Professionellenkritik

Polizei


 

 

Stellen Sie sich vor, sie sind getrennt lebender Vater, aller 14 Tage holen sie ihre Kinder in der Wohnung der Mutter ab um das Wochenende mit ihnen zu verbringen. Doch die Wohnung der Mutter ist leer, die Gardinen sind abgehängt, das Klingelschild ist entfernt und der Nachbar sagt Ihnen, dass vor drei Tagen ein Möbelwagen vor der Tür stand. Sie gehen schnurstracks zur Polizei und wollen eine Vermisstenanzeige zum spurlosen Verschwinden Ihrer Kinder aufgeben. Der Polizeibeamte fragt sie ob sie das Sorgerecht für ihre Kinder haben, was sie natürlich nicht haben, weil sich die Mutter trotz intensiver Nachfrage geweigert hat, die gemeinsame Sorge zu erklären. Das ganze nennt sich dann Rechtsstaat, wobei sie sich vielleicht fragen, wer denn hier Recht hat, sie bestimmt nicht.

" ... Jetzt erhob sich ein sichtlich wohlerzogenes Mädchen und sagte, >>Ich finde, das beste wäre, wir melden das Ganze der Polizei.<<

>>Soweit kommt´s noch!<< protestierte Franco. >>die Polizei, was die schon machen kann! Das sind doch keine gewöhnlichen Räuber! Entweder weiß die Polizei schon längst Bescheid, dann ist sie offenbar machtlos. Oder sie hat noch nichts von dem ganzen Saustall gemerkt - dann ist es sowieso hoffnungslos."

aus: "Momo"

von Michael Ende


zurück