Mutterkrankheit


 

 

 

Durch die Reduktion und Fixierung von Frauen auf ihre Rolle als Mutter, die ihnen von der Gesellschaft zugewiesen wird, die sie aber auch selbst als alleinige Lebensoption auffassen und aktiv betreiben, kommt es zum Phänomen, dass die Energie der betreffenden Mütter nur im Bereich der Kinderpflege und -erziehung Raum findet. Hier soll nun das ganze Bündel von Gefühlen, Strebungen und Wünschen wie z.B. Sexualität, Aggressivität, Feindseligkeit, Wut, Anlehnungsbedürfnis, Anerkennungsbedürfnis, Liebesbedürfnis usw. Platz und Erfüllung finden. Es liegt auf der Hand, dass diese nicht ohne Folgen für die diesen Gefühlen ausgesetzten Kinder und Jugendlichen bleiben kann. Dies um so mehr, um so abgeschotteter die Mutter-Kind-Familie ist, dazu zählt in der Regel auch inwieweit der Vater im familiären Zusammenhang fehlt. Sei es durch ein aktives Herausdrängen oder ein Zurückziehen des Vaters. Im psychoanalytischen Sprachgebrauch wird hier von der fehlenden Triangulierung gesprochen.

Durch die Fixierung der Mutter auf das Kind und fehlende korrigierende Erfahrungen für das Kind aus der sozialen Lebensumwelt, kann es zur Entstehung von typischen Mutterkrankheiten wie z.B. Asthma oder Schizophrenie kommen. Dies ist natürlich prinzipiell auch durch die Fixierung von Vätern auf ihre Kinder herstellbar, gesellschaftlich ist es jedoch eher die Ausnahme, dass die Kinder in der alleinigen Obhut der Väter belassen werden und zum anderen klammern alleinerziehende Väter oft nicht so an den Kindern, wie das alleinerziehende Mütter tun.

 

Asthma bronchiale

Plötzlicher Kindstod

Schizophrenie

Verstopfung - Obstipation

 

 


 

 

"One body for two: Chronisch kranke Jugendliche und ihre Mütter"

Boeger, Seiffge-Krenke u. Schmidt

in "Forum Psychoanalyse" 1997

 


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