komplett erkennungsdienstlich aufgenommen, ich wurde verhört."

Der einzige Verdachtsmoment gegen den Familienvater, er hatte im Wartezimmer dieser Arztpraxis zu einem anderen Patienten gesagt, dass die 40 Millionen, die der Papstbesuch kostet, besser hätten verwendet werden können.

 

O-Ton: Siegfried Lindner, Vater

"Der Kriminalbeamte teilte mir mit, ich bin unter Verdacht aufgrund eines Gespräches im Warteraum der Arztpraxis geraten, da ich mich negativ über den Papst geäußert hatte und diese negative Aussage wurde angezeigt."

Derweil tobt bei der Familie die Hausdurchsuchung. Zunächst muss Frau Lindner ihre Kinder für eine halbe Stunde mit den Polizisten allein lassen.

 

O-Ton: Petra Lindner, Mutter

"Für mich war es die Hölle, weil ich draußen stand, die ganzen Polizisten waren im Haus und ich durfte nicht rein, ich wusste nicht, was passiert in dem Haus und die Angst um meine Kinder, unser kleiner Florian war sechs der Christopher war zehn, es war schlimm war es für mich, sehr schlimm."

Drinnen wird auch das Kinderzimmer durchsucht, die Kinder werden befragt.

 

O-Ton: Florian Lindner, Sohn

"Dann ist der Polizist ins Kinderzimmer reingegangen, 'Habt ihr einen Laptop?', dann habe ich gesagt ja, habe ich ihm die Schachtel gebracht, dem Polizisten."

Der kleine Junge zeigt seinen Spielzeuglaptop. Statt Mails von Al Qaida nur heimisches Liedgut.

 

O-Ton: Petra Lindner, Mutter

"Ich habe zu dem ersten gesagt, dass mir die Sache zuviel ist, dass ich nervlich am Ende bin und ich bin total überfordert mit dem Ganzen. Da hat er gesagt, aus diesem Grunde machen wir das, damit die Leute von der ganzen Situation her überfordert sind und halt dann Sachen ausplaudern, die sie sonst nicht sagen würden."

Schöne Methoden. Doch es gibt nichts auszuplaudern. Der Vater ist unschuldig. Nach fünf Stunden Hausdurchsuchung wird das langsam auch der Polizei klar. Das Ermittlungsverfahren ist inzwischen eingestellt. Wir wollen mit den zuständigen Behörden über ihr überzogenes Vorgehen vor der Kamera sprechen.

Für den Richter aus Altötting, der den Durchsuchungsbefehl ausgestellt hat, ist die Sache abgeschlossen. Kein Kommentar, kein Bedauern. Die zuständige Kriminalpolizei in Mühldorf verweist auf die höhere Dienststelle in Traunstein. Die Polizei in Traunstein sagt, zuständig wäre die Staatsanwaltschaft. Die Staatsanwaltschaft gibt am Telefon Auskunft, spricht von einem normalen Einsatz. Aber kein Interview. Das bayrische Innenministerium will sich mit dem Vorgang befassen, aber kein Interview geben.

 

O-Ton: Siegfried Lindner, Vater

"Wir haben uns schriftlich über die Hausdurchsuchung beschwert, per Einschreiben, und haben bis heute von diesen Leuten keine Auskunft, keine Antwort, keine Entschuldigung, nichts bekommen."

Und sollten Sie in Bayern mal richtig was erleben wollen, reden Sie mit Ihrem Nachbarn doch einfach mal über den Papst ... Da hört der Spaß aber auf und die Gaudi fängt an.

 

zuletzt aktualisiert: 26. November 2007 | 19:50

Quelle: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

http://www.mdr.de/fakt/5039319.html

 

 

 


 

 

 

Montag, 21. Mai 2007

Aufräumstreik

Polizeieinsatz im Kinderzimmer

Eine Neunjährige aus Braunschweig hat im Streit um ihr unaufgeräumtes Zimmer die Polizei um Hilfe gerufen. Das Mädchen saß mit ihrem zwei Jahre alten Bruder weinend hinter einem Fenster und hielt ein selbstgeschriebenes Plakat mit der Aufforderung "Ruft die Polizei" hoch.

 

Für die von besorgten Passanten alarmierten Beamten entpuppte sich der vermeintliche Notfall jedoch als harmlos, wie die Polizei am Montag mitteilte. Die Neunjährige war dazu verdonnert worden, in ihrem Zimmer aufzuräumen, sah dies aber nicht ein.

 

Die Polizisten überzeugten sie jedoch, das "Schlachtfeld" zu beseitigen und kontrollierten das Ergebnis zwei Stunden später.

http://www.n-tv.de/805122.html

 

 

 

 

 


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