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Bezirksgericht Potsdam


 

 

Bezirksgericht Potsdam

 

 

Deutsche Demokratische Republik

Bezirk Potsdam

http://de.wikipedia.org/wiki/DDR-Justiz

 

 

 

später dann angegliedert an die ehemalige Bundesrepublik Deutschland

Bundesland Brandenburg

 

 

Das Bezirksgericht Potsdam ist ein ehemaliges Bezirksgericht in der DDR.

Dem Bezirksgericht Potsdam übergeordnet war das Oberste Gericht der DDR

 

Untergeordnete Kreisgerichte:

Kreisgericht Belzig

Kreisgericht Brandenburg

Kreisgericht Gransee

Kreisgericht Jüterbog

Kreisgericht Königs Wusterhausen

Kreisgericht Kyritz

Kreisgericht Luckenwalde

Kreisgericht Nauen

Kreisgericht Neuruppin

Kreisgericht Oranienburg

Kreisgericht Potsdam

Kreisgericht Potsdam Land

Kreisgericht Pritzwalk

Kreisgericht Rathenow

Kreisgericht Wittstock

Kreisgericht Zossen

 

 

 

Bezirk Potsdam

 

Der Bezirk Potsdam umfasste die Stadtkreise Potsdam und Brandenburg an der Havel sowie die folgenden Kreise:

1. Kreis Belzig

2. Kreis Brandenburg

3. Kreis Gransee

4. Kreis Jüterbog

5. Kreis Königs Wusterhausen

6. Kreis Kyritz

7. Kreis Luckenwalde

8. Kreis Nauen

9. Kreis Neuruppin

10. Kreis Oranienburg

11. Kreis Potsdam

12. Kreis Pritzwalk

13. Kreis Rathenow

14. Kreis Wittstock

15. Kreis Zossen

 

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Bezirk_Potsdam

 

 

Richter am Bezirksgericht Potsdam: 

Dr. Herbert Trimbach (geb. zensiert durch Anordnung des "Berliner Beauftragten für Datenschutz" 1954) - Vorsitzender Richter am Oberlandesgericht Brandenburg / 13. Zivilsenat - 4. Familiensenat (ab 01.05.2007, ..., 2011) - im Handbuch der Justiz 1988 ab 01.05.1988 als Richter am Landgericht Schweinfurt aufgeführt. 1992 Richter am Bezirksgericht Potsdam. 1993 Referatsleiter beim Justizministerium Brandenburg. Im Handbuch der Justiz 1994 ab 01.06.1993 als Ministerialrat beim Ministerium der Justiz Brandenburg aufgeführt. Im Handbuch der Justiz 2002 ab 01.05.1997 als Ministerialrat beim Ministerium der Justiz und für Europaangelegenheiten Brandenburg aufgeführt. 2007 wurde er zum Vorsitzenden Richter des 13. Zivilsenats und 4. Familiensenats am Brandenburgischen Oberlandesgericht (OLG) berufen. 12.08.2010 Vorstandsmitglied Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer JuristInnen Berlin - siehe Pressemitteilung zur Gemeinsamen Sorgerecht nichtverheirateter Eltern. Ab 01.02.2012: Chef der Polizeiabteilung im Innenministerium Brandenburg. 

Hermann Wohlgetan (geb. ...) - Oberreichter am Bezirksgericht Potsdam (ab , ..., 1962) - "Fatalerweise begünstigte diese Entscheidung des Gerichts Block bei der Realisierung seines mehrfach angedeuteten Suizidvorhabens am 23. Mai 1962. An diesem Tag sollte Oberrichter Hermann Wohlgetan das Urteil gegen die Angeklagten verkünden. Nachdem Block vor der Sitzungseröffnung an seinen Platz im Verhandlungssaal geführt worden war, nutzte er gegen 7.55 Uhr einen Moment der Unaufmerksamkeit des ihn beaufsichtigenden MfS-Wachmanns der Abteilung XIV aus. Blitzschnell lief er zu einem offenstehenden Fenster und stürzte sich kopfüber in den etwa zehn Meter tiefer gelegenen Hof des Gerichtsgebäudes hinab. Durch den Aufprall auf eine Steinkante gab Block nur noch geringe Lebenszeichen von sich. Er starb kurz darauf während der Fahrt mit einem Sanitätswagen der Staatssicherheit in das Bezirkskrankenhaus Potsdam. ..." - file:///C:/Users/pt/Downloads/5_Erler.pdf

 

 

Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft des Bezirkes Potsdam:

Staatsanwalt Schulz - 15.02.1985 Verhandlung im Fall Sybille Schönemann und Hannes Schönemann. Siehe hierzu auch - http://www.mdr.de/mediathek/suche/7765072.html

 

 

 


 

Haben Sie interessante Gerichtsbeschlüsse des Bezirksgerichts Potsdam oder nachgeordneter Kreisgerichte? Diese können wir hier gerne veröffentlichen.

Bitte informieren Sie uns: info@vaeternotruf.de

 


 

 


Tod im Gewahrsam der Staatssicherheit

Suizide und andere Sterbefälle am Haftort Berlin-Hohenschönhausen 1951 bis 1989. Eine vorläufige Übersicht.

Peter Erler

...

Wie irreführend die Einträge in den Registrierunterlagen der UHA I mitunter auch sein
können, zeigt die Recherche nach dem Ableben des Untersuchungsgefangenen Karl
Block. Aus der Kladde der Haftanstalt geht hervor, daß ihn der Tod im zentralen MfS-
Gefängnis ereilte.44 Dagegen verweist ein Vermerk im analog strukturierten, aber zu ei-
nem späteren Zeitpunkt angelegten Index der UHA I darauf, daß die Vita von Block im
HKH endete: „Haftkrankenhaus verstorben“.45 Nachforschungen ergaben letztendlich,
daß die Angaben in beiden Gefängnisbüchern falsch sind und der Rentner aus Berlin-
Adlershof an einem ganz anderen Ort aus dem Leben schied.
Geboren wurde Karl Block am 11. Februar 1901 in Hamburg46 Seinen Lebensunterhalt
verdiente der ausgebildete Drogist als ungelernter Arbeiter sowie als Schauspieler, Ka-
barettist und Vortragskünstler. Bereits als junger Mann engagierte er sich im linken Mi-
lieu. 1923 nahm er am Hamburger Aufstand teil. Maßgeblich beeinflußt durch den
Schauspieler Alexander Granach trat er 1929 in die Kommunistische Partei ein. Wegen
der Beteiligung an illegalen Aktivitäten war er von Ende 1933 bis Anfang Mai 1945 in
verschiedenen Verwahreinrichtungen des NS-Regimes inhaftiert.
Nach dem Ende der Hitler-Diktatur leitete er bis 1947 den Ausschuß „Opfer des Fa-
schismus“ in Güstrow und danach unter anderem als Sendeleiter kurzzeitig den Landes-
radiosender Mecklenburg in Schwerin. 1950 stellte das Staatliche Rundfunkkomitee der
DDR in Berlin das SED-Mitglied Block als Inspizienten und Sprecher ein. Gleichzeitig
arbeitete er weiterhin als Kabarettist und Schauspieler. So wirkte er hauptsächlich als
Kleindarsteller in etwa 20 Filmen der DEFA mit.
1959 mußte Block seine berufliche Tätigkeit aufgeben und wurde invalidisiert. Grund
dafür war eine fortschreitende Krebserkrankung und die dadurch notwendig gewordene
operative Entfernung des Kehlkopfes. Zu dieser Zeit hatte Block bereits eine kritische
Haltung zu verschiedenen Aspekten der SED-Parteipolitik und zu einigen Entwick-
lungstendenzen in der DDR entwickelt. Dies betraf unter anderem die innerdeutschen
Beziehungen, die sozialistische Planwirtschaft, das restriktive Vorgehen gegen den Mit-
telstand und die damit im Zusammenhang stehende Erweiterung des staatlichen Sektors
sowie die Kulturpolitik.
Ab September 1959 traf sich Block regelmäßig mit seinem alten Haftkameraden aus
dem KZ Sachsenhausen, Walter Schönwetter, in West-Berlin. Schönwetter, der mittler-
weile im Dienste des CIA stand, mußte angeblich aus der DDR fliehen47, weil er der
SED-internen Oppositionsgruppe um Karl Schirdewan und Ernst Wollweber nahe
stand. Bei den Zusammenkünften in verschiedenen Gaststätten informierte Block den
Geheimdienstresidenten hauptsächlich über die politischen Auffassungen von Personen
aus dem gemeinsamen Bekanntenkreis und über die Situation unter den ehemaligen „an-
tifaschistischen Widerstandskämpfern“. Besonders interessierte Schönwetter die Hal-
tung der DDR-Bevölkerung zur forcierten Bildung von Genossenschaften in der Land-
wirtschaft. Für seine Auskünfte und die Übernahme konkreter Aufträge, so zum Beispiel
die Kontaktanbahnung zu einem ihm bekannten Rundfunkregisseur, erhielt der Invali-
denrentner von Schönwetter mehrfach größere Geldsummen.48
Am 22. Juni 1960 wird Block unter Spionageverdacht vom MfS festgenommen und
zwei Tage später in das „U-Boot“ eingeliefert. In der UHA I vernehmen ihn erfahrene
Offiziere der HA IX/2 tagelang bis in die tiefe Nacht hinein. Die anfänglich vorge-
täuschte Unwissenheit mußte er bald aufgeben. Er zeigte sich zutiefst beschämt und
reumütig. Deprimiert von der Lage, in die er sich hineinmanövriert hatte, äußerte er
mehrfach Suizidgedanken.49
Zusätzlich belastete ihn sein außerordentlich schlechter Gesundheitszustand. Durch den
Verlust des Kehlkopfes bereitete es ihm große Schwierigkeiten, über einen längeren
Zeitraum auch nur annähernd verständlich zu sprechen. Während der Untersuchungs-
haft wucherte das Krebsgeschwür in der Halsgegend weiter. Es ist anzunehmen, daß
Block deswegen vom 15. April 1961 bis zum 16. Mai 1962 im HKH therapiert wurde.50
Da eine entsprechende Haftkrankenakte im Archiv des BStU nicht überliefert ist51, gibt
es für eine eventuell durchgeführte Krebsbehandlung aber keinen eindeutigen Quellen-
beleg. Dagegen ist dokumentiert, daß mit Block, der aus der Sicht des MfS noch immer
„nicht im vollen Umfang geständig“52 war, im Zeitraum von Mai bis Juli 1961 – also
während seines HKH-Aufenthaltes – weitere Vernehmungen durchgeführt wurden.53
Ein abschließender Bericht in Vorbereitung für das bevorstehende Justizverfahren kon-
statiert, daß die Krebserkrankung des Untersuchungsgefangenen „das Stadium der Un-
heilbarkeit erreicht hat.“54
Ohne Berücksichtigung dieses Umstands fand vom 18. bis zum 21. Mai 1962 eine drei-
tägige nichtöffentliche Hauptverhandlung gegen Block und weitere Mitangeklagte vor
dem 1. Strafsenat des Bezirksgerichts in Potsdam statt. Während des Prozesses wurde
ihm wegen seiner Schwerhörigkeit und seines Sprachhandicaps ein Sitzplatz außerhalb
des mit einer Barriere abgetrennten Bereichs für die Angeklagten unmittelbar vor dem
Richtertisch zugewiesen.
Fatalerweise begünstigte diese Entscheidung des Gerichts Block bei der Realisierung
seines mehrfach angedeuteten Suizidvorhabens am 23. Mai 1962. An diesem Tag sollte
Oberrichter Hermann Wohlgetan das Urteil gegen die Angeklagten verkünden.
Nachdem Block vor der Sitzungseröffnung an seinen Platz im Verhandlungssaal geführt
worden war, nutzte er gegen 7.55 Uhr einen Moment der Unaufmerksamkeit des ihn
beaufsichtigenden MfS-Wachmanns der Abteilung XIV aus. Blitzschnell lief er zu ei-
nem offenstehenden Fenster und stürzte sich kopfüber in den etwa zehn Meter tiefer
gelegenen Hof des Gerichtsgebäudes hinab. Durch den Aufprall auf eine Steinkante gab
Block nur noch geringe Lebenszeichen von sich. Er starb kurz darauf während der Fahrt
mit einem Sanitätswagen der Staatssicherheit in das Bezirkskrankenhaus Potsdam.

file:///C:/Users/pt/Downloads/5_Erler.pdf

 

 


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