Wochenbett


 

 

 

Wochenbett (Kindbett, Puerperium)

Bezeichnung für den Zeitraum von 6-8 Wochen nach der Entbindung, in dem es zur Ausheilung und Rückbildung der durch die Schwangerschaft und Geburt veränderten Organe der Wöchnerin (Mutter), vor allem der Gebärmutter, sowie zur Einregulierung der Laktation, des Hormonhaushaltes und der Tätigkeit der Eierstöcke kommt. Wochenbettwehen unterstützen die Wundheilung der Gebärmutter sowie die Ausstoßung des anfangs blutigen, später seriösen Wochenbettflusses.

Das Wochenbett ist häufig begleitet von psychischen Belastungen der Mutter (aber auch des Vaters).

Diese bezeichnet man als:

Baby-Blues (Heultage). Tritt bei ca. 50% der Frauen am 3.-5. Tag nach der Geburt auf und äußert sich in leichter Verstimmung, Weinerlichkeit, Schlaflosigkeit, Erschöpfung, Reizbarkeit und allgemeiner psychischer Labilität.

Postpartale Depression - kann sich bis zu einem Jahr nach der Geburt entwickeln. 10-15 Prozent der Frauen erleiden diesen Zustand einer depressiven Verstimmung, der mit Erschöpfung, Schlafstörung, Appetitstörungen und Ängsten einhergeht und zu Suizidgedanken und Aggressionen gegen das Kind führen kann.

Postpartale Psychose - trifft ca. 0,2 Prozent der Frauen. Verwirrtheit, Halluzinationen und Wahnvorstellungen mit Phasen vorübergehender Klarheit treten auf.

 

Klar, dass Väter insbesondere mit den beiden letztgenannten Formen, Probleme haben werden. In vielen Fällen werden auch Beziehungskonflikte zwischen Mutter und Vater eine mögliche Ursache für die psychischen Symptome sein. Zum anderen, kann es für den Vater sehr schwer werden, einen unbefangenen Kontakt zu seinem Kind zu entwickeln, wenn die Mutter psychotische und womöglich paranoide Verhaltensweisen entwickelt.

 

 

Lesenswert:

"Rütteln an einem Tabu - die Krise nach der Geburt wird öffentlich."

Jutta Gier

in: "Clio", Zeitschrift für Frauengesundheit, 51/2000, S. 9

 


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