Psychologe
Psychologen / Psychotherapeuten
Treffen sich zwei Psychologen. Fragt der eine: "Weißt Du wieviel Uhr es ist?". Antwortet der andere: "Nein, aber gut, dass wir mal drüber gesprochen haben!!!"
Die beiden treffen sich eine Woche später wieder. Der Eine fragt: "Und, weisst Du inzwischen, wieviel Uhr es ist?" - "Nein!", sagt der Andere. "Aber ich kann schon viel besser damit umgehen!"
Ein Psychologe ist ein Psychologe ist ein Psychologe - https://de.wikipedia.org/wiki/Gertrude_Stein
Dass Psychologe, Psychiater und Psychotherapeut ganz verschiedene Berufe und Arbeitsgebiet umfasst, ist dem Laien häufig gar nicht bekannt. Irgendwie ist das alles das selbe, und irgendwie sind dass wohl alles ganz schlaue und kompetente Leute, denkt er.
Aber auch die Berufsbezeichnung Psychologe/Psychologin ist keine Garantie für
eine professionelle Arbeitsweise. Die Studienrichtung Psychologie wird
häufig auch von jungen Frauen und Männern gewählt, die nach einer Möglichkeit
suchen anderen "zu helfen" (Helfersyndrom). Dahinter steckt nicht
selten der Wunsch
sich selber zu helfen. Die Ausbildung zum/zur Psychologen/Psychologin umfasst üblicherweise
keine therapeutische Selbsterfahrung. Dadurch bleibt der /die diplomierte Psychologe
/ Psychologin in seiner / ihrer eigenen mitgebrachten, möglicherweise neurotischen,
in Einzelfällen auch pathologischen Charakterstruktur
gefangen. Dies kann in der Praxis zu verheerenden Fehlurteilen führen, die um
so schwerer offenbar werden, da ein Psychologe/eine Psychologin erst einmal außerhalb jeder Kritik
steht, da der Glaube vorherrscht dass diese keine Fehler begehen könnten. Für die Ausbildung zum Psychotherapeuten
wird dagegen, je nach therapeutischer Schule und Ausbildungsinstitut, eine mehr
oder weniger umfangreiche therapeutische Selbsterfahrung verlangt. Dies ist ein
Schutz vor möglichen eigenen Fehleinschätzungen und Fehlhandlungen. Dazu
kommen für praktizierende Psychotherapeuten laufende Inanspruchnahme von
Supervision, um über die eigene Berufstätigkeit reflektieren zu können. Das
auch dass nicht immer ausreicht zeigt die Praxis, wo auch von Fachkräften mit
einer therapeutischen Qualifikation mitunter haarsträubende Fehler gemacht
werden.
Titel und welche Rolle sie spielen
Über Psychologen und Wirtschaftspsychologen – wer darf
welchen Titel führen?
Muss man Psychologie studiert haben, um
sich Psychologe zu nennen? FOCUS-Online-Experte Jack Nasher erklärt, wer sich
als Psychologe oder Wirtschaftspsychologe bezeichnen darf - und wer nicht.
Die Berufsbezeichnung Psychologe ist in Deutschland nicht geschützt.
Der
Bundesgerichtshof hat in einem Urteil rechtliche Rahmenbedingungen für den
Berufstitel festgesetzt.
Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und
Psychologen vertritt eine andere Position.
15.05.2015
...
Wer darf sich „Psychologe“ nennen?
Die Berufsbezeichnung
Psychologe/Psychologin ist in Deutschland – anders als etwa in Österreich – gar
nicht durch ein Berufsgesetz geschützt und wird auch nicht von einer Hochschule
verliehen.
Bis in die 1980er-Jahre konnte sich also jeder Schamane so
nennen. Und so ähnlich kam es auch: Ein Heilpraktiker ohne jegliche
psychologische Ausbildung bezeichnete sich als „prakt. Psychologe“ (was unter
dem „prakt.“ zu verstehen war, wurde nie ganz geklärt – vielleicht ‚praktisch’
oder ‚praktizierend’?).
Da wurde es dem BDP e.V. (dem Berufsverband
Deutscher Psychologinnen und Psychologen) zu bunt und er zerrte den Herrn
‘prakt. Psychologen’ vor Gericht und schließlich entschied der
Bundesgerichtshof.
...
Pikant: der besagte Welt-Artikel wurde von
der eingangs erwähnten aufgebrachten Dame verfasst, die ‚Diplom-Psychologin’ und
Chefredakteurin einer BDP-Vereinspostille ist – willkommen in der Matrix. (Der
Artikel wurde mittlerweile von der Welt-Redaktion entfernt...)
...
Zur Person
Prof. Dr. Jack Nasher MSc (Oxford) bekleidet den Lehrstuhl
für Leadership & Organizational Behavior an der Munich Business School. Er ist
Autor des internationalen Bestsellers „Deal!: Du gibst mir, was ich will“und
leitet das führende deutsche Institut für Verhandlungstrainings. Über seine
Arbeit sind bereits unzählige Beträge in Printmedien, in Radio und TV
erschienen. Für FOCUS Online berichtet er selbst über seine Erkenntnisse.
Nachtrag August 2017: Mit Urteil vom 20. Juli 2017 bestätigte das OLG
München (AZ 6 U 4436/16) die Auffassung von Jack Nasher. Gekippt wurde dagegen
die im Artikel geschilderte Ansicht des Berufsverbands Deutscher Psychologinnen
und Psychologen (BDP), nach welcher die Bezeichnung 'Wirtschaftspsychologe' nur
verwenden durfte, wer über ein Diplom oder einen Bachelor- mit zusätzlichem
Masterabschluss in Psychologie verfügte. Wer Wirtschaft mit Psychologie studiert
hat, darf sich von nun an also Wirtschaftspsychologe nennen.
http://www.focus.de/wissen/experten/nasher/titel-und-welche-rolle-sie-spielen-wer-darf-sich-eigentlich-psychologe-nennen_id_4616430.html
Rechtsprechung
OLG München, 20.07.2017 - 6 U 4436/16
Volltextveröffentlichungen
jacknasher.com PDF
In
Nachschlagewerken
Wikipedia (Wikipedia-Eintrag mit Bezug zur
Entscheidung)
Jack Nasher
Sonstiges
jacknasher.com
(Äußerung von Verfahrensbeteiligten)
Stellungnahme: Nasher vs. BDP-Lobby
Verfahrensgang
LG München I, 27.10.2016 - 17 HKO 19533/15
OLG
München, 20.07.2017 - 6 U 4436/16
https://dejure.org/dienste/vernetzung/rechtsprechung?Gericht=OLG%20M%FCnchen&Datum=20.07.2017&Aktenzeichen=6%20U%204436%2F16
Durchschnittliche Jahresgehälter von Psychologen (wenn sie nicht gerade arbeitslos sind oder Taxi fahren)
BAT IV b Verheiratet Stkl. 3, Kist AOK 13,40 %
Brutto Netto
25 Jahre 2.368,31 EUR 1.724,14 EUR
30 Jahre 2.501,02 EUR 1.790,97 EUR
35 Jahre 2.700,14 EUR 1.885,23 EUR
BAT IV b ledig Stkl. 1, Kist AOK 13,40 %
Brutto Netto
25 Jahre 2.265,97 EUR 1.377,02 EUR
30 Jahre 2.398,68 EUR 1.434,72 EUR
35 Jahre 2.597,80 EUR 1.518,81 EUR
BAT II a Verheiratet Stkl. 3, Kist AOK 13,40 %
Brutto Netto
25 Jahre 2.954,60 EUR 2.003,18 EUR
30 Jahre 3.169,12 EUR 2.097,32 EUR
35 Jahre 3.490,89 EUR 2.260,08 EUR
BAT II a ledig StKl. 1, Kist AOK 13,40 %
Brutto Netto
25 Jahre 2.852,26 EUR 1.621,11 EUR
30 Jahre 3.066,78 EUR 1.703,02 EUR
35 Jahre 3.388,55 EUR 1.821,60 EUR
für jedes Kind kommen zusätzlich 86,70 EUR Brutto hinzu.
http://www.bdp-verband.org/beruf/gehalt.shtml
02/2008
Frankfurt/Main - Der Flugzeugentführer von Frankfurt ist ein liebeskrankes Muttersöhnchen.
Franz-Stephan Strambach, 31, hielt am Sonntag die Main-Metropole in Angst. Er hatte mit einer Schreckschusspistole einen Motorsegler gekapert und drohte sich in das Hochhaus der Europäischen Zentralbank zu stürzen. Sein irrer Grund: "Ich will auf die tote Astronautin Judith Resnik aufmerksam machen. Ich liebe sie, seit ich 14 bin." Nach drei Stunden Tiefflug gab er endlich auf.
Sonntag hielt der Amok-Flieger Frankfurt in Atem entführte mit vorgehaltener Pistole den Motorsegler vom Typ "Super Dimona" (u.r.)
Wer ist der irre Amok-Pilot? Er stammt aus Darmstadt, studiert dort seit acht Jahren Psychologie, spielt gerne Schach. Mit 18 machte er den Flugschein für einmotorige Maschinen (die Lizenz ist seit zwei Jahren erloschen). Im Internet hatte er eine Fan-Seite über Judith Resnik (starb 1986 beim Absturz der US-Raumfähre Challenger).
Auffällig: die extreme Beziehung zu seiner Mutter Ruth. Er lebt mit der 73-Jährigen in einer Drei-Zimmer-Wohnung zusammen. Sein Fluglehrer: "Zu den Übungsflügen brachte er immer seine Mutter mit, klammerte sich an sie." Bei den Nachbarn gilt sie als "verschroben", der Sohn sei "unauffällig und nett".
Die Mutter zu der Tat: "Ich bin schuld. Ich habe ihm immer alle Schwierigkeiten aus dem Weg geräumt." So habe er nie schlechte Menschen kennen lernen können.
Warum der Amok-Flug? Der Kriminologe Prof. Rudolf Egg: "Es sind Größenfantasien. Möglichweise fühlte er sich zu wenig beachtet." Frankfurts Polizeichef Harald Weiss-Bollandt: "Er hat offenbar Realitätsverlust und hochgradige psychische Störungen."
Gestern Nachmittag wurde Strambachs Vernehmung abgebrochen - wegen Übermüdung. Er soll vorübergehend in die Psychiatrie. Ihm drohen 15 Jahre Haft.
http://bz.berlin1.de/aktuell/news/030107/flieger.html
Tiefenpsychologischer Psychotherapeut
"... Bei ... der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie, sind ... Qualitäten auf Seiten des Therapeuten erforderlich.
... Gerade die Bearbeitung aktueller interpersoneller Konflikte bringt die Gefahr einer einseitigen Parteinahme des Therapeuten mit sich. Hier muß der Therapeut auch fähig sein, die ´Seite zu wechseln´ und sich emphatisch in den jeweiligen Konfliktpartner des Patienten hineinversetzen zu können. Die Kunst besteht dann darin, den Patienten in geeigneter Weise mit der Sicht der ´anderen Seite´ zu konfrontieren und zugleich aber sein Anwalt zu bleiben. Damit hat der Therapeut nicht nur die Funktion gefährdete Beziehungen bis zu einer entgültigen Klärung zu schützen. Er fördert auch die Reifungsentwicklung des Patienten, indem er die therapeutische Dyade durch die Perspektive eines Dritten erweitert."
aus: "Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie", in: "Zeitschrift für Psychosomatische Medizinische Psychotherapie", 44/2002
"Müssen Therapeuten diagnostiziert werden?"
Friedemann Pfaff; Horst Kächele
in "Persönlichkeitsstörungen, Theorie und Therapie", 2/2000; S. 88-93
Endlich einmal ein Beitrag, der sich augenzwinkernd und doch seriös mit dem Thema der persönlichen und fachlichen Qualität von Psychotherapeuten beschäftigt. Das ganze ließ sich problemlos ausweiten auf andere im psychosozialen Feld tätigen Professionelle, vom Familienrichter, Sozialpädagogen bis hin zum Gutachter. Wer diagnostiziert diese eigentlich? Keiner! So ist es durchaus denkbar, dass ein Familienrichter zu Hause seine Frau schlägt, eine Sozialpädagogin zu Hause trinkt und ein Gutachter pädophil ist.
Berufsverband:
Bund deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) - www.bdp-verband.org