Tim Kretschmer
Aufruf zur Verhandlung in Sachen
"Tim Kretschmer aus Weiler zum Stein - Ermordung von fünfzehn Menschen."
Auf der Anklagebank des Väternotrufs haben virtuell Platz genommen:
Die Mitglieder der Bundesregierung:
Der Tatvorwurf lautet.
Verletzung des nach Artikel 64 Grundgesetz abgelegten Amtseides
Artikel 64
(1) Die Bundesminister werden auf Vorschlag des Bundeskanzlers vom Bundespräsidenten ernannt und entlassen.
(2) Der Bundeskanzler und die Bundesminister leisten bei der Amtsübernahme vor dem Bundestage den in Artikel 56 vorgesehenen Eid.
Artikel 56
Der Bundespräsident leistet bei seinem Amtsantritt vor den versammelten Mitgliedern des Bundestages und des Bundesrates folgenden Eid:
"Ich schwöre, daß ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe." Der Eid kann auch ohne religiöse Beteuerung geleistet werden.
Begründung:
Am 11.03.2009 tötete der 17-jährige Tim Kretschmer aus Weiler zum Stein (Leutenbach bei Winnenden) fünfzehn Menschen. Den Ermittlungen zufolge gab Tim K. in der Albertville-Realschule 60 Schüsse ab, neun vor dem Psychiatrischen Landeskrankenhaus und weitere 44 am Ende seiner Flucht in Wendlingen. 109 noch nicht abgeschossene Patronen hatte er noch bei sich. Der Vater des Amokläufers hatte in seinem Waffenschrank 4600 Schuss Munition verwahrt. Der Vater von Tim Kretschmer soll laut Mitglied in einem Schützenverein gewesen sein und legal 16 Schusswaffen besessen haben. Laut Siegfried Mahler, Leiter der Staatsanwaltschaft Stuttgart, sollen im Wohnhaus der Familie Kretschmer 13 Schusswaffen im Waffenschrank verschlossen gewesen sein, außer einer offen herumliegenden Pistole die sich im Schlafzimmer befand. Diese Pistole hat Tim Kretschmer offenbar für den 15-fachen Mord benutzt. Dass Tim Kretschmer auf diese Weise ohne größere Mühe in Besitz der Pistole und 212 Schuss Munition kommen konnte, liegt an der von der Bundesregierung zu verantwortenden Gesetzgebung, die nach dem Massaker von Erfurt nur halbherzig auf die Gesetzgebung Einfluss nahm. Insbesondere wurde die Aufbewahrung von Waffen in Privathaushalten nicht verboten, was im Fall des Tim Kretschmer den 15-fachen Mord.
Antrag:
Es wird beantragt, die Mitglieder der Bundesregierung, insbesondere die Bundesministerin für Justiz Brigitte Zypries aus ihrem Amt zu entlassen. Die Bundesministerin für Justiz Brigitte Zypries soll darüber hinaus für drei Jahre an der Albertville-Realschule versetzt werden, um die dort einzurichtende Gedenkstätte für die Opfer des Massakers vom 11.03.2009 zu betreuen. Dies wird ihr gute Gelegenheit geben, die Folgen des von der Bundesregierung zu verantwortenden freizügigen deutschen Waffenrechtes an prominenter Stelle verstehen zu lernen.
Urteil:
Nach einer umfangreichen Beweisaufnahme zieht sich das erkennende Gericht zur Beratung zurück und trifft seine Entscheidung in gewohnter juristischer Korrektheit am Sankt Nimmerleinstag.
gez.
Unruh - Oberstaatsanwalt und Pressesprecher der Generalsstaatsanwaltschaft Sankt Nimmerlein
Sankt Nimmerlein den 13.03.2009
Hilfe aus Erfurt
Abschied von den Toten
Angehörige haben am Abend Abschied von den beim Amoklauf in Winnenden getöteten Kindern und ihren Lehrerinnen genommen. Die Leichen wurden in offenen Särgen in einem Krankenhaus aufgebahrt. Jeder Familie stehe ein Team aus zwei Psychologen zur Seite, sagte Wolfgang Schiele vom Regierungspräsidium Stuttgart.
Das Land will an diesem Freitag von 11.00 Uhr an im Rathaus von Winnenden Kondolenzbücher für die Bevölkerung auslegen. Ministerpräsident Günther Oettinger werde sich als einer der ersten eintragen, teilte das Staatsministerium mit.
Unterdessen fand in der Schlosskirche von Winnenden ein zweiter Trauergottesdienst statt. Erneut kamen viele Schüler der Albertville-Realschule, wo der Amoklauf am Mittwoch begonnen hatte. Der ökumenische Gottesdienst wurde auf einer Leinwand vor der überfüllten Kirche übertragen. Der Täter Tim K. hatte an der Realschule und auf der Flucht 15 Menschen erschossen, bevor er sich selbst tötete.
Umstrittene Ankündigung
Unklar ist, ob eine angebliche Ankündigung des Amoklaufs echt ist. Baden-Württembergs Innenminister Heribert Rech sagte, Tim K. habe in der Nacht vor der Tat im Internet einen Hinweis gegeben. "Ich meine es ernst, Bernd - ich habe Waffen hier, und ich werde morgen früh an meine frühere Schule gehen und mal so richtig gepflegt grillen", habe er in der Nacht vor der Tat in einem Internetportal geschrieben. Weiter habe es geheißen: "Merkt Euch nur den Namen des Orts: Winnenden."
Der Vater eines Jugendlichen aus Bayern, der an dem Chat teilgenommen hatte, meldete sich demnach bei der Polizei. Der Chatteilnehmer habe die Ankündigung nicht ernst genommen, und ein weiterer Teilnehmer habe erklärt, er glaube das erst, wenn er Bilder sehe. Die Betreiber der Website, auf der Tim K. den Text gepostet haben soll, dementierten allerdings, dass es eine solche Ankündigung gegeben habe (siehe Link).
Wegen Depressionen in Behandlung
Rech sagte weiterhin, der 17-Jährige habe sich seit 2008 wegen Depressionen in psychiatrischer Behandlung befunden, diese dann aber abgebrochen. K. hatte auf seiner Flucht einen Mann vor der Psychiatrischen Landesklinik in Winnenden erschossen. Die Klinik befindet sich neben der Realschule.
Den Ermittlungen zufolge gab Tim K. in der Schule 60 Schüsse ab, neun vor dem Psychiatrischen Landeskrankenhaus und weitere 44 am Ende seiner Flucht in Wendlingen. 109 noch nicht abgeschossene Patronen hatte er noch bei sich. Der Vater des Amokläufers hatte in seinem Waffenschrank 4600 Schuss Munition verwahrt. Der Jugendliche war nach Angaben von Rech im Umgang mit Schusswaffen "sehr geübt". Er war öfters Gastschütze im Schützenverein seines Vaters.
Mehr Lehrer für die Schule
Kultusminister Helmut Rau versprach der Albertville-Realschule 50 Prozent mehr Lehrer. Dies entspreche 13 Stellen. Das Land sehe sich zudem in der Pflicht, Kosten für die Sanierung der Schule zu übernehmen. Auch werde es flexible Regelungen für die Schüler geben, die in diesem Jahr ihren Abschluss ablegen. Das gelte auch für die Schüler des benachbarten Gymnasiums und die Referendare an der Realschule.
Erfurter Schüler wollen helfen
Rau lobte, dass sich Schüler des in Erfurt 2002 von einem Amoklauf betroffenen Gymnasiums angeboten hätten, den Schülern in Winnenden beizustehen. "Dass die Jugendlichen von sich aus eine solche Initiative ergreifen, ist bei all dem Erschlagenden, was wir gestern erleben mussten, auch ein Zeichen der Hoffnung."
Ob die Albertville-Realschule jemals wieder für regulären Unterricht genutzt werden kann, ließen Rau und die Leiterin der Schule, Astrid Hahn, offen. "Schnelle Festlegungen würden zu neuen Verletzungen führen", sagte Rau. Eine Perspektive für eine neuentstehende Schulgemeinschaft könne nur entwickelt werden, wenn alle - Eltern, Schüler, Lehrer, Schulträger - beteiligt würden. Die psychologische Unterstützung werde "noch einige Zeit" aufrechterhalten.
Hilfe für die Eltern
Nach den Worten von Schulleiterin Hahn wird den Eltern an diesem Freitag von Psychologen erläutert, wie sie mit ihren traumatisierten Kindern umgehen sollten. Am Wochenende stehe weiterhin psychologische Betreuung für Schüler, Eltern und Lehrer bereit.
In der nächsten Woche bestehe noch keine Schulpflicht, aber ein Betreuungsangebot in anderen Schulen mit den Lehrern der Albertville-Realschule. Auch in den Nachtstunden sei eine Hotline geschaltet.
Keine Hinweise auf Mobbing
Den Täter, Tim K., kenne sie nicht näher, habe ihm aber im vergangenen Jahr in eben der Halle, in der die Pressekonferenz stattfand, sein Abschlusszeugnis für die Mittlere Reife ausgehändigt, sagte Hahn. "Als Schulleiterin wird man ja eher mit den Schülern konfrontiert, die sich nicht an die Schulordnung halten." Sie habe keine Hinweise, dass Tim K. von seinen Mitschülern gemobbt worden sei.
Soziales Miteinander werde in der Schule groß geschrieben: Bereits in der fünften Klasse stehe Sozialtraining auf dem Stundenplan. Gewaltprävention sei ebenfalls im Angebot, erzählte die mit den Tränen ringende Pädagogin. Hahn war von einer Lehrerin per Handy über den Amoklauf informiert worden: "Hier schießt einer. Ich bin getroffen." Die Lehrerin überlebte den Anschlag verwundet.
Möglicherweise Mitschuld des Vaters
Der Vater muss sich möglicherweise wegen fahrlässiger Tötung verantworten. Grund sei, dass die vom Sohn verwendete Tatwaffe vorschriftswidrig im Elternschlafzimmer lag, sagte der Leiter der Staatsanwaltschaft Stuttgart, Siegfried Mahler. Bislang sei der Vater aber lediglich als Zeuge vernommen worden.
13 Schusswaffen seien im Waffenschrank verschlossen gewesen, außer der einen Pistole vom Schlafzimmer. Die beiden Waffenschränke waren Rech zufolge mit einem achtstelligen Zahlencode gesichert gewesen. Möglicherweise habe der Sohn die Kombination gekannt.
Nach Mahlers Angaben fanden sich auf dem Computer Gewaltfilme und Pornobilder. K. habe viel Zeit am PC verbracht. Die bisherigen Ermittlungen hätten jedoch keine Neigung des Täters zu einer Amoktat ergeben.
Selbsttötung am Ende der Flucht
Auf eine Obduktion der Opfer des Amoklaufs will die Staatsanwaltschaft verzichten, um weitere Verletzungen der Angehörigen zu vermeiden, so Mahler. Der Täter werde jedoch obduziert. Für die Selbsttötung des Amokläufers gibt es nach Angaben von Hans-Dieter Wagner von der Polizei Esslingen Zeugen.
Am Ende seiner Flucht in Wendlingen war K. zweimal ins Bein geschossen worden. Er sei dann in ein Firmengebäude geflüchtet, sagte Wagner. Dort habe der 17-Jährige mindestens zwölf Schüsse durch die Scheibe auf einen Streifenwagen abgegeben. Dann flüchtete er durch den Hintereingang und schoss auf einen Streifenwagen, zwei Polizisten wurden schwer verletzt. Anschließend schoss er auf Mitarbeiter auf einem angrenzenden Firmengelände und tötete sich selbst.
Video zeigt Selbstmord
Inzwischen kursiert ein wackeliger Video-Film, in dem die letzten Sekunden im Leben des Täters gezeigt werden. Darin ist zu sehen, wie Tim K. mehrfach um sich schießt und sich schließlich verletzt auf den Boden legt. Nach einem Film-Schnitt liegt er reglos auf dem Boden, Blut läuft aus seinem Kopf auf die Straße.
Die Geisel, die K. zuvor auf seiner Flucht genommen hatte, konnte sich mit einem Sprung aus dem rollen Pkw retten. Der Autofahrer habe seinen Wagen in einer Kurve beschleunigt und sei in einen Grünstreifen gefahren, als er ein Polizeiauto an einer Autobahnausfahrt gesehen habe, sagte ein Polizeisprecher. Der Mann habe dies als seine letzte Chance gesehen, mit dem Leben davonzukommen.
Donnerstag, 12. März 2009
http://www.n-tv.de/1118733.html
Kommentar Väternotruf:
Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD), bei uns auf unliebsame Weise bekannt geworden mit ihren bizarr anmutenden Bemühungen, Männer und Väter die ihre Vaterschaft durch einen heimlichen Abstammungstest klären lassen wollen, zu kriminalisieren, hat in der selben Zeit in der sie sich intensiv der von ihr beabsichtigten Kriminalisierung von Vätern widmete, offenbar keine gesetzgeberischen Maßnahmen auf den Weg gebracht, die die Aufbewahrung von Waffen in Privathaushalten verbieten. So ist es denn gekommen, wie es bei einer solchen Gesetzeslage über kurz über lang kommen musste, ein passionierter Sportschütze und Vater lässt eine seiner Waffen, eine Pistole unbeaufsichtigt in der Wohnung liegen. Der Sohn, der 17-jähre Tim Kretschmer, dem als Schüler der Klasse 10d der Albertville-Realschule am 10.07.2008 das Zeugnis der Mittleren Reife-Zeugnisse überreicht wurde - http://www.ars-winnenden.de/abschlussfeier.html - nimmt diese Pistole mit über 100 Schuss Munition an sich und erschießt 15 Menschen, verwundet andere und tötet schließlich sich selbst.
Ob Tim Kretschmer im Juli 2008 tatsächlich die " mittlere Reife " gehabt hat, wie ihm von der Schule attestiert wurde, darf angesichts des von ihm im Jahr 2009 verübten Massakers bezweifelt werden.
Ich wasche meine Hände in Unschuld sagte Pilatus, ich bin ja so entsetzt wird Frau Zypries sicher erklären und die einfältigen Deutschen geben sich mit Politikerinnen und Politikern wie Frau Zypries zufrieden, als ob sie keine besseren verdient hätten und als ob es nicht an der Zeit wäre, dass Frau Zypries als Bundesjustizministerin zurücktritt..
Bundesfamilienministerin Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) erzählt uns im Berliner Rundfunk (11.03.2009) in Reaktion auf das Massaker von Winnenden irgend so einen Schmarren mit Prävention, anstatt sich zu der Frage zu äußern, wie sie es in Zukunft mit der Aufbewahrung von Waffen in Privathaushalten handhaben möchte, denn nur durch einen solchen Umstand konnte das Massaker von Winnenden letztendlich geschehen.
Politikerinnen und Politiker aller Couleur weinen Krokodilstränen und heucheln Trauer, dabei wäre es an ihnen gewesen, seit dem Massaker des 19-jährigen Robert Steinhäuser, der am 26. April 2002 am Gutenberg-Gymnasium in Erfurt zwölf Lehrer, eine Sekretärin, zwei Schüler und einen Polizisten erschoss, dafür zu sorgen, den Waffenbesitz streng zu reglementieren und die Aufbewahrung von Waffen in Privathaushalten, so wie offenbar bei dem Vater des Amokschützen geschehen, grundsätzlich und wirksam zu unterbinden.
Die nächsten Massaker werden jedenfalls nicht lange auf sich warten lassen, wenn die Politikerinnen und Politiker es bei ihrer widerwärtig wirkenden Heuchelei belassen, anstatt Gesetze zu erlassen, mit denen die Aufbewahrung von Waffen in Privathaushalten verboten wird.
Berlin
Nach dem Amoklauf
56 377 registrierte Waffen
Dieses illegale Waffenlager hob die Polizei Anfang März in Tempelhof aus. Der Besitzer sitzt nun in Haft. Foto: ddp
Dieses illegale Waffenlager hob die Polizei Anfang März in Tempelhof aus. Der Besitzer sitzt nun in Haft.
Einen Tag nach den Schüssen in Winnenden wird über den Besitz von Waffen diskutiert. Eine Schulpsychologin beklagt den Personalmangel. Auch auf der Tourismus-Börse sorgt das Thema für Gesprächsstoff.
Claudia Fuchs
Berlin - Einen Tag nach dem Massaker an einer Schule in Baden-Württemberg wird auch in Berlin über den privaten Besitz von Schusswaffen diskutiert. „In Berlin waren am 1. November 2008 offiziell 56 377 Waffen registriert“, sagte Polizeipressesprecher Frank Millert gestern. Wie die Polizei am Abend mitteilte, betrifft diese Zahl allerdings ausschließlich genehmigte Waffen von Sportschützen, Brauchtums-Schützen, Sammlern oder Jägern – also von Privatpersonen. Waffen von Polizisten seien nicht eingerechnet.
Der Besitz von Waffen unterliegt in Deutschland klaren und strengen Vorschriften. „Es wird den Leuten grundsätzlich schwer gemacht, eine Waffe zu besitzen“, sagte Peter Ringer, Präsident des Schützenverbandes Berlin-Brandenburg, in dem 163 Berliner Schützenvereine organisiert sind. Der Besitz bestimmter Waffen sei beispielsweise von vornherein verboten, „zum Beispiel Maschinenwaffen oder solche Waffen, die für die Kriegsführung produziert wurden“. Üblicherweise werde in den Vereinen mit Revolvern, Pistolen oder Gewehren geschossen – und „immer auf unbewegte Ziele“, sagte Ringer.
In Berlins Schützenvereinen sind derzeit 6 500 Mitglieder organisiert, die Frauenquote liegt bei zehn Prozent. Der überwiegende Teil der Vereinsmitglieder sind Ringer zufolge klassische Schützen. 30 Prozent seien Bogenschützen oder Wurfscheibenschützen – letztere schießen auf Tontauben. Bis auf die Tontaubenschützen würden alle auf unbewegliche Ziele schießen.
Beim Schießen, betonte der Verbandspräsident, gehe es vorrangig um Konzentration und Körperspannung. „Wenn wir feststellen, dass es bei uns schwarze Schafe gibt, dann sind wir sehr streng mit denen“, versicherte der Verbandspräsident. Der Amoklauf in Baden-Württemberg zeige, wie wichtig es sei, sich als Sportschütze an bestehende Vorschriften zu halten. „Ansonsten würden wir uns ja selbst den Hahn zudrehen.“
Zuständig für die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, für das Ausstellen von Waffenbesitzkarten und Waffenscheinen ist in Berlin die Waffenbehörde, eine Dienststelle beim Landeskriminalamt mit zirka 15 Mitarbeitern. Sie kontrollieren die persönliche Eignung der Antragsteller ebenso wie die gesetzlich vorgeschriebene Aufbewahrung der Waffen. Eine Höchstgrenze zum Besitz von Waffen gibt es laut Ringer nicht, „aber in der Regel werden Sportschützen nur bis zu zwei Waffen genehmigt“. Für jede von ihnen müsse ein Bedürfnis nachgewiesen und mit der Waffe müsse zudem regelmäßig geschossen werden. „Ohne diese beiden Voraussetzungen gibt es keine Genehmigung.“
Wer in Berlin eine Waffe besitzen will, muss zuvor mehrere Genehmigungsstufen durchlaufen. „Grundsätzlich braucht man für jede Schusswaffe eine Genehmigung“, so eine Polizeisprecherin. Wichtigste Voraussetzung sei die Volljährigkeit. „Außerdem muss man die erforderliche Zuverlässigkeit und die Eignung nachweisen.“ Antragsteller dürften zudem keine Straftaten begangen haben. „Und es dürfen keine Gründe vorliegen, die annehmen lassen, dass die Person missbräuchlich oder leichtfertig mit der Waffe umgehen könnte.“ Zudem dürften Antragsteller nicht sucht-abhängig sein und weder geschäftsunfähig noch psychisch krank sein.
Wer diese Bedingungen erfüllt, erhält danach eine personenbezogene Waffenbesitzkarte. „Darin steht, um welche Waffe es sich handelt und auf welche Person sie zugelassen ist“, sagte die Sprecherin.
Laut Polizei gibt es in Berlin zurzeit 19 000 Inhaber solcher waffenrechtlichen Erlaubnisse, dabei könne eine Person allerdings mehrere Einzeldokumente besitzen. Eine Berechtigung, die Waffe geladen in der Öffentlichkeit zu tragen, sei das aber nicht. „Dafür gibt es Waffenscheine“, teilte die Sprecherin mit. Wie viele Scheine es gibt, konnte die Polizei gestern aber nicht sagen.
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Das Gesetz
Das Waffengesetz (WaffG) regelt bundesweit einheitlich Erwerb und Besitz von Schusswaffen. Das Gesetz wurde 2002 (nach dem Amoklauf in Erfurt) erlassen und 2008 zuletzt geändert.
Der Besitz einer Schusswaffe ist demnach genehmigungspflichtig (Paragraf 4). Antragsteller müssen mindestens 18 Jahre alt sein, die erforderliche Zuverlässigkeit besitzen, und eine persönliche Eignung sowie die erforderliche Sachkunde unter Beweis gestellt haben. Zudem muss nachgewiesen werden, dass die Waffe gebraucht wird.
Die zuständige Behördekann die Besitzer von Waffen in regelmäßigen Abständen – mindestens aber nach drei Jahren – erneut auf ihre Zuverlässigkeit und ihre persönliche Eignung überprüfen.
Durch entsprechende Aufbewahrung müssen Besitzer von Schusswaffen verhindern, dass Dritte Zugang zu ihrer Waffe haben. (Paragraf 36) Waffen und Munition müssen dabei in der Regel getrennt verwahrt werden.
Verstöße gegen das Waffengesetzkönnen mit Geldbußen bis zu 10 000 Euro oder Haftstrafen bis zu fünf Jahren geahndet werden.
Berliner Zeitung, 13.3.2009
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/berlin/122714/index.php
Amoklauf in Winnenden
AMOKLAUF IN WINNENDEN: STATISTIK
20 Millionen Waffen im Umlauf
...
Svenja Schönbeck
BERLIN. Etwa 20 bis 30 Millionen Waffen befinden sich in der Bundesrepublik im Umlauf, schätzt die Gewerkschaft der Polizei (GdP). In dieser Zahl sind legale, als auch illegale enthalten. Zehn bis elf Millionen Waffen sind offiziell registriert, so die GdP. Damit läge Deutschland auf Platz sechs bezogen auf Waffen pro Einwohner. An der Spitze stehen die USA, dahinter Finnland und die Schweiz.
Allerdings ist es für Deutschland kaum möglich, eine zuverlässige Zahl zu nennen. Denn die Kommunen sind zwar für die Ausgabe der Waffenscheine und -besitzkarten zuständig. Aber viele erfassen die angemeldeten Waffen nicht und führen keine Statistik. Eine öffentliche bundesweite Registrierung gibt es nicht. Das verbiete der Datenschutz, heißt es aus dem Bundesinnenministerium. Das Bundeskriminalamt in Wiesbaden zählt ausschließlich illegal erfasste Schusswaffen und Munition. Schätzungen gibt das BKA nicht ab.
Laut des unabhängigen Forschungsprojekts Small Arms Survey aus der Schweiz zum Thema Waffenverbreitung, gab es in Deutschland noch nie zuverlässige statistische Erhebungen. Das liegt vor allem daran, dass es keine zentrale Sammelstelle für Registrierungen auf Bundesebene gibt.
Alles anmelden
Eigentlich müsste alles angemeldet werden, was noch halbwegs funktioniert, sagt Rüdiger Holecek, Sprecher der GdP, auch wenn es eine Pistole aus dem amerikanischen Bürgerkrieg sei. Das geschieht aber nicht. Wegen der Verschärfung des Waffengesetzes nach dem Amoklauf in Erfurt, müsste die Tendenz der legal registrierten Waffen in Deutschland stark rückläufig sein.
Das bestätigt Wolfgang Fuchs, Geschäftsführer vom Verband Deutscher Waffenfachhändler: "Wir haben allein in den letzten Jahren einen Rückgang der Neuwaffen von 30 bis 35 Prozent verzeichnet", sagt Fuchs. Nach dem Amoklauf in Winnenden befürchtet er nun erneut, dass überstürzte Reaktionen auf die Händler zukommen mit der Forderung nach einer Änderung der Gesetze. "Dabei gehört das deutsche Gesetz schon zu einem der schärfsten auf der ganzen Welt", so Fuchs. Die Zahl der Opfer von Schusswaffen sei nicht exorbitant gestiegen, sagt GdP-Sprecher Holecek. Das Problem sei nicht die Rechtslage, sondern die Einhaltung. "Die meisten achten auf die Vorschriften, weil sie ihre Lizenz natürlich behalten wollen."
Auch Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) ist gegen eine erneute Verschärfung des aktuellen Waffenrechts. "Ich kann überhaupt nicht erkennen, welche wie immer geartete Änderung am Waffenrecht an dem Geschehen etwas geändert hätte", sagte der Minister gestern.
13.03.2009
Amoklauf in Winnenden
"Mit Zwölf darf man schießen"
Herr Ambacher, als Präsident des Deutschen Schützenbundes mussten Sie wahrscheinlich in den letzten Stunden viele Gespräche führen.
Ich kenne das ja noch von Erfurt her. Da war ich auch derjenige, der permanent angerufen wurde.
Ärgert es Sie, dass Ihr Sport immer nur nach solchen Tragödien im Mittelpunkt steht?
Das ist ja gar nicht so. Wir haben ja auch sehr viele Erfolge. Und da wird unseren Sportlern dann auch immer Wohlwollen entgegengebracht.
Tim K. war Gastschütze im Schützenverein. Ist es normal, dass der Sohn eines Schützen seinen Vater begleitet?
Es kann natürlich schon sein, dass der Vater seinen Sohn mitnimmt. Ob der dann schießt oder nicht, weiß ich nicht. Aber es ist auf jeden Fall keine gängige Praxis. Und wenn jemand schießt, dann muss er Mitglied oder mindestens tagesversichert sein.
Gibt es eine Altersgrenze, ab wann ein Vater seinen Sohn mitnehmen darf?
Na, mitnehmen darf er ihn immer. Er darf ihn sogar als Kleinkind im Kinderwagen mitnehmen. Nur er darf halt keinen Sport ausüben, er darf nicht schießen, wenn er nicht Mitglied ist.
Wie ist denn die Altersgrenze für eine Mitgliedschaft?
Ab Geburt darf man Mitglied sein und ab 12 darf man schießen. Aber das ist auch von Landesverband zu Landesverband unterschiedlich. Es gibt auch Ausnahmegenehmigungen, die von den zuständigen Behörden erteilt werden. Dann darf man auch schon ab 10 Jahren mit dem Luftgewehr schießen.
Und ab wann darf man mit großkalibrigen Waffen schießen?
Normal ab 14, aber uns sind hier im Verband keine Fälle bekannt, bei denen ein Vierzehnjähriger bereits mit dem Großkaliber schießt.
Wie viele Mitglieder hat der Deutsche Schützenverband?
1,5 Millionen.
Der Vater von Tim K. hatte 15 Waffen zu Hause. Ist es üblich, dass Sportschützen ihre Waffen zu Hause lagern?
Ja, das ist üblich.
Wie viele Waffen hat ein Sportschütze durchschnittlich?
Die meisten Schützen dürften zwischen zwei und vier Waffen haben, wenn sie alle olympischen Disziplinen schießen.
Es geht also um die sichere Verwahrung von drei bis sechs Millionen Waffen.
Ja, aber darunter sind auch sehr viele Luftgewehre.
Was halten Sie von den Vorschlägen, die Waffen im Verein zu lagern und nur für den Sport auszugeben?
Die einzelnen Schützen sind das ganze Jahr unterwegs zu Meisterschaften, Bundesliga, Regionalliga. Das ist technisch nicht umzusetzen, die Waffen zentral zu lagern.
Wissen Sie wie viel Waffen in Deutschland jedes Wochenende zu Wettkämpfen mitgenommen werden?
Nein, das kann man nicht sagen.
Sehen Sie nach dem aktuellen Vorfall Handlungsbedarf?
Nein. Es geht ja darum: Es gibt eine Vielzahl von gesetzlichen Bestimmungen, wie die Waffen zu Hause aufzubewahren sind und wenn man sich daran hält, dann kann nichts passieren. Erfurt wäre auch nicht passiert, wenn die damalige Verwaltungsbehörde sich an ihre Bestimmungen gehalten hätte.
Das Gespräch führte Felix Braun.
13.03.2009
Kommentar Väternotruf:
Es soll also alles beim alten bleiben, Waffenaufbewahrung zu Hause und da sich die Menschen bekanntermaßen an Bestimmungen nicht immer halten, ist das nächste Massaker bei mehreren Millionen zu Hause aufbewahrten Waffen nur eine Frage der Zeit. Soll dann keiner der politisch und fachlich Verantwortlichen sagen dann sagen, er hätte nichts gewusst.
AMOKLAUF IN WINNENDEN
"Seid ihr immer noch nicht alle tot?"
Fünfzehn Menschen hat der 17-jährige Tim K. bei seinem Amoklauf getötet - und am Ende die Waffe gegen sich selbst gerichtet
Olivia Schoeller, Maxim Leo, Gabriele Renz
WINNENDEN. Um 18.24 Uhr biegen die Leichenwagen in die schmale Straße, die zur Albertville-Realschule führt. Die drei silbergrauen Kombis rollen im Schritttempo an den Übertragungswagen der Fernsehsender vorbei, müssen immer wieder bremsen, weil Schaulustige den Weg versperren. Jugendliche stehen in Gruppen vor den Absperrbändern, liegen sich in den Armen. Der erste Leichenwagen hupt, der Fahrer ruft aus dem Fenster, es sei ein Skandal, dass man sich jetzt schon zu den Toten drängeln muss.
Die Fenster der Schule, ein weißer Flachbau mit nach oben gebogenen Dachspitzen, sind dunkel, nur zwei Zimmer im Erdgeschoss sind erleuchtet. Männer in weißen Overalls laufen über den Schulhof. "Jetzt bringen sie die Leichen raus", sagt eine junge Frau mit tonloser Stimme. Sie weint, zittert, hält sich an ihrem Freund fest, der schweigend neben ihr steht. Zwei Kamera-Teams stürzen auf die beiden zu. Dieser Platz ist an diesem Abend kein Ort für private Gefühle.
Es ist gegen 9.30 Uhr an diesem Mittwochmorgen, als der 17-jährige Tim K. in einem schwarzen Kampfanzug in die Albertville-Realschule in Winnenden läuft. Dort hat er ein Jahr zuvor seine Mittlere Reife abgelegt. Er läuft zu den Klassenräumen, die er kennt. Mal in den einen, dann in den anderen Raum. In die 10d kommt er ein paar Mal und schreit: "Seid ihr immer noch nicht alle tot?" Die junge Referendarin, Jahrgang 1984, stellt sich noch mutig vor ihre Schüler - und wird kaltblütig erschossen.
Es sind die neunten und zehnten Klassen, in die Tim K. geht. Alle neun Schüler, die umgebracht werden, sind 15 und 16 Jahre alt. Die meisten Opfer sind Mädchen und Frauen. Tim K. zielt offenbar vor allem auf die Schüler, die in der Nähe der Tür sitzen.
Um 9.33 Uhr geht der erste Notruf bei der Polizeistation in Winnenden ein. Sofort machen sich zwei Beamte des Kriseninterventionsteams auf den Weg. Die Teams sind in Baden-Württemberg seit Jahren im Einsatz. Die Polizisten, so schildert es später der Innenminister Heribert Rech (CDU), dringen ins "Objekt ein". Die Tatsache, dass sie rein gar nichts ausrichten konnten, lässt Rech vielleicht noch ausführlicher über die Güte dieser "besonders geschulten" Kräfte reden. Doch sie kommen zu spät. In den Klassenräumen bietet sich den Beamten "ein schreckliches Bild", berichtet der Minister. Drei Lehrerinnen sind tot, neun Schüler, einer schwer verletzt. Auch er wird den Tag nicht überleben.
Die Polizei ermittelt schnell die Identität von Tim K. Polizisten gehen zu den Eltern nach Weiler zum Stein, einem Ortsteil der Nachbargemeinde Leutenbach. Der Vater besitzt fünfzehn Waffen: Vierzehn sind im Tresor deponiert, eine Pistole liegt im Schlafzimmer. Diese Beretta 9mm und über hundert Schuss Munition hat Tim K. mitgenommen, stellt die Polizei fest. Tim K. ist da längst auf der Flucht. Wenige hundert Meter von der Realschule entfernt trifft der 17-Jährige auf ein zufälliges Opfer im Park des nahe gelegenen Psychiatrischen Zentrums. Tim K. schießt. Es ist sein Opfer Nummer 13.
Während hunderte Polizeibeamte - aus Göppingen, Ludwigsburg, Stuttgart - zum Tatort rasen und Hubschrauber die Innenstadt von Winnenden überfliegen, flüchtet Tim K. in die Innenstadt von Winnenden. Dort stoppt er einen VW Sharan und zwingt den 41-jährigen Fahrer, mit ihm zusammen die Fahrt fortzusetzen. Der Wagen fährt zunächst auf die Autobahn, über Metzingen und Nürtingen kommt er nach Wendlingen. Als das Fahrzeug auf der Autobahnausfahrt abseits der Straße im Morast steckenbleibt, springt der Fahrer raus. Auch Tim K. verlässt das Auto und geht zu Fuß ins Gewerbegebiet. Dort erschießt er in einem Autohaus einen 36-jährigen Verkäufer und einen 45-jährigen Kunden, verletzt bei einem Schusswechsel auf dem Parkplatz zwei Beamte schwer, bevor er sich nach Angaben der Ermittler selbst in den Kopf schießt.
Zu diesem Zeitpunkt liegt Schüler Steffen Sailer, der den Notruf ausgelöst hat, daheim auf dem Sofa und schaut, wie sein Vater erzählt, "nur an die Decke". Er sagt kein Wort, liegt wie gelähmt da. Als seine Mutter ihn abgeholt hat, hatte Steffen noch geweint - wie all seine Mitschüler. Nun sind sie wie versteinert. Manche lassen sich von den Psychologen vor Ort betreuen, manche wie Steffen sind mit den Eltern nach Hause gegangen. Steffen kannte Tim. Sie wohnen im gleichen Ort, der Amokläufer war knapp ein Jahr älter. Zusammen pendelten sie ins Winnender "Schulzentrum II", wo 1 700 Kinder aus dem Umland in drei Schularten unterrichtet werden.
Was ist dort geschehen in dieser Schule? Wie konnte es zu so einer Bluttat kommen in dieser Kleinstadt mit 27 000 Einwohnern, mitten im wohlhabenden Speckgürtel der zwanzig Kilometer entfernten Landeshauptstadt Stuttgart?
Es sind diese Fragen, die Offizielle wie der Innenminister, der Polizeipräsident und der Kultusminister auf Pressekonferenzen zu beantworten versuchen. Der Täter sei vollkommen unauffällig gewesen, heißt es, still, ein Einzelgänger. Warnsignale habe es keine gegeben. Derzeit werde der Computer von Tim K. untersucht, berichtet am Nachmittag der Polizeipräsident. Die Beamten wollen herausfinden, was er sich angesehen hat, welche Musik er gehört hat, welche Kleidung er getragen hat. Es ist ein Versuch, Tim K. und seine Tat zu verstehen. Doch die Fassungslosigkeit ist allen Beteiligten anzusehen.
Auch im Internet zeigt sie sich. Schon kurz nach der Tat haben Nutzer auf der Internetseite Facebook Kommentare hinterlassen. Winnenden hat dort eine eigene Diskussionsgruppe für Leute aus der Stadt und ehemalige Bewohner. Auf dieser Seite schreiben nun Menschen aus der ganzen Welt, wie geschockt sie sind. Aus London, aus Trinidad und Tobago und aus Südafrika.
Ali Osman steht an diesem Abend vor der Realschule und versucht dort zu begreifen, wie einer dazu kommen kann, um sich zu schießen, zu töten, alles auszulöschen, was ihm in die Quere kommt. "Man kann sich das Böse gar nicht so böse vorstellen", sagte er. Früh um zehn war Ali Osman in die Schule gegangen, er wollte Akin abholen, seinen elfjährigen Sohn. Akin hatte am Morgen gesagt, er fühle sich nicht gut. Als Ali Osman mit seinem Auto der Schule näher kam, sah er die Polizeiwagen, das Blaulicht. Er hörte die Sirenen, die von allen Seiten näher kamen.
Osman dachte, es gäbe vielleicht einen Brand, er suchte nach einer Rauchwolke, aber da war nichts. Im benachbarten Gymnasium standen Kinder an den Fenstern. Dann hörte Ali Osman die Schreie, sah die Kinder, die ohne Jacken über die Straße zur Schwimmhalle rannten. Er wusste immer noch nicht, was passiert war, "aber mein Herz schlug auf einmal ganz schnell".
Am Eingang der Schwimmhalle saß eine Cousine von Akin auf dem Boden und hielt sich die zitternden Hände vors Gesicht. Ali Osman fragte das Mädchen, was denn passiert sei und sie erzählte von den Knall-Geräuschen, von der Lehrerin, die die Tür des Klassenzimmers abgeschlossen hat. Und er sah Akin nicht. "Da habe ich geschrien und geheult wie eine alte Frau", sagt er. Ein paar Minuten später hatte er Akin in seinen Armen. Er sah seine schmutzigen Hosen, weil der Junge hingefallen war bei der Flucht aus der Schule. Und er dachte noch daran, ob seine Frau wohl schimpfen würde wegen der dreckigen Hose.
Akin erzählte dem Vater, dass er den Mann mit der Pistole gesehen habe, als der über den Schulhof rannte. "Der Junge war ganz ruhig, viel zu ruhig", sagt Ali Osman. Er hat die anderen Kinder gesehen. Die meisten waren aufgewühlt, weinten. Osman hat den Sohn auf den Arm genommen, ist einfach losgelaufen, nur weg von diesem Ort. Er hat sogar sein Auto stehen gelassen in der Aufregung. Und als er zu Hause ankam und die Wohnungstür hinter ihm ins Schloss fiel, da hat er aufgeatmet. Bis er gemerkt hat, dass er zu Hause nicht bleiben kann.
So geht es vielen Menschen in Winnenden. Die katholische Kirche Sankt Karl Borromäus ist überfüllt am Abend. Jugendliche, Kinder mit ihren Eltern und Großeltern sind gekommen, um Trost zu suchen. "Aus tiefer Not schreie ich zu Dir .", beginnt der katholische Weihbischof Thomas Maria Renz seine Predigt. Doch in so einer Situation fällt es selbst Seelsorgern schwer, Worte zu finden. "Der Tod hat Einzug gehalten in einer hässlichen brutalen Form bei uns in Winnenden", sagt der evangelische Landesbischof Frank Otfried July. Er ruft am Ende dieses Tages die Menschen dazu auf, für alle zu beten, die ihr Leben verloren haben - auch für den jungen Mann, der sie alle in den Tod gerissen hat.
12.03.2009
«Ihr werdet morgen von mir hören» – Tim K. kündigte Tat im Web an
Aktualisiert um 13:48 Uhr
Um 2.47 Uhr in der Nacht auf Mittwoch hatte Tim K. in einem Internetforum klar und deutlich vom bevorstehenden Greuel geschrieben.
An der Pressekonferenz gibt der baden-württembergische Innenminister Heribert Rech brisante Details zur Amoktat von Winnenden bekannt.
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* «Dort darf kein Unterricht mehr stattfinden»
* Eltern von Tim K. verlassen ihr Zuhause fluchtartig
Nur stunden vor der Tat schrieb der 17-jährige Tim K. einem gleichaltrigen Chatpartner aus Bayern: «Ich meine es ernst, ich habe Waffen hier. Ich werde morgen zu meiner Schule gehen. (...) Ihr werdet morgen von mir hören, merkt euch nur den Namen des Ortes Winnenden.» Das sagte der baden-württembergische Innenminister Heribert Rech an einer Pressekonferenz im deutschen Waiblingen.
Laut Rech meldete sich der Vater des 17-Jährigen aus Bayern am Mittwochabend bei der Polizei und berichtete vom Internetchat seines Sohnes, der die Ankündigung nicht ernst genommen habe. Nach der Medienberichterstattung habe er sich dann an seinen Vater gewandt. In den Chatroom sei der Beitrag um 2.47 Uhr eingestellt worden. Darin habe es geheissen: «Scheisse (...) es reicht mir, ich habe dieses Lotterleben satt, immer dasselbe, alle lachen mich aus, niemand erkennt mein Potenzial. Ich meine es ernst, ich habe Waffen hier, ich werde morgen früh an meine frühere Schule gehen und mal so richtig gepflegt grillen. Vielleicht komme ich ja auch davon davon. Ihr werdet morgen von mir hören, merkt euch nur den Namen des Ortes: Winnenden. Und jetzt keine Meldung an die Poliei, keine Angst, ich trolle nur.»
Depressionen diagnostiziert
Der Chatpartner habe die Ankündigung nicht ernst genommmen, sagte Innenminister Rech weiter. Dann habe er LOL (Laughing out loud - Chatzeichen für Lachen) daruntergeschrieben.
Wie Rech weiter sagte, ergab sich aus einer in Tim K.s Zimmer gefundenen Bescheinigung der Bundeswehr zur Wehrdienstfähigkeit, dass der 17-Jährige seit 2008 wegen Depressionen in psychiatrischer Behandlung war. Er sei zunächst stationär behandelt worden und habe dann seine Behandlung ambulant fortsetzen soll. Das habe er aber nicht getan.
Ermittlungen gegen Vater
Der Leiter der Staatsanwaltschaft Stuttgart, Siegfried Mahler, sagte, der 17-Jährige habe zuletzt ein Berufskolleg besucht zur Vorbereitung auf einen kaufmännischen Beruf. Auf seinem Computer seien Pornobilder gefunden worden. Er habe sich zudem mit Gewaltspielen beschäftigt. Bei Tim K. habe es keine Hinweise auf eine Amoktat gegeben.
Gegen den Vater wurde bislang kein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Hans-Dieter Wagner, Leitender Polizeidirektor von Esslingen, bestätigte, dass Tim K. sich selbst gerichtet habe. Er habe sich mit seiner eigenen Waffe erschossen. (cpm)
Erstellt: 12.03.2009, 12:44 Uhr
Amokläufer von Winnenden
Tim Kretschmer: Psychogramm eines Killers
So war der 17-jährige Massenmörder wirklich
Winnenden - Die Anwohner der Familie Kretschmer und das Umfeld nahmen den Amok-Killer Tim Kretschmer unauffällig und zurückhaltend wahr. Er war ein Einzelgänger mit einer Vorliebe für Waffen.
Der 17-jährige Tim legte 2008 seine Mittlere Reife an der Albertville-Realschule ab. Der Amok-Läufer war gerade in einer Ausbildung, die er nach der 10. Klasse begonne hatte. Er sei während der Schulzeit "nie auffällig" gewesen.
Tim kam aus Weiler zum Stein. Das Dorf gehört zu Leutenbach bei Winnenden. Sein Elternhaus liegt zwölf Kilometer von der Albertville-Realschule weg. Vater Kretschmer ist laut Polizei Mitglied in einem Schützenverein und besitzt deshalb legal 16 Schusswaffen, eine davon wurde bei einer Hausdurchsuchung des Elternhauses nicht gefunden.
Beamte nahmen die Eltern nach der Tat fest und haben sie umgehend vernommen. Die Familie ist nach Angaben des Bürgermeisters Jürgen Kiesl normal in die 5.000 Einwohner zählende Gemeinde und ins Vereinsleben integriert. Tim Kretschmer soll eine Schwester haben.
Der 19-jährige Nachbar und Freund von Tim Kretschmer, Michael V. beschrieb diesen als unauffälligen Typ mit Brille und kleinem Bart, der in letzter Zeit deutlich Gewicht zugenommen hatte. Er habe mit Tim früher im örtlichen Verein Tischtennis gespielt. Der Killer sei ein verschlossener Einzelgänger gewesen, der von Horrorvideos und Spielen mit Soft-Air-Waffen fasziniert gewesen.
"Er hatte Soft-Air-Waffen in seinem Zimmer hängen", sagte Nachbar Michael. Sie hätten damit auch gespielt, "es hat dabei blaue Flecken gegeben". Beim gemeinsamen Anschauen von Horrorvideos habe Tim ihn immer auf die besonders brutalen Stellen aufmerksam gemacht, erzählte der 19-Jährige. Er bezeichnete Tim zudem als Angeber, der mit Geld geprahlt habe, die ihm sein Vater gegeben habe.
Die Schützenhaus-Wirtin vom SSV Leutenbach beschreibtTim als "ganz lieb" und "nicht auffällig". Er sei ein "schmaler, hübscher, junger Mann" gewesen. Die 58-Jährige schätzte den Teenager aber auch als zurückhaltenden Einzelgänger ein. Tim sei alle drei bis vier Monate einmal mit seinem Vater ins Schützenhaus gekommen und habe eine Cola getrunken. Der Junge sei nicht Mitglied im Schützenverein gewesen und habe auch nicht dort trainiert. Der Vater sei im Verein sehr beliebt.
Der 17-jährige Manuel aus Winnenden und aus dem Umfeld des Täters berichtet: "Freunde von mir haben mit dem Tim gepokert. Der war völlig normal, kein bisschen auffällig. Die Familie ist ziemlich wohlhabend und ansonsten völlig normal. Dass die Familie Waffen hatte, war bekannt. Aber es ist unfassbar, dass der Tim so etwas getan hat. Ich habe es noch gar nicht richtig begriffen."
12.03.2009
http://www.berlinonline.de/berliner-kurier/nachrichten/timkretschmerpsychogrammeineskillers/
Der Amok-Lauf von Winnenden
Der Amok-Killer schrie: „Ihr seid ja immer noch nicht alle tot!“
Todesschütze kam früh um 9.30 Uhr im schwarzen Kampfanzug und feuerte wahllos um sich
Vn Holger Schacht
Der 15-fache Mörder Tim Kretschmer Lebie
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Winnenden - Der blinde Hass eines Jugendlichen reißt 15 Menschen in den Tod! Kaltblütig feuert Amokläufer Tim Kretschmer (17) in seiner Ex-Realschule in Winnenden (BaWü) um sich. Neun Schüler und drei Lehrerinnen sterben im Kugelhagel, bevor der Todesschütze flieht. Und Tim mordet weiter: Auf der Verfolgungsjagd mit der Polizei nimmt der Ex-Schüler eine Geisel, erschießt drei Passanten. Bis eine Kugel aus einer Polizeiwaffe Tims furchtbares Blutbad beendet.
Der graue Waschbeton-Komplex der Albertville-Realschule: Um 9.30 Uhr beginnt im beschaulichen Winnenden bei Stuttgart der Albtraum: In schwarzer Kampfuniform mit silberner Maske vorm Gesicht stürmt Tim während des Unterrichts in das Gebäude. Wortlos nimmt er gezielt Kurs auf zwei Klassenzimmer, feuert in den Räumen um sich. Acht Mädchen, ein Junge (15 und 16) und drei Lehrerinnen haben keine Chance: Von tödlichen Kugeln in den Kopf getroffen sinken sie zu Boden. In die Klasse 10d läuft Tim gleich drei Mal, zischt die Schüler an: „Seid ihr immer noch nicht alle tot?“ Eine Referendarin, die erst seit Februar an der Schule unterrichtet, wirft sich schützend vor eine Schülerin. Tim erschießt sie eiskalt.
„Jemand rief: ,Rennt, rennt’. Ich sah, wie Mitschüler aus den Fenstern sprangen und bin losgelaufen“, berichtet Schülerin Betty (15) von den schrecklichen Minuten. „Es war unbeschreiblich. Ich hatte so Angst und dachte, jetzt ist es aus mit uns. Meine Hände haben gezittert“, erinnert sich Sabine.
Eine Lehrerin konnte in letzter Sekunde Schlimmeres für ihre Klasse verhindern. Nachdem der Rektor mit der verschlüsselten Durchsage „Frau Koma kommt!“ (rückwärts heißt es Amok) vor dem Schützen gewarnt hatte, verschloss sie schnell die Tür zu ihrem Klassenraum.
Mehrere von Tims ehemaligen Mitschülern liegen schwer verletzt am Boden, als der jugendliche Täter endlich aus dem Gebäude flieht. Er hinterlässt Hunderte von Patronen, wollte offenbar noch viel mehr Menschen töten.
Der kaltblütige Amokschütze versetzt den ganzen Ort in Angst und Schrecken:
Im Park der benachbarten Klinik erschießt Tim einen Mitarbeiter. „Ich hörte sechs bis sieben Schüsse“, sagt eine Kollegin entsetzt.
Sonderkommandos der Polizei umstellen inzwischen die Schule, Hubschrauber kreisen über den menschenleeren Straßen. Rund 600 Schüler werden von Einsatzkräften in Sicherheit gebracht. Die jüngeren im nahe gelegenen Schwimmbad, die älteren in der Stadthalle. Fassungslos sitzen völlig verstörte Schüler und Eltern am Straßenrand, inmitten eines Großaufgebots der Polizei. „Es ist das blanke Entsetzen hier. Der Schock steht den Menschen ins Gesicht geschrieben“, so ein Augenzeuge. Im Ort brechen die Handynetze zusammen, als besorgte Eltern verzweifelt versuchen, sich nach ihren Kindern zu erkundigen.
Den Schützen scheint niemand aufhalten zu können. 11.45 Uhr: Mit vorgehaltener Waffe entführt der 17-Jährige einen Fahrer in dessen VW Sharan, durchbricht eine Polizeiabsperrung. An der Autobahn Richtung Stuttgart kann die Geisel (41) entkommen. Tim rast mit dem Wagen ins 40 Kilometer entfernte Wendlingen. Die Polizei ist ihm dicht auf den Fersen. Tim flüchtet sich in ein Autohaus, tötet kaltblütig einen Angestellten und einen Kunden. „Er war bereit, auf alle zu schießen, die ihm in den Weg kamen“, sagt Polizeichef Erwin Hetger. Als Tim aus dem Autohaus rennt, eröffnet er das Feuer auf seine Verfolger. Zwei Polizisten werden schwer verletzt. Als ihn eine Kugel aus der Waffe eines Beamten am Bein trifft, setzt Tim seine Waffe an den Kopf, richtet sich selbst.
Die Beretta hatte der Jugendliche von den eigenen Eltern. Sein Vater ist Sportschütze im Verein, bunkert daheim im Tresor 16 Waffen. Eine von ihnen fehlte, als Polizisten das schneeweiße Einfamilienhaus in Weiler zum Stein am Mittag durchsuchten.
Warum Tim ein solches Massaker anrichtete, kann niemand begreifen. Ließ er sich vom Amoklauf im US-Bundesstaat Alabama mit elf Toten (mehr Seite 38) in der Nacht zuvor beeinflussen? „Er war nie in irgendeiner Form auffällig geworden“, so Kultusminister Helmut Rau. Tim ist der Sohn eines reichen Unternehmers, schloss die Schule letztes Jahr mit Mittlerer Reife ab und begann danach eine Ausbildung. Umso gelähmter vor Entsetzen ist das ganze Land. Rau: „Das ist die größte Katastrophe, die an einer Schule passieren kann.“
http://www.berlinonline.de/berliner-kurier/nachrichten/winnendenamoklauf/
Wer darf in Deutschland eine Waffe besitzen?
Der Amokläufer von Winnenden benutzte nach KURIER-Informationen vermutlich eine 15-schüssige Pistole der italienischen Marke Beretta. Die Neun-Millimeter-Pistole ist Dienstwaffe bei den US-Streitkräften.
Die Beretta stammt aus dem Besitz des Vaters des 17-jährigen Täters. Der Mann ist Mitglied in einem Schützenverein, hatte die Genehmigung zum Besitz von Schusswaffen.
Laut Gewerkschaft der Polizei (GdP) gibt es etwa 10 Millionen registrierte scharfe Schusswaffen in Deutschland. Ein Großteil der legalen Waffen befindet sich in den Händen von Mitgliedern der 535 000 deutschen Schützenvereine.
Nach dem Amoklauf 2002 eines Erfurter Gymnasiasten, der Sportschütze war, ist das Waffengesetz in Bezug auf Sportschützen verschärft worden. So dürfen sie großkalibrige Waffen, wie die jetzt vermutlich verwendete Beretta, erst ab 21 und nach Vorlage eines psychologischen Gutachtens erwerben. Außerdem gilt für Sportschützen weiterhin, dass sie frühestens nach einem Jahr im Verein eine Waffenbesitzkarte erhalten. Damit dürfen sie eine Waffe kaufen, sie zu Hause in einem Stahlschrank verwahren und nur auf dem direkten Weg zum Schützenverein führen. Nach einen Jahr Wartezeit darf der Schütze weitere Waffen kaufen.
Eine "Pumpgun", wie sie der Amokläufer von Erfurt verwendete, ist seit der Bluttat für Sportschützen tabu.
Berliner Kurier, 12.03.2009
http://www.berlinonline.de/berliner-kurier/print/nachrichten/255909.html
Winnenden
16 Tote nach Amoklauf - Täter erschossen
Nach dem Amoklauf in der Albertville-Realschule in Winnenden (Rems-Murr-Kreis) hat sich die Zahl der Getöteten doch nicht auf 17 erhöht. Das teilte die Stuttgarter Staatsanwaltschaft mit. Der 17-jährige Täter wurde auf seiner Flucht in Wendlingen erschossen.
Amoklauf Schule Winnenden
* Furchtbares Blutbad in Winnenden und Wendlingen
Schaltgespräch aus BW aktuell Extra von 14.30 Uhr (4:30 min)
Am Nachmittag hatte es geheißen, eine Schülerin sei im Krankenhaus den Schussverletzungen erlegen. Die Berichte beruhten auf einem Missverständnis, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft.
Der Amokläufer erschoss zehn Schüler, drei Lehrerinnen und drei Passanten.
Bei der Schießerei am Mittag in Wendlingen, rund 40 Kilometer vom Tatort entfernt, wurden nach Polizeiangaben zwei Polizisten schwer verletzt. Nach dem Amoklauf an der Schule erschoss der Täter - laut Polizei ein 17-Jähriger aus Leutenbach - in der Nähe der Schule einen Mitarbeiter des Zentrums für Psychiatrie und Neurologie. Anschließend zwang er einen Autofahrer, ihn in Richtung Wendlingen (Landkreis Esslingen) zu fahren, ließ ihn aber unterwegs aussteigen und fuhr selbst weiter. Er hielt an einer Bundesstraße nahe einer Autobahnauffahrt an, lief zu einem Autohaus und erschoss dort zwei Mitarbeiter. Dort kam es auch zu dem Schusswechsel zwischen Polizei und Täter, wie ein Polizeisprecher in Waiblingen weiter mitteilte. Die Flucht war nach rund drei Stunden beendet.
Als Schüler nicht auffällig gewesen
Amoklauf in Winnenden
* Polizisten sichern die Schule
Über das Motiv für das Massaker wird noch gerätselt. Bei dem 17-Jährigen aus Leutenbach im Rems-Murr-Kreis handelt es sich um einen ehemaligen Schüler, der im vergangenen Jahr die Mittlere Reife an der Albertville-Realschule gemacht und eine Ausbildung angefangen hatte. Innenminister Heribert Rech (CDU) sprach davon, dass der Jugendliche während seiner gesamten Schulzeit nicht negativ aufgefallen sei.
Infohotline des Regierungspräsidiums Stuttgart für betroffene Eltern:
0711- 904 401 49
Das Ausmaß des Geschehens sei nicht fassbar, sagte er. Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) sprach in Winnenden von einer "grauenvollen und in keiner Form erklärbaren Tat".
Zehn Schüler und drei Lehrerinnen tot
Wie die Polizei weiter mitteilte, war der schwarz gekleidete Täter gegen 9.30 Uhr während des Unterrichts in verschiedene Klassenzimmer gegangen. Dort schoss er mit einer Waffe um sich. Um 9.33 Uhr ging bei der Polizei ein Notruf ein.
Amoklauf Schule Winnenden
* Schockierte Schüler in Winnenden
In der Schule wurden neun Schüler im Alter von 14 und 15 Jahren sowie drei Lehrerinnen erschossen. Eine Referendarin hatte erst vor vier Wochen ihre Arbeit an der Schule aufgenommen. Das Schulzentrum war kurz nach der Tat weiträumig abgesperrt. Rund 1.000 Einsatzkräfte versuchten, den Täter zu finden sowie Schüler und Passanten in Sicherheit zu bringen. Die anderen Schulen des Ortes wurden zunächst unter Polizeischutz gestellt. Teile der Innenstadt wurden ebenfalls abgesperrt, die Polizei fahndete unter anderem mit Spürhunden und Hubschraubern nach dem Täter.
Mehrere Seelsorger kümmern sich inzwischen gemeinsam mit Psychologen und Ärzten um Schüler und Lehrer. Die Albertville-Realschule ist zusammen mit einem Gymnasium in einem Schulzentrum mit insgesamt 1.000 Schülern untergebracht.
Vater besitzt 16 Waffen
Nach SWR-Informationen hat die Polizei bereits das Haus des mutmaßlichen Amokläufers in Leutenbach durchsucht und 16 Waffen gefunden. Der Vater des jungen Mannes ist Mitglied eines Schützenvereins und hatte sie legal erworben. Eine der Waffen und 50 Schuss Munition fehlten.
http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1622/nid=1622/did=4600618/9ja3jt/index.html
Winnenden
Mindestens zehn Tote bei Schul-Amoklauf
In der Albertville-Realschule in Winnenden (Rems-Murr-Kreis) hat ein Amokläufer am Morgen mindestens zehn Menschen getötet. Laut Polizei sind neun der Opfer Schüler. Ein mutmaßlicher Tatverdächtiger wurde am Mittag festgenommen.
Ein bewaffneter Polizist steht vor der Albertville Realschule in Winnenden bei Stuttgart
* Die Albertville-Realschule wurde gesperrt
Zuvor hatte die Polizei mitgeteilt, dass der mutmaßliche Täter 17 Jahre alt sei und aus Leutenbach im Rems-Murr-Kreis komme. Es handle sich um einen ehemaligen Schüler der Albertville-Realschule. Ob er der Festgenommene ist, ist noch unklar. Das zehnte Opfer wurde auf der Flucht des Täters in Richtung Innenstadt von Winnenden erschossen. Zwei Menschen wurden schwer verletzt.
Der Täter habe die Schule gegen 9.30 Uhr betreten und um sich geschossen. Die Polizei fahndet in einem Großeinsatz unter anderem mit Spürhunden und Hubschraubern nach dem Flüchtigen.
Amokläufer auf der Flucht
Der mutmaßliche Täter sei in die Innenstadt geflohen, sagte ein Polizeisprecher. Die Polizei bittet Autofahrer, im Bereich Winnenden keine Anhalter mitzunehmen. Teile der Innenstadt wurden abgesperrt. Das Gebäude der Realschule wurde am Vormittag komplett geräumt. Die Schüler werden von Psychologen des Deutschen Roten Kreuzes betreut. Die Albertville-Realschule ist zusammen mit einem Gymnasium in einem Schulzentrum mit insgesamt 1.000 Schülern untergebracht.
Wohnhaus des mutmaßlichen Täters durchsucht
Nach SWR-Informationen hat die Polizei bereits das Haus des mutmaßlichen Amokläufers in Leutenbach durchsucht und 16 Waffen gefunden. Diese seien legal erworben worden.
http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1622/nid=1622/did=4600618/9ja3jt/index.html
Grußwort
Grüß Gott
Bürgermeister Jürgen Kiesl
und herzlich willkommen auf www.leutenbach.de!
Ich freue mich, dass Sie den Weg zu unserer überarbeiteten Homepage gefunden haben.
Mit dem Internetauftritt möchten wir Ihnen Gelegenheit geben, unsere Gemeinde mit den Wohnbezirken Leutenbach, Nellmersbach und Weiler zum Stein besser kennen zu lernen.
Die Homepage enthält sowohl für Neubürger und Gäste, als auch für die „Alteingesessenen“ viele interessante und hilfreiche Informationen. Als „Wegweiser“ soll sie neuen Mitbürgern helfen, sich hier schnell zurechtzufinden und sich zugleich einen Überblick über unser lebendiges Gemeinwesen zu verschaffen.
Die Gemeinde Leutenbach zeichnet sich durch ein besonders reges und abwechslungsreiches Vereins- und Gemeindeleben aus. Bei der Vielzahl an Kultur- und Freizeitangeboten ist sicher einiges dabei, das Ihr Interesse findet. Machen Sie sich bei den Kulturveranstaltungen der Gemeinde und bei den Aktivitäten unserer örtlichen Vereine, Kirchengemeinden oder sonstigen Institutionen ein Bild vom Niveau unseres Gemeindelebens!
Auch für Besucher ist Leutenbach einen Abstecher wert: Ein Spaziergang , eine Radtour in abwechslungsreicher Landschaft, oder der Besuch des Heimatmuseums, verbunden mit einer Einkehr z. B. im Weilermer Biergarten oder in einer unserer rustikalen Wirtschaften, lohnt sich immer. Oder entspannen Sie sich bei einem der zahlreichen Feste und Veranstaltungen. Die aktuellen Termine finden Sie im Veranstaltungskalender.
Natürlich können mit dem Internetauftritt nicht alle Fragen beantwortet werden. Die Gemeindeverwaltung steht Ihnen mit Rat und Tat gerne zur Seite.
Viel Vergnügen beim Lesen und Informieren wünscht Ihnen
Ihr
Jürgen Kiesl
Bürgermeister
11.03.2009
Sportschützenverein Leutenbach
Ansprechpartner: Vorsitzender: Detlef Lindacher
Weilerstraße 22
71397 Leutenbach
Fon: 07195/66393
http://www.leutenbach.de/2309_DEU_WWW.php
Tefik Ismaili ist Bester an der Albertville-Realschule
Winnender-Zeitung 11.07.2008
(die Bilder sind im Original-Zeitungsbeitrag nicht vorhanden)
Gestern Abend war die feierliche Zeugnisübergabe an 96 Schulabgänger
Winnenden. Gestern Abend hat die Albertville-Realschule bei einer Feier in der Birkmannsweiler Halle ihren 96 Abgängern die Mittlere-Reife-Zeugnisse übergeben und zahlreiche Preise verliehen.
Fertig mit der Realschule sind:
Klasse 10a: ...(vom Väternotruf anonymisiert)
Klasse 10b: ....(vom Väternotruf anonymisiert)
Klasse 10c: ....(vom Väternotruf anonymisiert)
Klasse 10d: ...
, Tim Kretschmer, ...(vom Väternotruf anonymisiert)
Die Preisträger der ARS
Rektorin Frau Hahn überreicht das beste Zeugnis des Jahrgangs
Preise, Belobigungen und Sonderpreise
... .(vom Väternotruf anonymisiert) erhält den Preis des Schulbesten und einen weiteren für herausragende Leistungen, ebenso für die beste Prüfungsleistung in den Fächern Mathematik und NWA, gestiftet von der Kreissparkasse, Winnenden.
... .(vom Väternotruf anonymisiert) erhält den Preis für die beste Prüfungsleistung in den Fächern Geschichte und EWG, gestiftet von der Volksbank Rems, und erhält einen weiteren Preis für herausragende Leistungen.
... .(vom Väternotruf anonymisiert) erhält den Albertville-Preis für die beste Prüfungsleistung in den Fächern Englisch und Französisch, gestiftet vom Förderverein der Albertville-Realschule Winnenden und einen Preis für herausragende Leistungen.
... .(vom Väternotruf anonymisiert) erhält den Preis für die beste Prüfungsleistung im Fach Technik, gestiftet von der Firma Kaysser, Nellmersbach, und einen Preis für außergewöhnliche Leistungen im Fach Mathematik, ebenso eine Belobigung für gute Leistungen.
... und ... .(vom Väternotruf anonymisiert) erhalten den Preis für soziales Engagement, gestiftet vom Haus Elim Alten- und Pflegeheim, Leutenbach.
Einen Preis für herausragende Leistungen hat darüber hinaus auch ... .(vom Väternotruf anonymisiert) bekommen.
Belobigungen für gute Leistungen haben bekommen: ...
Musikalischer Rahmen: Schulband mit Lehrern und Schülern
Überraschungsgäste: Die Band Voice Net
http://www.ars-winnenden.de/abschlussfeier.html